Untersuchungen zum Einfluss des Eingliederungsalters auf die Fruchtbarkeitsleistung von Jungsauen

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2014

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Die Wirtschaftlichkeit der Ferkelerzeugung wird maßgeblich von der Fruchtbarkeitsleistung der Sauenherden bestimmt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, einen möglichen Einfluss des Eingliederungsalters auf die Fruchtbarkeitsleistung von Jungsauen zu untersuchen. Mit den Ergebnissen sollten Vorschläge zur Leistungsstabilisierung und Leistungssteigerung der Praxis unterbreitet werden können. Erwartet wurden positive Auswirkungen einer früheren Einstallung der Jungsauen auf die Leistungen im ersten und zweiten Wurf und gegebenenfalls sogar bis hin zur Lebensleistung.Für die Untersuchungen stand ein großer Datenpool von Betrieben aus deren Sauenplanern aus ganz Deutschland zur Verfügung. Hieraus wurden für die Auswertungen Betriebe mit einer großen Stichprobenzahl von Sauendaten und dem Einsatz einer einheitlichen sowie bekannten genetischen Herkunft herausgefiltert. Dadurch standen Daten von insgesamt fünf verschiedenen genetischen Herkünften von 15 Betrieben zur Verfügung. Für die statistische Auswertung wurde zunächst eine Klasseneinteilung für das Einstallungsalter und die Eingliederungsdauer erstellt. Mit Hilfe der Varianzanalyse wurde der Einfluss des Einstallungsalters und der Zeitspanne zwischen Einstallung und erster Belegung (Eingliederungsdauer) auf die Fruchtbarkeitsleistung von 12.382 Sauen, von denen insgesamt 74.947 Belegungen in den Sauenplanerdaten zur Verfügung standen, untersucht. Die Daten stammten aus Auswertungszeiträumen von 2002 bis 2010. Weiterhin wurden 12.909 Belegungen zum ersten Wurf und insgesamt 13.131 Belegungen zum zweiten Wurf analysiert. Untersucht wurden die Reproduktionsmerkmale Abferkelrate, Absetz-Beleg-Intervall und Anzahl lebend geborene, gesamtgeborene, tot geborene und abgesetzte Ferkel pro Wurf.Aus den durchgeführten Untersuchungen lassen sich die Ergebnisse folgendermaßen zusammenfassen:Am deutlichsten werden die untersuchten Reproduktionsmerkmale durch Unterschiede zwischen den Betrieben, den Jahren, aber auch den Wurfnummern beeinflusst. Nur wenige Effekte lassen sich für die Einflüsse des Einstallungsalters und der Eingliederungsdauer auf die Fruchtbarkeitsleistungen absichern. Diese wenigen signifikanten Effekte beeinflussen die untersuchten Reproduktionsmerkmale zudem unterschiedlich. Beispielsweise konnte in 40 Prozent der analysierten Betriebe (über alle genetischen Herkünfte hinweg) keine gerichtete Tendenz für den Einfluss des Einstallungsalters auf die Abferkelrate für die Belegungen zum zweiten Wurf gefunden werden. In weiteren ca. 33 Prozent der untersuchten Betriebe führte eine Einstallung von jüngeren Jungsauen zu einer niedrigeren Abferkelrate bei den Belegungen zum ersten oder zum zweiten Wurf als bei älter eingestallten Jungsauen. In ca. 13 Prozent der Betriebe wiesen jünger eingestallte Jungsauen eine höhere Abferkelrate bei den Belegungen zum zweiten Wurf auf als älter eingestallte Jungsauen. Für die übrigen ca. 13 Prozent konnte kein signifikanter Einfluss des Einstallungsalters nachgewiesen werden. Das Reproduktionsmerkmal des Absetz-Beleg-Intervalls wird ausschließlich durch den Betrieb, das Jahr und die Wurfnummer beeinflusst. Eine gerichtete Beeinflussung über das Einstallungsalter oder die Eingliederungsdauer lässt sich nicht nachweisen. Insbesondere lässt sich das 2. Wurf-Syndrom in den untersuchten Betrieben abbilden. Hierbei ist das Absetz-Beleg-Intervall für die Belegung zum zweiten Wurf deutlich länger im Vergleich zu den Belegungen zu den übrigen Wurfnummern.In rund 33 Prozent der analysierten Betriebe erreichten jünger eingestallte Jungsauen höhere Erstabferkelleistungen über eine höhere Anzahl an lebend geborenen, gesamt geborenen oder abgesetzten Ferkeln als die Vergleichstiere. In 20 Prozent der Betriebe gab es keine eindeutige Tendenz bei der erzielten Erstabferkelleistung. In rund 13 % der Betriebe erbrachten die älter zugekauften und eingestallten Jungsauen höhere Leistungen im ersten Wurf. Bei den übrigen rund 33 Prozent der Betriebe konnten keine signifikanten Effekte des Einstallungsalters auf die Erstabferkelleistungen abgesichert werden. Eine lange Eingliederungsdauer führte bei ca. 27 Prozent der analysierten Betriebe zu besseren Erstabferkelleistungen. Auch hier zeigten 20 Prozent der Betriebe keine gerichtete Tendenz und weitere 20 Prozent hatten bessere Erstabferkelleistungen bei einer kurzen Eingliederungsdauer. In der Mehrzahl der untersuchten Betriebe (33,3 %) ließen sich keine signifikanten Effekte der Eingliederungsdauer auf die Erstabferkelleistungen nachweisen.Da die Ergebnisse der Auswertungen für die Reproduktionsmerkmale bereits im ersten Wurf deutlich variieren, stehen die Leistungen in den Folgewürfen in keinem ersichtlichen Zusammenhang mit dem Einstallungsalter der Jungsauen. Die Unterschiede zwischen den Betrieben, den Wurfnummern als auch den Jahren sind in allen genetischen Herkünften hervorzuheben. Die Fruchtbarkeitsleistungen der Jungsauen werden durch ein breites Spektrum von Umweltfaktoren, wie der Haltung, Fütterung und Tiergesundheit, sowie das Management im jeweiligen Betrieb beeinflusst. Daraus ergibt sich, dass das genetische Leistungspotential der Jungsauen in den Betrieben unterschiedlich ausgenutzt wird, während in den Folgewürfen die oben genannten Umweltfaktoren die Leistung unterschiedlich beeinflussen. Aufgrund der großen Varianz der Ergebnisse in dieser Untersuchung kann keine allgemeine Empfehlung für die Praxis abgeleitet werden.


