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Koranische Gemeindepädagogik. Eine Profilerkundung der Curricula und Lehrwerke des Gemeindlichen Religionsunterrichts (GRU) in den Moscheen in NRW am Beispiel der DITIB: Kontextualität, Dialogizität, Intertextualität und Kohärenz
(2025) Soyhun, Mehmet
Der in den Moscheegemeinden erteilte Religionsunterricht wird in der Forschung und Gesellschaft in Deutschland seit langem kritisch begleitet. In der vorliegenden Untersuchung wird daher der Gemeindliche Religionsunterricht (GRU) in den Moscheen in Deutschland analysiert. Einer historischen Skizze folgt eine ausführliche Darstellung des Forschungsstandes zum Religionsunterricht in Moscheegemeinden mit seinen Curricula und Lehrwerken. Besonders ob und wie gemeindliche Curricula und Lehrwerke allgemein und besonders auch in der islamisch-religionspädagogischen Forschung adäquat berücksichtigt werden, ist hier zu lesen. In Bezug auf die rechtlichen Rahmenbedingungen werden die diesbezüglichen Regelungen für den GRU auf bundesdeutscher Ebene im Grundgesetz sowie beispielhaft für die Bundesländer mit dem Fokus auf die Verfassung in Nordrhein-Westfalen dargestellt. Im Rahmen dessen werden den GRU betreffende Freiheiten und Regelungen herausgearbeitet sowie gesetzliche Bestimmungen zum Religionsunterricht als Recht der Religionsgemeinschaften wie auch als Eltern- und Kinderrechte erörtert. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) e.V. als ein relevanter Träger des GRU sowie als Mitverantwortlicher des schulischen IRU in Nordrhein-Westfalen wird in der vorliegenden Arbeit geschichtlich skizziert und mit ihren Bildungszielen, Aufgaben und ihrer Organisationsstrukturen dargestellt. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung erfolgt daher eine Analyse des Religionsunterrichts in den Moscheegemeinden der DITIB in NRW, wo die Lehrwerkreihe Camiye Gidiyorum/Ich gehe in die Moschee zum Einsatz kommt. Im Rahmen der allgemeinen Analyse zu dieser eingesetzten Lehrwerksreihe werden die Rahmenbedingungen der Entstehung des Lehrwerks skizziert. Dabei erfolgt die Analyse anhand des Aufbaus und der Struktur, der Inhalte, der Darstellungsweisen sowie der Arbeitsanregungen und Aktivitätsmöglichkeiten. Auf welche Weise die Vermittlung des Korans im GRU erfolgt, wird mit der Forschungsfrage, ob beispielsweise der Koran nur auswendig gelernt, mit seiner Bedeutung oder gar interpretierend thematisiert wird, beantwortet. Die Inhalte zum Koran in den Lehrmaterialien werden analysiert, nachdem dieses zunächst gemäß Curriculum untersucht wird. Die in den curricularen Bestimmungen vorgesehenen Ebenen und Kompetenzen zum Koran im GRU werden erforscht. Die als Prämissen der Koranhermeneutik genannten vier Prinzipien Kontextualität, Dialogizität, Intertextualität und Kohärenz werden einer Überprüfung unterzogen, um zu ermitteln, ob und inwiefern sie im Lehrwerk in der praktischen Anwendung berücksichtigt werden. Die Prämissen werden daher jeweils theoretisch erörtert und anschließend folgt die Darstellung der empirischen Ergebnisse, die mittels einer induktiv durchgeführten qualitativen Inhaltsanalyse in den Lehrmaterialien gewonnen wurden. Die Analyse der Prämissen wird schließlich interpretiert und eingeordnet. Die Studie gewährt erstmalig Einblicke in dieser Ausführlichkeit in bisher in deutscher Sprache größtenteils nicht vorhandenes Textmaterial aus den Lehrmaterialien des GRU. An geeigneten Stellen stellt die Studie auch quantitative Analyseergebnisse zur Verfügung und verbindet so den theoretischen Teil mit dem empirischen Teil. Die vorliegende Untersuchung demonstriert, dass der renommierte Korankommentar von aṭ-Ṭabarī (gest. 910), der im Rahmen des Projektes Linked Open Tafsīr digitalisiert und in der Datenbank auf https://tafsirtabari.com verfügbar gemacht wurde, für den GRU sowie IRU nutzbar ist. Im Ausblick werden auf Desiderate, mögliche Aufgaben von Religionsgemeinschaften und die potenzielle Rolle der Islamisch-Theologischen Standorte an den deutschen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen hinsichtlich Gemeindepädagogik hingewiesen. Darüber hinaus werden weitere interessanten Einblicke als Ergebnisse, die der Serendipität zuzuordnen sind, gewährt.
