Willkommen bei JLUpub
JLUpub ist das institutionelle Repositorium der Justus-Liebig-Universität.
JLUpub bietet Mitgliedern und Angehörigen der Universität die Möglichkeit neben wissenschaftlichen Dokumenten auch Forschungsdaten elektronisch zu veröffentlichen und dauerhaft zugänglich zu machen. Alle Veröffentlichungen erhalten einen Digital Object Identifier (DOI) und werden über nationale und internationale Bibliothekskataloge sowie Suchmaschinen nachgewiesen und auffindbar.

Neue Veröffentlichungen:
Charakterisierung neuer potenzieller Biomarker bei definierten gastrointestinalen Tumorerkrankungen
(2025) Falkenstein, Charline Madeleine
Es ist bekannt, dass Tumoren über spezifische Stoffwechseleigenschaften verfügen, das sogenannte “Tumormetabolom“. Diese führten zur Etablierung des heute noch kommerziell erhältlichen Tumor M2-PK Tests für kolorektale Karzinome. Durch die Entwicklung eines kostengünstigen und nicht-invasiven Tests mit gleichzeitig hoher Sensitivität und Spezifität ist die Bestimmung der Tumor M2-Pyruvatkinase ein bedeutendes Diagnostikum in der Krebsfrüherkennung geworden.
Bereits im Rahmen früherer Forschungen wurden einige Untersuchungen angestellt, um mit verschiedenen Antikörperkonstellationen gegebenenfalls weitere vielversprechende Marker entwickeln zu können. Diese damals unterbrochene Aktivität wurde mit Unterstützung der Firma ScheBo Biotech nun systematisch, bei verschiedenen GI-Tumoren wiederaufgenommen. Ziel war es mittels ELISA weitere monoklonale Antikörper-Kombinationen der Pyrovatkinase zu testen, welche bei der Detektion anderer gastrointestinaler Tumoridentitäten dienen könnten.
Bei einer differenzierten Analyse im Hinblick auf die unterschiedlichen Karzinomtypen ergab sich, dass Patienten mit Pankreas- oder Darmkarzinom einen M2-PK-Wert zeigen, welcher im Median leicht oberhalb des Referenzbereichs lag.
Der Vergleich verschiedener klonaler Antikörperkombinationen innerhalb der Stuhlproben identifizierte zwei verschiedene Paarungen, die zwischen Gesunden und Kranken unterscheiden konnten, die Kombinationen D-D und B-C. Insbesondere die Kombination D-D konnte bei Patienten mit Pankreaskarzinom einen statistisch signifikant hohen Effekt detektierten. Dieses Ergebnis deutet auf einen Ansatz hin, der möglicherweise zum Screening von Pankreaskarzinomen eingesetzt werden könnte.
Die Plamaprobenanalyse ergab zwei Paarungen, welche signifikant in der Lage waren, zwischen Gesunden und Kranken zu unterscheiden: die Kombination C-D und C-C. Beide Kombinationen zeigten eine starke Effektstärke. Eine Betrachtung der Antikörperkombinationen nach Karzinomtyp ergab, dass die Kombination C-D marginal signifikant zwischen den vier einzelnen Gruppen (Gesund, Magenkarzinom, Pankreaskarzinom und Darmkarzinom) differenzieren konnte, insbesondere bei Patienten mit Darmkarzinom.
Optimierung der Interventionsquote bei der Herzkatheteruntersuchung durch die transparente und leitliniengerechte Indikationsstellung bei chronischer koronarer Herzkrankheit oder Verdacht auf koronare Herzkrankheit
(2025) Formambuh, Jude Thaddeus Ngwa
Hintergrund und Zielsetzung der Arbeit
Die koronare Herzkrankheit (KHK) war im Jahr 2020 die häufigste Todesursache in Deutschland. Bei steigender Prävalenz in den letzten Jahren ist die KHK, vor allem in Hinblick auf die zunehmenden Gesamtgesundheitsausgaben (438,1 Milliarden Euros in 2020) von enormer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Viele Beobachtungen und Studien in der Vergangenheit haben eine niedrige Interventionsquote bei der invasiven Koronarangiographie (IKA) gezeigt. Eine verbesserte Indikationsstellung für die Durchführung der IKA stellt eine wichtige Stellschraube zur Verbesserung der Interventionsquote und Senkung der Gesundheitskosten, durch die Vermeidung von unnötigen Untersuchungen dar. In dieser Arbeit wurde die Indikationsstellung in Korrelation mit dem Ergebnis der IKA in einem deutschen Krankenhaus der Regelversorgung evaluiert.