The profitability of piglet production is supposedly determined by the fertility of the sow herds. The aim of this work was to analyze the possible impact of the age of gilts at entry on the fertility performance of gilts. With these results a practice relevant concept of housing-age for gilts to stabilize and increase reproductive performances of sow herds should be offered to farms. Positive effects on performances in the first and second litter and if applicable as well in lifetime performance were anticipated.For the investigations a large data pool of sow management programs from German sow farms were allocated. Herefrom sow farms with a large amount of random samples on sow data and a consistent genetic origin of the sow herd were filtered. Thereby data for sows of collectively five genetic origins housed in 15 sow farms were available.First a classification for the housing-age of gilts and the duration of integration of gilts was created for the statistical evaluation. Using analysis of variance the influence of the housing-age of gilts and the duration between entry and first insemination (integration duration) on the reproductive performances of 12,382 sows with in total 74,947 inseminations were available and examined. The data included analysis periods from 2002 to 2010. Moreover 12,909 data of service to the first litter and 13,131 data of service to second litter were investigated. The study analyzed the reproductive parameters of the farrowing rate, the weaning-to-service interval as well as the number of born alive, total born, stillborn and weaned piglets per litter.The results can be summarized as follows:Most frequently the studied reproductive traits are also influenced by differences between the farms themselves, the years and likewise by the number of litters. Only a few effects can be secured concerning by the housing-age oft gilts and the integration duration of gilts. These few significant effects influence the researched reproductive traits differently, too. For instance 40 percent of the analyzed farms (overall genetic origins) could not exhibit a directed tendency for the effect of housing-age of gilts on the farrowing rate of service to second litter. Furthermore in about 33 percent of the farms the entry of younger gilts led to a lower farrowing rate of inseminations to the first or second litter than the entry of older gilts. In about 13 percent of the farms younger gilts at entry had a higher farrowing rate for the insemination to the second litter than older gilts at entry.For the remaining approximately 13 percent was no significant influence of the housing-age of gilts on the reproductive traits detected. Solely the farm, the year and the number of litter influence the reproduction trait of the weaning-to-service interval. A directed impact by the housing-age of gilts or the integration duration could not be proved. In particular the second litter syndrome can be mapped in the investigated farms. In this connection the weaning-to-service interval from data for service to the second litter was obviously longer compared to the weaning-to-service interval from data to remaining litter numbers.In about 33 percent of the analyzed farms younger housed gilts realized a higher performance in the first litter trough higher numbers of live-born, total born or weaned piglets or also a lower number of live-born piglets than the older integrated gilts reached. 20 percent of the farms achieved no clear trend with their first litter performances. In about 13 percent of the farms the older purchased and housed gilts provided higher benefits in the first litter. For the remaining 33 percent of the farms could no significant effects of the age of housing gilts on the productivity in the first litter be found. A long integration duration results in about 27 percent of the analyzed farms to better productivity in the first litter. But another 20 percent of the farms show no directed tendency whereas 20 percent attain better productivity in the first litter with a short integration duration. The majority of the farms (33.3 %) exhibited no significant effects of the integration duration of gilts on the productivity with the first litter. Because of the large amount of variation in the results of the evaluations for reproductive traits in the first litter the coherency between subsequent litters and the age of housing gilts is implausible. The differences between farms, the litter numbers and the years emerged in all genetic origins. A wide range of environmental factors such as housing, feeding and animal health and the individual farm management influences the fertility performance of gilts. The outcome of this is that the potential of genetic performance of gilts in farms is exploited differently, while the above-mentioned environmental factors affect the subsequent litters. Due to the large variance of the results in this study, no general recommendation for practice can be derived.

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Giessen : VVB Laufersweiler

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