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Cronobacter spp. in Lebensmitteln: Vorkommen, Nachweis und Bedeutung für die Lebensmittelsicherheit unter besonderer Berücksichtigung von Säuglingsnahrung
(2025) Akineden, Ömer
Die Identifizierung und Analyse von Lebensmittelsicherheitsrisiken sind zentrale Aspekte der Lebensmittelwissenschaften und des präventiven Verbraucherschutzes. Im Rahmen dieser Habilitationsschrift wurden Studien zu den weltweit bedeutenten lebensmittelassoziierten bakteriellen Infektionserregern Cronobacter spp. (ehemals Enterobacter sakazakii) im Lebensmittelbereich dargestellt. Diese opportunistischen Krankheitserreger haben in den letzten Jahrzehnten aufgrund ihrer direkten Assoziation mit lebensbedrohlichen Infektionen (Meningitis, Septikämie, nekrotisierende Enterokolitis), insbesondere bei Neugeborenen und Frühgeborenen, erhöhte Aufmerksamkeit erlangt. In den meisten Fällen wurde pulverförmige Säuglingsnahrung als Infektionsquelle identifiziert. Die in dieser Arbeit zusammengestellten wissenschaftlichen Veröffentlichungen im ersten Themenkomplex befassen sich mit verschiedenen Aspekten des Vorkommens von Cronobacter spp. in Säuglingsnahrungsmitteln und Getreidebeikost für Kleinkinder sowie in Trockenteigwaren, um die Exposition des Verbrauchers abzuschätzen und zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit beizutragen. In der ersten Studie (Studie 1) wurde die Kontaminationssituation von Säuglingsanfangsnahrung auf dem deutschen Markt mit Cronobacter spp. auf Speziesebene für die Jahre vor und um die Zeit, als die Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 am 1. Januar 2006 in Kraft trat, retrospektiv untersucht. Eine Neubewertung der Cronobacter-Isolate (zuvor als E. sakazakii isoliert) bot eine Datenbasis für Langzeitbeobachtungen. Für Deutschland waren bis zur Veröffentlichung dieser Studie (Studie 1) keine Daten zur Verteilung der Spezies innerhalb der Gattung Cronobacter in Säuglingsanfangsnahrung verfügbar. Nach Inkrafttreten der europäischen Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 für Cronobacter in Säuglingsanfangsnahrung war E. sakazakii im Jahr 2006 noch die zweithäufigste Enterobacteriaceae-Spezies in Säuglingsanfangsnahrung auf dem deutschen Markt. In der ersten Studie wurden alle untersuchten Isolate, die über viele Jahre hinweg aus Säuglingsnahrungsproben gewonnen wurden, entweder als C. sakazakii oder, in geringerem Maße, als C. malonaticus identifiziert. C. sakazakii war die vorherrschende Cronobacter-Spezies in pulverförmiger Säuglingsnahrung. Dies deutete stark darauf hin, dass die Kontaminationssituation von Säuglingsanfangsnahrung in Deutschland von C. sakazakii und gelegentlich von C. malonaticus dominiert wurde. Die Dominanz von C. sakazakii und C. malonaticus stimmte jedoch mit ähnlichen Studien aus anderen Ländern überein, die Cronobacter-Isolate aus Säuglingsanfangsnahrung und Produktionsumgebungen untersuchten. Eine weitere Schlussfolgerung war zudem, dass ein Vergleich von „neuen“ Isolaten mit den in dieser Studie beschriebenen dazu beitragen könnte, Trends und Entwicklungen bei der Kontamination von Säuglingsanfangsnahrung mit C. sakazakii und C. malonaticus zu identifizieren. Dies könnte wichtige Erkenntnisse für langfristige Strategien zur Minimierung solcher Kontaminationen in der Herstellung von Säuglingsanfangsnahrung liefern. Eine sich anschließende vergleichende Sequenzanalyse unterschiedlicher Cronobacter spp.