Evaluation eines peer-gestützten Trainings früher mathematischer Kompetenzen bei Vorschülern

dc.contributor.authorVossen, Armin
dc.date.accessioned2023-03-28T12:43:01Z
dc.date.available2018-11-14T13:20:18Z
dc.date.available2023-03-28T12:43:01Z
dc.date.issued2018
dc.description.abstractForschung zur Entwicklung mathematischer Kompetenzen zeigt, dass Mathematiklernen nicht erst mit dem Mathematikunterricht beginnt. Uneins sind sich Wissenschaftler allerdings noch darin, wann die Entwicklung beginnt. Für das Kindergartenalter konnte bereits ein fundiertes Entwicklungsmodell von Krajewski (2007) erstellt und umfassend evaluiert werden. Auf dieser theoretischen Fundierung entwickelten Krajewski, Nieding & Schneider (2007) das Förderprogramm Mengen, zählen, Zahlen (MZZ) . Auch dieses Programm ist umfassend erfolgreich evaluiert (für einen Überblick: Krajewski & Simanowski, 2016).In den USA entwickelten Forscher aus einer Bildungskrise heraus eine peer-gestützte Fördermethode, in der zwei Kinder zusammenarbeiten, wobei ein Kind die Tutandenrolle und ein Kind die Tuteerolle erhält (Delquadri, Greenwood, Whorton, Carta & Hall, 1986). Der Tutand überwacht und korrigiert die Handlung des Tutee. Mit dem Förderprogramm PALS konnten D. Fuchs, L. S. Fuchs, P. G. Mathes & D. C. Simmons (1997) zeigen, dass die Methode signifikant höhere Fördererfolge erzielt als konventioneller Unterricht. Dies bestätigt u.a. eine Metaanalyse von Rohrbeck, Ginsburg-Block, Fantuzzo & Miller (2003) für peer-tutorielle Methoden im Allgemeinen.In der vorliegenden Studie wird erstmalig in Deutschland untersucht, ob eine peer-gestützte primärpräventive Förderung mathematischer Vorläuferkompetenzen bei Vorschülern wirksam ist und ob diese im Vergleich zur bisher empirisch bewährten Version mit direkter Instruktion zu einem höheren Fördererfolg führt. Dazu wurde das oben genannte MZZ an die Anforderung peer-gestützter Förderung angepasst und ein Drei-Gruppen-Design mit Prä-, Post- und Follow-Up Testung gewählt. Eine Gruppe erhielt die im Kindergarten üblichen Vorschulmaßnahmen (n = 217), eine weitere Gruppe erhielt eine Förderung mit dem MZZ in kleingruppen-orientierter Methodik (n = 165) und eine letzte Gruppe erhielt eine Förderung mit dem MZZ in peer-gestützter Methodik (n = 161). Der Förderzeitraum betrug acht Wochen. Die Testungen erfolgten unmittelbar vor und nach dem Förderzeitraum, sowie drei und sechs Monate nach Ende der Förderung. In den Testungen wurden sowohl Kompetenzen entsprechend des Entwicklungsmodells mathematischer Basiskompetenzen, als auch Kontrollvariablen wie Intelligenz, Arbeitsgedächtnismaße, Abruf aus dem Langzeitgedächtnis, Sprachentwicklungsstand und Phonologische Bewusstheit überprüft. Im Follow-Up, sechs Monate nach Ende der Förderung, wurde als inhaltsnahes Transfermaß die Rechenkompetenz überprüft. Außerdem wurde ein eigenes Verfahren entwickelt, um das On- und Off-Task-Verhalten der Kinder in Fördersitzungen quantitativ zu erfassen.Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder der peer-gestützten Förderung zum Nachtest einen signifikant höheren Leistungsstand aufweisen, als Kinder der beiden anderen Gruppen. Zum Zeitpunkt drei Monate nach Ende der Förderung konnte weder für die kleingruppen-orientierte noch für die peer-gestützte Förderung ein Fördererfolg gefunden werden. Sechs Monate nach Ende der Förderung ist die kleingruppen-orientierte Förderung den beiden anderen Gruppen überlegen. Sie erzielen zudem einen inhaltsnahen Transfereffekt auf die Rechenkompetenz. Das Förderprogramm kann als inhaltsspezifisch bezeichnet werden, da weder kurz- noch langfristig ein inhaltsferner Transfererfolg gefunden werden konnte. Es zeigte sich zu verschiedenen Messzeitpunkten, dass sowohl sprachkompetentere als auch intelligentere Kinder einen höheren Leistungszuwachs unabhängig von der jeweils durchgeführten Art der Förderung erzielen können. Für die längerfristige Entwicklung der Tutees konnte gezeigt werden, dass ein häufiges OffTask-Verhalten den Fördererfolg negativ beeinflusst. Außerdem sollte die Leistungsdifferenz zwischen Tutand und Tutee hoch sein, um einen größtmöglichen Transfererfolg auf die Rechenkompetenz beim Tutee bewirken zu können. Ebenfalls beeinflussen ein hohes Ausgangsniveau des Tutanden in mathematischen Fertigkeiten und in der Sprachkompetenz den Transfererfolg auf die Rechenkompetenz des Tutee positiv.de_DE
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-137960
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/15776
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-15158
dc.language.isode_DEde_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subjectmathematische Basiskompetenzende_DE
dc.subjectFörderungde_DE
dc.subjectKindergartende_DE
dc.subjectpeer-gestützte Förderungde_DE
dc.subjectEvaluationde_DE
dc.subjectmath skillsen
dc.subjectpreventionen
dc.subjectkindergardenen
dc.subjectpeer-tutoringen
dc.subject.ddcddc:150de_DE
dc.titleEvaluation eines peer-gestützten Trainings früher mathematischer Kompetenzen bei Vorschülernde_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2018-09-13
local.affiliationFB 06 - Psychologie und Sportwissenschaftde_DE
local.opus.fachgebietPsychologiede_DE
local.opus.id13796
local.opus.instituteInstitut für schulische Prävention und Evaluationde_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE

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