Methodik
Eine retrospektive Analyse der ersten 499 Patienten (Alter 65,5 ±11 Jahre, Männeranteil 63%), die im Jahr 2015 im Sana Krankenhaus Düsseldorf -Benrath eine IKA erhielten wurde durchgeführt. Die Indikation zur IKA und der Anteil an Patienten, bei denen ein nichtinvasiver Ischämietest vor IKA durchgeführt wurde, wurde analysiert.
Ergebnisse
Die Indikation zur Durchführung wurde in 44.9% der Fälle durch einen auswärtigen Kardiologen per Einweisung gestellt. Folgende Gründe zur Durchführung der IKA lagen vor; kardiogener Schock bzw. Herzinsuffizienz (2,8%), STEMI (8,2%), NSTEMI (13%), instabile Angina pectoris (17,2%), stabile Angina pectoris (55,1%). Bei 50,3% der Patienten wurde eine relevante Koronarstenose (>= 75% bzw. > 50% beim linken Hauptstamm) nachgewiesen (diagnostische Quote). Die Interventionsquote im gesamten Patientenkollektiv betrug 40% und bei Patienten mit stabiler Angina pectoris 32%. Bei 17,6% der Patienten wurde ein nicht-invasiver Test vor IKA durchgeführt (13,4% Herz-MRT, 4,4% Koronar-CT, 2,6% Myokardszintigraphie, 0,7% Belastungs-EKG und 0% Stress-Echokardiographie).
Konklusion
Die Interventionsquote war mit 40% tief und vergleichbar mit der Quote von 41.1% aus dem 32. Bericht über die leistungszahlen der Herzkatheterlabore in Deutschland im Jahr 2019. Der Anteil an nicht-invasiven Ischämietests vor IKA war mit 17,6 % sehr tief.
Exploration and application of high entropy lithium argyrodites as solid electrolytes for all-solid-state batteries
(2024-12) Lin, Jing
Solid-state batteries (SSBs) are a potentially safe, next-generation energy storage technology. Commercial viability of SSBs relies on the development of solid electrolytes with high ionic conductivity, high (electro)chemical stability, and good processability. A recent innovative approach to modify materials, potentially resulting in improved properties, is the “high-entropy” concept, characterized by ΔSconf > 1.5R (where ΔSconf and R represent the configurational entropy and ideal gas constant, respectively). However, the beneficial influence of a high configurational entropy on ion diffusion remains largely elusive given the absence of systematic studies. Therefore, this doctoral dissertation aimed to apply the high-entropy concept to solid electrolytes, in particular focusing on lithium argyrodites with the goal to achieve superionic conduction (~10 mS cm−1 at room temperature). The scientific objective was to understand the relationship between configurational entropy and charge-transport properties and to evaluate their potential as solid electrolytes for solid-state batteries.
The first part of this thesis mainly focuses on altering configurational entropy via composition of lithium argyrodites by multiple cation and anion substitutions, with the general formula Li6+x[M1aM2bM3cM4d]S5I (M = P, Si, Ge, and Sb) as well as Li5.5PS4.5ClxBr1.5−x. Both strategies enabled ionic conductivities of more than 10 mS cm−1 at room temperature, owing to increased configurational entropy, i.e., occupational disorder. Then, the second part of this work presents a detailed electrochemical performance evaluation of high-entropy lithium argyrodites and the commercially available lithium argyrodite Li6PS5Cl. The outcome shows that solely multi-anion substituted lithium argyrodites possess an enhanced electrochemical stability as compared to the reference solid electrolyte Li6PS5Cl and thus lead to an increased solid-state battery performance, especially at high current rates. In contrast, multi-cation substituted lithium argyrodite solid electrolytes suffer from poor oxidative stability and thus might only be applicable as separator layer in all-solid-state batteries. Altogether, our results indicate the possibility of improving ionic conductivity and electrochemical stability in ceramic ion conductors via entropy engineering, i.e., inducing complex substitution, overcoming compositional limitations for the design of advanced electrolytes and opening up new avenues in the field.
Der Wirklichkeitsbezug von Erzählungen. Über naturalistische Ontologie und narrative Lebensdeutung im Religionsunterricht – eine Kritik kulturphilosophischer Ansätze
(2025) Schmuck, Martin
In dieser Arbeit geht es um die religionspädagogische Rehabilitierung des Konzepts einer rationalen Interpretation von Erzählungen, wozu insbesondere die Frage nach dem Gegenstand von Erzählungen gehört. Ausgangspunkt ist die sprachphilosophische bzw. semiotische (Peirce) These, dass jede Darstellungsform einen Gegenstandsbezug hat und in einem umfassenden Interpretationszusammenhang steht, so dass jede Darstellung prinzipiell für die ontologische Bestimmung seines Gegenstands offen ist. Damit erweist sich die für die aktuelle Religionspädagogik prägende Philosophie des (Sozial-) Konstruktivismus in wesentlichen Punkten als unvollständig.