-Stämme bildete die Grundlage, um erstmals zusammenhängende Fragen zum Nachweis sowie zur intra- und interspezifischen Variabilität des Genus Cronobacter beantworten zu können. Die Daten dieser Studie (Studie 1) zeigten eine vergleichsweise hohe Heterogenität der untersuchten Isolate, welche mittels hier etablierter Analyse (PFGE-, MLST-und 16S rRNA-Gen, rpoB-Gen, fusA-Gen) in den weiteren Studien auch diagnostisch genutzt werden konnte. Anhand der umfangreichen molekularbiologischen Untersuchungen konnten innerhalb des Genus zuverlässige Spezies-spezifische (Studie 5) und Genus-spezifische (Studie 6) Nachweisverfahren entwickelt werden, die in den im zweiten Themenkomplex angegebenen Studien dargestellt. Die weitverbreitete Präsenz von Cronobacter spp. in verschiedenen Lebensmitteln, insbesondere in pulverförmigen Milchtrockenerzeugnissen und Umweltproben, sowie die Fähigkeit dieser Bakterien, unter trockenen Bedingungen zu überleben, verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung der Kontamination von Getreidebeikost-Produkten für Säuglinge und Kleinkinder sowie trockenen Teigwaren. Bis zur Veröffentlichung der Studien lagen keine verlässlichen Daten zur Häufigkeit von Cronobacter spp. in solchen Produkten vor. Solche Untersuchungen sind besonders wichtig, um das Gesundheitsrisiko für empfindliche Bevölkerungsgruppen, wie Kinder und ältere Menschen, besser bewerten zu können. Diese Daten sind unerlässlich, um das potenzielle Risiko für Kinder und andere gefährdete Verbrauchergruppen fundiert einschätzen zu können. Die zweite Studie (Studie 2) befasst sich mit der Lebensmittelsicherheit von Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkinder, insbesondere hinsichtlich mikrobiologischer Kriterien und Mykotoxinkontamination. In der Europäischen Union wird Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkinder gemäß der Richtlinie 2006/125/EG der Kommission reguliert, die jedoch keine mikrobiologischen Kriterien enthält. Während die mikrobiologischen Parameter Cronobacter spp., präsumtives B. cereus und Enterobacteriaceae in milchbasierte kommerzieller Säuglingsnahrung unter 6 Monaten durch die Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 reguliert werden, gilt diese Verordnung nicht für Getreidebeikost. Diese Studie stellte die erste umfassende Untersuchung von Getreidebeikost-Produkten auf dem deutschen Markt dar, die sowohl mikrobiologische Qualität als auch Mykotoxinkontamination untersuchte. Obwohl pathogene, opportunistische oder Verderbsbakterien nicht direkt mit Mykotoxinen assoziiert sind, kann ein allgemeines Defizit bei der Aufrechterhaltung wirksamer Maßnahmen zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und -qualität in der Produktion von Getreidebeikost beide Aspekte negativ beeinflussen. Die mikrobiologischen Analysen der untersuchten Getreidebeikost-Produkten aus dem Einzelhandel zeigten, dass nur eine sehr geringe Anzahl von Proben Werte in einem oder mehreren Parametern aufwies, die signifikant über dem unauffälligen Datenset der analytischen Befunde lagen. Es konnte jedoch keine klare Assoziation zwischen spezifischen Getreidebeikost-Zutaten oder Kombinationen von Zutaten und dem Auftreten bestimmter Bakterien festgestellt werden, da die Mehrheit der Produkte aus mehreren Getreidearten bestand. Diese Produkte wiesen die bemerkenswertesten Funde auf, einschließlich Isolate von C. sakazakii, A. baumannii, P. brenneri und B. wiedmannii. Obwohl C. sakazakii nur in geringem Umfang isoliert wurde, stellt das Risiko durch niedrige Keimgehalte von Cronobacter spp. in Säuglingsnahrung für Frühgeborene und Neugeborene eine