Strategien zur Erosionsminderung beim Anbau von Silomais im ökologischen Landbau

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2014

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Auf dem Lehr- und Versuchsbetrieb für ökologischen Landbau der Universität Gießen Gladbacherhof verursachten außerordentliche Starkniederschlagsereignisse in 1992, 2008 und 2012 erhebliche Erosionsschäden. Betroffen waren nicht nur die eigenen Schläge, zu denen v. a. Pfaffengraben , Bremsberg und Eisensteinfeld zählten, sondern in 2008 und 2012 auch örtliche Verkehrswege, einschließlich der Landstra-ße und das Bahnhofsareal. Im Sommer des Jahres 2012 stand Silomais auf dem Schlag Eisensteinfeld 2 . Ausgehend von diesem Schlag kam es in dem einen Jahr zu drei Erosionsereignissen (Abb. 4-33). Das letzte dieser Ereignisse war der Beweg-grund für den Feldversuch Erosionsschützender Anbau von Silomais . Noch im sel-ben Jahr wurde mit dem Anbau der ersten Vorfrüchte begonnen. In diesem Versuch sollte überprüft werden, welche Möglichkeiten bestehen, Silomais beim Anbau im hängigen Gelände unter besonderer Berücksichtigung des Schutzes vor Wasserero-sion möglichst ohne signifikante Ertragsverluste anzubauen. Dazu wurden in einer einfaktoriellen Versuchsanlage der ortsübliche Silomaisanbau nach Herbstfurche mit einer Frässaat des Maises in folgende Vor- bzw. Zwischenfruchtvarianten verglichen:- Winterweizenuntersaat (Herbstfurche, Aussaat Winterweizen im zeitigen Frühjahr, kein Wechselweizen; Striegeln ganzflächig vor und nach Silomaisaussaat)- Sommerzwischenfruchtgemenge (abfrierend) aus Sommerwicke und Ölrettich (keine Herbstfurche; intensive mechanische Pflege)- Sommerzwischenfruchtgemenge (abfrierend) aus Sommerwicke und Ölrettich (keine Herbstfurche; reduzierte mechanische Pflege)- Winterzwischenfrucht (nicht abfrierend) Inkarnatklee (ohne Herbstfurche; Zwi-schenfrucht zur Futternutzung)- Winterzwischenfrucht (nicht abfrierend) Weißklee (ohne Herbstfurche; Zwischen-fruchtaufwuchs als Mulchauflage)Im Hauptversuchsjahr 2013 erfolgte die Bodenprobenentnahme, die Silomaisaussaat und -ernte mit der Ertragsparametererhebung. Die Ergebnisse der Ertragsgrößen- und Bodenprobendaten können folgendermaßen zusammenfasst werden:1. Die Trockenmasseerträge der Maisgesamtpflanzen und deren Kolben waren bei der Frässaat von Silomais in Inkarnatklee signifikant am höchsten. Der Gesamt-pflanzenertrag von gut 200 dt/ha lag 14,5% über demjenigen der Kontrolle von ca. 175 dt/ha. Im Kolbenertrag wurde die Kontrolle von der Inkarnatkleevariante um rund 24 dt/ha bzw. um 23,5% übertroffen.2. Die Maispflanzen befanden sich bei den zwei Frässaaten in die abfrierenden Sommerzwischenfrüchte sowohl im Sprossmassen- als auch im Kolbenertrag auf dem gleichen Ertragsniveau wie die Kontrolle.3. Die Ertragsleistung der Frässaat des Silomaises in den Weißklee war mit weniger als 150 dt/ha im Gesamtertrag um rund 15% (26 dt/ha) und mit 94 dt/ha im Kol-benertrag um 7,6% (7,8 dt/ha) etwas schlechter als die Kontrolle.4. Die Frässaat von Silomais in die Winterweizenuntersaat war als einzige im Ver-gleich zu den übrigen Varianten im Sprossmassen- (10 dt/ha), Kolben- (15 dt/ha) und Gesamtertrag (25 dt/ha) deutlich abgeschlagen. Im Vergleich zur Kontrolle war der Trockenmasseertrag der Gesamtpflanzen um mehr als 150 dt/ha oder um rund 86% geringer. Offensichtlich hemmte die Konkurrenz mit der Untersaat den Wachstumsverlauf des Maises.5. Die Auswertung der Bodenparameter zeigte, dass die Nmin-Gehalte in der Kontrol-le am höchsten und bei der Frässaat in die Kleeuntersaaten am geringsten wa-ren. Dies hing mit der beschleunigten Mineralisation nach der Pflugfurche zusam-men. Eine konservierende Bodenbearbeitung mit Vor- oder Zwischenfrüchten vermindert daher die mineralische und auswaschbare Stickstoffmenge im Boden.Der Versuch zeigte, dass ein erosionsschützender Anbau von Silomais im ökologi-schen Landbau ohne Ertragsverluste möglich ist.

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