An vielen Beispielen aus der Theorie und Praxis der Religionspädagogik (inklusive kulturhermeneutischer Spielarten) werden (in Kapitel 1) die Folgen einer Vernachlässigung des Projekts einer rationalen bzw. ontologischen Interpretation von Erzählungen aufgezeigt: Diese bestehen sowohl in einer unreflektierten Ontologisierung narrativer Motive, als auch in einer unhinterfragten Interpretation vor dem Hintergrund der theologisch dominierenden Metaphysik des unerkennbaren Absoluten. Die aus der richtigen Einsicht in den existenziellen Charakter der Narrationen vorgetragene theologische Abweisung der ontologischen Frage (Nichtverobjektivierbarkeitsdoktrin) kann demnach als Ursache dessen angesehen werden, dass mit Narrationen metaphysische Gehalte transportiert werden oder gar der metaphysische Satz zum vermeintlichen Anker der narrativ vermittelten Sinnerfahrung wird. Das kulturhermeneutisch motivierte demonstrative ‚Offenlassen‘ der hermeneutischen und insbesondere ontologischen Frage erweist sich von daher als inkonsistent und undurchführbar.
Das Projekt einer rationalen Hermeneutik und narrativen Ontologie lässt sich nur realisieren, wenn insbesondere der Universalität kritischer Rationalität und der rationalen Interpretierbarkeit des Narrativen Rechnung getragen wird. Die kulturphilosophischen Ansätze von Koschorke und Lyotard können als Musterbeispiel dafür gelten, wie demgegenüber poststrukturalistisches bzw. postmodernes Denken das Narrative zum unhintergehbaren Verstehenshorizont von Kultur überhaupt hypostasiert und kritische Rationalität samt der ontologischen Frage durch deren Beschränkung auf isolierte kulturelle Provinzen (etwa der Einzelwissenschaften) epistemisch depotenziert. Entsprechend nimmt in dieser Arbeit (in den Kapiteln 2 und 3) die kritische Auseinandersetzung mit den genannten Konzepten einen breiten Raum ein. Es soll gezeigt werden, dass der vordergründige Pluralismus der erwähnten Ansätze auf philosophischen Letztbegründungsintentionen aufruht, die auch ontologische Implikationen im Sinne einer Metaphysik des unerkennbaren Absoluten, des Unbestimmten (Koschorke) bzw. Undarstellbaren (Lyotard) haben. Demgegenüber wird der Versuch gemacht, die Idee universaler Rationalität zu plausibilisieren, welche durchaus auch in der Lage ist, eine sachgemäße (systematische) Verhältnisbestimmung der pluralen Diskurse bzw. Darstellungsformen vorzunehmen.
Im Unterschied zu den genannten Ansätzen von Koschorke und Lyotard bietet die Sozialphilosophie von Luckmann einer rationalen Hermeneutik und narrativen Ontologie deutlich mehr Anknüpfungspunkte, weil Luckmann mit einem universellen Begriff humaner Erfahrung operiert, der ihm als hermeneutischer Schlüssel narrativer Darstellungen dient. Ungeachtet der Kritik an der phänomenologischen Letztbegründungsintention und dem sozialkonstruktivistischen Relativismus von Luckmann bleibt als Ertrag der Auseinandersetzung (in Kapitel 4) festzuhalten, dass sich eine rationale Hermeneutik und narrative Ontologie als Theorie der Erfahrung aufstellen muss.
In der Entfaltung der religionspädagogischen Schlussfolgerungen (Kapitel 5) sind Luckmanns Ansätze zu einer narrativen Theorie der Erfahrung jedoch von empirischen Befunden (realwissenschaftlicher) Anthropologie her zu reformulieren, was insbesondere für seine Theorie der Erfahrungstranszendenzen gilt. Eine empirische Erfahrungstheorie bleibt aber ontologisch abgängig von den Realwissenschaften, d.h. die Bestimmung der Gegenstände der narrativen Theorie der Erfahrung (die zugleich Gegenstände der Erzählungen sind) muss im Horizont des Wirklichkeitsverständnisses des aktuellen (realwissenschaftlichen) Weltwissens erfolgen.