bedeutende Gefahr dar, welche durch die frische Zubereitung und den sofortigen Verzehr von Getreidebeikost minimiert werden kann. In der dritten Studie (Studie 3) werden weitere lebensmittelhygienisch relevante Fragestellungen zur mikrobiologischen Beschaffenheit von Trockenteigwaren, insbesondere im Hinblick auf das Vorkommen von Cronobacter spp., untersucht. Die Studie 3 stützt die Hypothese, dass die Fähigkeit dieses Bakteriums, in getrockneten Teigwaren zu überleben, auf dessen Toleranz gegenüber Trockenheit und Hitze zurückzuführen sein könnte. Ein hoher Prozentsatz (38,6%) der Proben war qualitativ positiv für verschiedene Indikatorkeime für Hygiene und opportunistische Krankheitserreger innerhalb der Familie der Enterobacteriaceae wie Citrobacter freundii, Enterobacter cloacae, Pantoea agglomerans, Klebsiella pneumoniae, Escherichia coli und Serratia spp. Cronobacter spp. konnten aus 10,6% der Proben aus Deutschland, Italien, Kasachstan und China isoliert werden. Neben der unzureichenden biochemischen Identifizierung wurde eine weitere Identifikation der Isolate mittels rpoB-Sequenzanalyse und MLST vorgenommen. Aufgrund des hohen Grades an Homologie zwischen diesen Cronobacter spp. war die rpoB-Sequenzanalyse nicht ausreichend, um zwischen diesen Spezies klar zu unterscheiden. Daher wurden die Isolate weiter mittels fusA-Allele- und MLST-Analyse untersucht. C. sakazakii war in dieser Studie die dominierende Spezies, was mit der ersten Studie zur Häufigkeit von Cronobacter-Isolaten aus pulverförmigen Säuglingsnahrungsprodukten übereinstimmt (Studie 1). Zwei Isolate waren allerdings C. turicensis und eines war C. muytjensii. Diese Befunde bedürfen jedoch weiterer Betrachtung. Das häufige Vorkommen von Cronobacter spp. in rohen getrockneten Teigwaren könnte eine zusätzliche Risikobewertung rechtfertigen, einschließlich gefährdeter Verbrauchergruppen außer Säuglingen. Derzeit gibt es keine Vorschriften für Cronobacter spp. in Lebensmitteln außer für Säuglingsanfangsnahrung, und es gibt keine veröffentlichten Belege für lebensmittelbedingte Erkrankungen durch Cronobacter spp. aus anderen Lebensmitteln. Andere Studien aus der Fachliteratur legten aber nahe, dass es möglicherweise andere klinisch relevante Quellen für Cronobacter-Infektionen bei älteren Erwachsenen geben kann und pflanzenbasierte Lebensmittel derzeit nicht ausgeschlossen werden können. Neben der Betrachtung zum Vorkommen von Cronobacter spp. in Säuglingsnahrungsmitteln (Studie 1) und Getreidebeikost-Produkten für Säuglinge und Kleinkinder (Studie 2) in Deutschland wurde eine Untersuchung an Folgenahrung aus Indonesien auf Enterobacteriaceae inklusive Cronobacter spp. vorgenommen. Die abschließende Studie zu diesem Themenkomplex (Studie 4) untersuchte die Kontaminationssituation von Säuglingsnahrungsprodukten aus Südostasien, insbesondere im Hinblick auf das Vorkommen von Enterobacteriaceae-Spezies in den fertigen Folgenahrungsprodukten. Bei den Enterobacteriaceae handelt es sich nicht um klassische Krankheitserreger, sondern um Bakterien, die an opportunistischen Infektionen beteiligt sein können und über Lebensmittel übertragen werden. Die Untersuchungen bestätigten die hohe Nachweishäufigkeit von Enterobacteriaceae in den Produkten mehrerer lokaler Hersteller. Die Charakterisierung der Enterobacteriaceae-Isolate zeigte ein breites Spektrum, darunter E. sakazakii sowie weitere Enterobacteriaceae wie Pantoea spp., E. hermannii, E. cloacae, Klebsiella pneumoniae, Citrobacter spp., Serratia spp. und E. coli. Besonders bemerkenswert