Strategien der Handlungsregulation

dc.contributor.authorZempel, Jeannette
dc.date.accessioned2023-03-28T12:45:06Z
dc.date.available2003-04-07T06:56:37Z
dc.date.available2023-03-28T12:45:06Z
dc.date.issued2002
dc.description.abstractStrategisches Vorgehen wird häufig als eine der wichtigen Determinanten sowohl derLeistung als auch des Stresserlebens im Arbeitskontext angeführt. Dabei bleibt aber häufigunklar, welche Formen dieses strategische Vorgehen hat und welche Effekte verschiedenenStrategien im Einzelnen zugeschrieben werden können. In der vorliegenden Dissertationwerden vier Strategien der Regulation von Handlungen charakterisiert und Determinanten undEffekte dieser vier Strategien untersucht. Ausgehend von der Handlungsregulationstheorie (vgl. z. B. Frese & Zapf, 1994; Volpert,1982) wird im ersten Kapitel ein Modell von vier charakteristischen Vorgehenssequenzenbeschrieben, die als Strategien der Handlungsregulation verstanden werden. Dieses Modellumfasst die planende, die momentane, die opportunistische Handlungsstrategie und dieHandlungsstrategie des kritischen Punkts. Im zweiten Kapitel wird der empirische Erkenntnisstand anhand einer Literaturanalysedargestellt. In dieser Literaturanalyse wird deutlich, dass strategische Vorgehensweisen inverschiedenen Forschungsbereichen der Psychologie weitgehend unabhängig voneinanderbeschrieben werden und sich dem Modell zuordnen lassen. Das darauf folgende Kapitel zeigt, dass sich das theoretisch entwickelte vierfaktorielle Modellder Handlungsstrategien empirisch stützen lässt. In der Analyse des strategischen Vorgehensvon Geschäftsführern kleiner und mittelständischer Unternehmen belegen die Ergebnissekonfirmatorischer Faktorenanalysen, dass das vierfaktorielle Modell im Vergleich zu anderentheoretisch denkbaren Modellen der Differenzierung von Strategien die beste Anpassung andie Daten aufweist. Im vierten Kapitel werden die Eignung verschiedener Methoden zur Erhebung der vierHandlungsstrategien untersucht und eine Konstruktvalidierung der vier Strategienvorgenommen. Dazu wurden die Ausprägungen der vier Strategien mit Hilfe von dreiunterschiedlichen Methoden (Kombination aus Beobachtung und lautem Denken, kognitivesInterview, Fragebogen) in einer Laborstudie erfasst und verglichen. Die Ergebnisse weisendarauf hin, dass jede der vier Handlungsstrategien mit allen drei Methoden in ausreichenderÜbereinstimmung erhoben werden kann (moderate konvergente Validität) und sich sowohlbei gleicher als auch unterschiedlicher Erhebungsmethode ausreichend von den anderen dreiStrategien differenzieren lässt (hohe diskriminante Validität). Im fünften Kapitel werden individuelle und situative Determinanten des strategischenVorgehens am Beispiel der Erfahrung des Handelnden und der Komplexität der Aufgabeuntersucht. Dabei kann experimentell gezeigt werden, dass das strategische Vorgehen durchdie aufgabenspezifische Erfahrung des Handelnden und durch die Komplexität der Aufgabebestimmt wird. Im Anschluss daran wird im sechsten Kapitel die Bedeutung der Handlungsstrategien für dieLeistung unter komplexen Anforderungen analysiert. Die Ergebnisse der empirischenUntersuchung in diesem Kapitel zeigen, dass eine vermehrte Anwen-dung der planendenHandlungsstrategie einen positiven Effekt und der vermehrter Gebrauch der momentanenStrategie einen negativen Effekt auf das Leistungser-gebnis bei der Bearbeitung komplexerAnforderungen hat. Die Anwendungshäufig-keit der Handlungsstrategie des kritischen Punktsund der opportunistischen Handlungsstrategie hatten dagegen keine Effekte auf dasLeistungsergebnis. Das siebte Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen den vier Handlungsstrategien undder Beanspruchung. In einer Feldstudie mit Personen aus sozialen Berufsbereichen kanngezeigt werden, dass die Handlungsstrategien den Zusammenhang zwischen belastendenArbeitsbedingungen (Zeitdruck, Unsicherheit) und Beanspruchung (Index aus psychosomatischenBeschwerden und Symptomen der Gereiztheit/Belastetheit) verändern. Dabeiwird deutlich, dass die opportunistische Handlungsstrategie und die Handlungsstrategie deskritischen Punkts den negativen Einfluss spezifischer Belastungen auf die erlebteBeanspruchung reduzieren. Der Einsatz der planenden Handlungsstrategie geht vor allem beiniedrigem Zeitdruck mit geringer Beanspruchung einher. Mit zunehmendem Zeitdruck nimmtbei häufiger Anwendung der planenden Strategie die Beanspruchung zu. Die Funktionalitätder vier Handlungsstrategien wird auf dem Hintergrund dieser Erkenntnisse diskutiert. Zum Abschluss werden im achten Kapitel kritische Argumente und offene Fragestellungenerörtert, die vorliegenden Ergebnisse zusammenfassend bewertet und der weitereForschungsbedarf aufgezeigt. Die Bedeutung der Erkenntnisse für den beruflichen Kontext,insbesondere für die Anwendung im Bereich der Personalentwicklung, wird dargestellt.de_DE
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-10833
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/15910
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-15292
dc.language.isode_DEde_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subjectStrategiende_DE
dc.subjectHandlungsregulationde_DE
dc.subjectStressde_DE
dc.subjectLeistungde_DE
dc.subject.ddcddc:150de_DE
dc.titleStrategien der Handlungsregulationde_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2003-02-12
local.affiliationFB 06 - Psychologie und Sportwissenschaftde_DE
local.opus.fachgebietPsychologiede_DE
local.opus.id1083
local.opus.instituteArbeits- und Organisationspsychologiede_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE

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