Somit erweist sich die Bestimmung des Weltwissens für eine rationale Hermeneutik narrativ vermittelter Erfahrung als religionspädagogisch grundlegend. Statt etwa wie einst (vom Hessischen Kultusministerium) gefordert die Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht zu thematisieren, wäre es demnach religionspädagogisch eher geboten, die Evolutionstheorie als den ontologischen Rahmen zu setzen, innerhalb dessen die Schöpfungserzählungen zu interpretieren sind. Zur Bestimmung ‚großer Transzendenzen‘ (Luckmann) ist aus Sicht der vorliegenden Arbeit ein realwissenschaftlicher Begriff des Ganzen bewusst zu machen, der sowohl auf die Summe aller Teile als auch die grundlegende Einheit des (physikalischen) Grundzustands der Welt zielt. Dass sich Religionspädagogik auf diese Weise bei der Interpretation der für sie maßgebenden Erzählungen (seien sie tradiert-religiöser oder populär-kultureller Provenienz) im Rahmen des (naturalistischen) Wirklichkeitsverständnisses der Realwissenschaften halten würde, scheint sachlich und vor allem auch pädagogisch (im Kontext des allgemein-schulischen Bildungsauftrags) angemessener zu sein als weiterhin den ‚anonymen Göttern der nachhegelschen Metaphysik‘ (Habermas) zu folgen, die wie gezeigt auch für die poststrukturalistischen bzw. postmodernen Kulturphilosophien von Koschorke und Lyotard noch bestimmend sind. Auf diese Weise könnte die Theologie das alte Versprechen des jungen Schleiermacher endlich einlösen, auf metaphysische Überbietungsansprüche zu verzichten und konsequent die existenzielle Bedeutung ihrer Erzählungen zur Geltung zu bringen. In dieser Arbeit wird daher der Vorschlag gemacht, Theologie vor allem in religionspädagogischer Hinsicht als eine Theorie grundlegender, narrativ vermittelter existenzieller Wertorientierungen zu verstehen. Solche Wertorientierungen sind demnach einerseits – da existenziell – immer narrativ vermittelt; andererseits lassen sie sich vergleichend kritisch reflektieren – insbesondere im Hinblick auf die unterschiedlichen Reichweiten bzw. Horizonte der jeweiligen Wertorientierungen.
Abschließend werden die Konsequenzen dieser Sichtweise für die zur Zeit einflussreichsten religionspädagogischen Ansätze eruiert, wobei davon ausgegangen wird, dass dazu neben dem performativen Ansatz und der Kinder- bzw. Jugendtheologie nach wie vor auch die Konzeption des problemorientierten Religionsunterrichts gehört. Der Entwurf einer rationalen Hermeneutik und narrativen Ontologie scheint geeignet, die Stärken der drei genannten Ansätze zu einer einheitlichen Konzeption zu bündeln.
Untersuchung zur Häufigkeit, Symptomen und Prognose von neugeborenen Fohlen mit Uroperitoneum und Urachusfistel
(2025) Bernick, André
Es wurde die zur Verfügung stehende Literatur zum Uroperitoneum und der Urachusfistel beim neugeborenen Fohlen analysiert und zusammengefasst (Publikation 1 und 2). Weiterhin erfolgte eine retrospektive Datenauswertung von Fohlen mit diesen Erkrankungen, die in der Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellt wurden (Publikation 3, 4 und 5).
