Obesity, food demand, and models of rational consumer behaviour : econometric analyses and challenges to theory

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2014

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The rapid increase of overweight, obesity and associated diseases worldwide constitutes a central health problem at the beginning of the new millennium. Debates on soaring costs for public health systems or over the introduction of taxes on unhealthy food products illustrate the topic s relevance for economic research. Thereby, interdependencies between food demand, consumer behaviour, and obesity are special points of interest examined by this dissertation.A central question, especially important for assessing potential effects of taxes, is how variation in food prices affects body weight outcomes. We further need to know whether consumers of different weight categories show different behaviour with respect to food demand and whether they deviate in terms of quality or quantity. Regarding the global dimension of the obesity problem, the nature of food demand in emerging economies is of particular interest. Here, important questions are how consumer behaviour changed over time and whether differences exist across population subgroups.In order to analyse and quantify the relevant relationships, the dissertation employs econometric and multivariate techniques on the basis of neoclassical models of demand theory and household production theory, in particular. The Russia Longitudinal Monitoring Survey (RLMS) serves as database that is ideally suited for this kind of analyses, both in terms of structure and content and in terms of Russia as object of research. The results of the dissertation support a clear rejection of fiscal measures like fat taxes aimed at reducing obesity. Estimates of price-weight elasticities assumed absolute values smaller than 0.01. Hence, variation in food prices has only a small to no effect on the Body Mass Index. The empirical analysis further shows that even substantial economic fluctuations as experienced by Russians during transition have negligible effects on energy intake. Estimates indicate that the expenditure elasticity of energy is very low at around 0.07. People in Russia have managed to adjust to economic changes by switching between more expensive and cheaper food products. Thereby, obese people seem to be more flexible in terms of what they spend per unit of food item than normal-weight people.Estimates from a two-stage LES-LA/AIDS model suggest that demand for food is by far not satiated in Russia and substantial increases in consumption of food-away-from-home, meat, alcohol, and tobacco are to be expected. In contrast, staple foods like bread or cereals as well as food production at home lose in importance. Food demand behavior differs strongly across consumer segments. More affluent, urban households increasingly emulate Western demand patterns, while the majority of Russian households have to content themselves with rather simple food baskets.


Die rasante Zunahme von Übergewicht, Adipositas und den damit assoziierten Erkrankungen stellt weltweit ein zentrales Gesundheitsproblem des neuen Jahrtausends dar. Debatten über explodierende Kosten in öffentlichen Gesundheitssystemen oder über die Einführung von Steuern auf ungesunde Lebensmittel verdeutlichen die Relevanz dieses Themas auch für die ökonomische Forschung. Von besonderem Interesse sind dabei Wechselwirkungen zwischen Lebensmittelnachfrage, Konsumentenverhalten und Adipositas, denen die vorliegende Arbeit nachgeht. Eine zentrale Fragestellung, insbesondere für die Abschätzung von Steuereffekten, ist hierbei, wie Preisänderungen bei Lebensmitteln das Körpergewicht beeinflussen. Zudem sind Kenntnisse darüber nötig, ob sich Konsumenten unterschiedlicher Gewichtskategorien in ihrem Nachfrageverhalten unterscheiden und inwiefern mögliche Unterschiede qualitativer oder quantitativer Natur sind. Außerdem interessiert im Hinblick auf die globale Dimension des Adipositasproblems, wie sich die Nachfrage nach Lebensmitteln in aufstrebenden Ökonomien darstellt, welche Veränderungen im Konsumverhalten über die Zeit zu beobachten sind und ob Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen existieren.Zur Analyse und Quantifizierung der relevanten Zusammenhänge bedient sich die Arbeit ökonometrischer und multivariater Verfahren auf der Grundlage neoklassischer Modelle der Nachfragetheorie und insbesondere der Haushaltsproduktionstheorie. Als Datenbasis steht hierfür der Russia Longitudinal Monitoring Survey (RLMS) bereit, der sich ideal für die Untersuchungen eignet, was sowohl für Umfang und Aufbau des Surveys als auch für Russland als Forschungsgegenstand gilt.Die Ergebnisse der Arbeit zeigen klar, dass steuerliche Maßnahmen eher kein geeignetes Instrument zur Reduktion von Adipositas sind. Geschätzte Preis-Gewichts-Elastizitäten liegen im Absolutwert unter 0,01. Preisänderungen haben also einen sehr geringen bis keinen Einfluss auf den Body Mass Index. Weiterhin ergaben die empirischen Analysen eine sehr niedrige Ausgabenelastizität für Nahrungsenergie von 0,07. Somit haben selbst starke Einkommensschwankungen, wie sie in Russland während der Transformation aufgetreten sind, nur vernachlässigbare Effekte auf die individuelle Energieaufnahme. Vielmehr scheint die russische Bevölkerung Einkommensschocks durch die Substitution von teureren durch günstigere Lebensmittel kompensiert zu haben. Dabei reagieren insbesondere Haushalte mit übergewichtigen und adipösen Mitgliedern flexibler in ihren durchschnittlichen Ausgaben für eine Einheit einer bestimmten Produktgruppe als solche mit überwiegend normalgewichtigen Personen. Schätzungen eines zweistufigen LES-AIDS-Nachfragesystems zeigen, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln in Russland bei Weitem noch nicht gesättigt ist. Eine starke Zunahme des Konsums ist vor allem im Außer-Haus-Markt und bei Fleisch, Alkohol und Tabakprodukten zu erwarten. Dagegen sind der Verzehr von Grundnahrungsmitteln wie Brot und Getreideprodukten sowie die häusliche Zubereitung von Essen rückläufig. Starke Unterschiede zeigen sich im Nachfrageverhalten verschiedener Konsumentensegmente. Während reichere, urbane Haushalte sich zunehmend an westliche Nachfragemuster annähern, muss sich ein Großteil der russischen Bevölkerung noch immer mit einem eher einfachen Warenkorb begnügen.

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