Folgende relevante Ergebnisse zur Erkrankung Uroperitoneum wurden erzielt:
- Häufigkeit: 2,3 % aller Fohlen, die bis zum 14. Lebenstag in der Klinik vorgestellt wurden
- Geschlechterverteilung: 78,8 % Hengst- und 21,2 % Stutfohlen (p < 0,05)
- Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose: 4,3 ± 3,4 Tage (Median: 3 Tage)
- Überlebensrate:
gesamt 48,5 %; operierte Fohlen 61,5 %; Fohlen, die nach der ersten Operation gelebt haben 80 %
- Typische klinische Befunde:
gestörtes Allgemeinbefinden (79,3 %), Tachypnoe (74,1 %), Tachykardie (71,4 %), prall gefülltes Abdomen (79,2 %), stark aufgetrommelte (60 %) bzw. gespannte (32 %) Bauchdecke, Tenesmus auf Harn (46,7 %)
- Begleiterkrankungen mit einem signifikanten Zusammenhang zum Überleben (p < 0,05):
o Erkrankungen der Atemwege (p = 0,036)
- Typische sonographische Befunde:
o hochgradig freie (97 %) und anechogene (91 %) Flüssigkeit im Abdomen
o Harnblase sichtbar (50 %)
o Zusammenhangstrennung im Harnapparat selten auffindbar (18 %)
- Häufige labordiagnostische Blutbefunde zum Zeitpunkt der Diagnose:
Hypochloridämie (91,2 %), erhöhte Kreatininkonzentration (77,8 %), Hyperkaliämie (74,2 %), Hyponatriämie (71 %), Lymphozytopenie (65,6 %), erhöhte Laktatkonzentration (61,3 %), Neutrophilie (59,4 %)
- Lokalisation der Zusammenhangstrennung:
dorsale Harnblasenwand (56 %), ventrale Harnblasenwand (12 %), Übergang von Urachus zu Harnblase (8 %), im Urachus (8 %), Ureter einseitig (8 %), am Harnblasenhals (4 %)
- bei 25 % der Fohlen Auftreten einer Wundheilungsstörung an der Bauchnaht
- bei 30 % ein Rezidiv des Uroperitoneums
- Dauer des Klinikaufenthalts gesund entlassener Fohlen: 11,6 ± 3,7 Tage (Median: 11 Tage)
Die kurzfristige Prognose in der Klinik ist gut, wenn das Uroperitoneum frühzeitig erkannt und therapiert wird und keine bzw. wenige Begleiterkrankungen vorliegen. Die mittelfristige Prognose für die ersten 6 Monate nach der Entlassung ist gut. Es haben 91,7 % der aus der Klinik entlassenen Fohlen gelebt.
Folgende relevante Ergebnisse zur Erkrankung Urachusfistel wurden erzielt:
- Häufigkeit: 7,8 % aller Fohlen, die bis zum 14. Lebenstag in der Klinik vorgestellt wurden
- Geschlechterverteilung: 74,3 % Hengst- und 25,7 % Stutfohlen (p > 0,05)
- 50 % der männlichen und 57 % der weiblichen Tiere haben überlebt
- Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose: 5,5 ± 3,2 Tage (Median: 5 Tage)
- Überlebensrate:
gesamt 67,3 %; Fohlen mit Urachus persistens 33,3 %; Fohlen mit Urachus patens 69,6 %; mit Nabelresektion 76,7 %; nach konservativer Therapie 63,4 %
Der Erfolg der konservativen Therapie sinkt ab einer Therapiedauer von über 7 Tagen.
- Typische klinische Befunde:
Feuchte Umgebung des Hautnabels (100 %), Nabel normal gerissen (77,1 %), Harnträufeln aus dem Nabel beim Harnabsatz (75 %)
- Auftreten meist einer oder mehrerer Begleiterkrankungen:
o signifikanter Zusammenhang zum Überleben (p < 0,05) beim Auftreten eines Systemic Inflammatory Response Syndromes (p = 0,027) und Erkrankungen des Bewegungsapparates (p = 0,037)
- Es konnten keine typischen labordiagnostischen Befunde im Zusammenhang mit einer Urachusfistel erhoben werden.
- Blutwerte, die die Prognose signifikant verschlechtern (p < 0,05):
Laktatkonzentration
- 18,5 % der operierten Fohlen entwickelten Wundheilungsstörungen an der Bauchnaht
- 67 % der Fohlen mit einer oder mehreren Folgeerkrankungen: Bronchopneumonien (37 %), Diarrhoe (27 %) und / oder Arthritiden (14 %)
- Dauer des Klinikaufenthalts der gesund entlassenen Fohlen: 14,7 ± 7,5 Tage (Median: 13 Tage)
Die kurzfristige Prognose in der Klinik ist gut für die Fohlen, die innerhalb der ersten 7 Tage therapiert werden konnten. Schwere Begleit- und / oder Folgeerkrankungen verschlechtern die Prognose. Es ist kein Fohlen nur aufgrund der Urachusfistel verstorben oder wurde deswegen euthanasiert. Die mittelfristige Prognose für die ersten 6 Monate nach der Entlassung ist gut. Es haben 93,9 % der Fohlen gelebt.
Zusammenfassend konnten in der vorliegenden Arbeit zuvor beschriebene Erkenntnisse bestätigt und neue Informationen zu den Fohlenerkrankungen Uroperitoneum und Urachusfistel gewonnen werden. Als Haupterkenntnis dieser Studie kann gesagt werden, dass sowohl die Erkrankung Uroperitoneum als auch die Urachusfistel eine gute Prognose haben, wenn diese schnell diagnostiziert und adäquat therapiert wurden. Das Vorliegen von Begleiterkrankungen kann die Prognose verschlechtern, vor allem durch Bronchopneumonien, Systemic Inflammtory Response Syndrome und / oder Erkrankungen des Bewegungsapparats.