war die hohe Prävalenz von E. sakazakii, der in 13,5 % der untersuchten Proben nachgewiesen wurden, was zu den bis zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung dieser Studie höchsten berichteten Werten zählte. Die Untersuchungsergebnisse dieser Studie lieferten eine wichtige Datengrundlage für zukünftige Expositionsabschätzungen. Das Infektionsrisiko durch opportunistische Krankheitserreger in pulverförmiger Säuglingsnahrung betrifft in erster Linie Frühgeborene und Neugeborene. Allerdings sollte auch Folgenahrung, die teilweise für Säuglinge ab 4 Monaten empfohlen wird und in der vorliegenden Studie positiv auf E. sakazakii getestet wurde, als potenziell gefährlich eingestuft werden. Die medizinische Überwachung in Indonesien ist nicht gut etabliert, und es fehlen statistische Daten zur Gesundheit von Säuglingen. Dennoch könnte ein relativ hoher Anteil der Säuglinge in Indonesien Ernährungs- oder Immunitätsdefizite aufweisen, was sie zu einer Hochrisikogruppe für Infektionen mit E. sakazakii und anderen opportunistischen Krankheitserregern macht. Wenn pulverförmige Säuglingsnahrung nicht ordnungsgemäß zubereitet und gelagert wird, könnten diese Produkte daher ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Säuglinge in Indonesien darstellen. Die Arbeiten im zweiten Themenkomplex umfassen zwei Arbeiten zur Entwicklung von schnellen Nachweisverfahren von Cronobacter spp. mittels molekularbasierter Techniken in Säuglingsnahrungsfertigprodukten, um die mikrobiologische Sicherheit dieser Produkte zu erhöhen. In Anbetracht der Ergebnisse der vorliegenden Studien würde jedoch eine genauere Identifizierung und Charakterisierung aller Cronobacter-Isolate aus kontaminierter Säuglingsanfangsnahrung, die die Qualitätskontrollen der Hersteller umgehen konnte, die Passgenauigkeit einer spezifischen Risikobewertung verbessern. Insbesondere die neuen entwickelte PCR-basierten Nachweisverfahren (Studie 6) sowie das NALFIA-System (Studie 5) im Rahmen dieser Arbeit scheinen ein wichtiger Ansatz zu sein, um die Identifizierung einer potenziellen Häufung bestimmter Stämme aus unterschiedlichen Säuglingsnahrungsmitteln zu erleichtern. Ein besonderer Fortschritt wurde durch die Entwicklung des NALFIA-Systems erzielt. Dieses kombiniert die Effizienz der PCR-Amplifikation mit der Sensitivität und Benutzerfreundlichkeit von Lateral-Flow-Immunoassays. Es ermöglicht einen spezifischen und sensitiven Nachweis von Cronobacter sakazakii und Cronobacter malonaticus in Säuglingsnahrung bei Nachweisgrenzen unter 10² KbE/ml. Die Fähigkeit, Ergebnisse in weniger als zwei Stunden bereitzustellen, stellt eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu den zeitaufwendigen kulturbasierten Verfahren dar. Die Integration heterobifunktionaler DNA-Sonden und der Nachweis ihrer Abbauprodukte erhöhen die Zuverlässigkeit und Spezifität des Tests zusätzlich. Das NALFIA-System bietet eine praktikable, sensitive und spezifische Alternative zu traditionellen Nachweismethoden. Seine Implementierung könnte die mikrobiologische Sicherheit von Säuglingsnahrung signifikant verbessern, indem es dazu beiträgt, Qualitätskontrollmaßnahmen zu stärken und das Infektionsrisiko für empfindliche Bevölkerungsgruppen, wie Säuglinge und Kleinkinder, zu minimieren. In der zweiten Studie (Studie 6) wurde die Entwicklung von zwei Genus-spezifischen PCR-Methoden für Cronobacter spp. basierend auf den Sequenzen des 16S rRNA-Gens berichtet. Unterschiede in den hypervariablen Regionen V1, V2 und V3 ermöglichten die Konstruktion des PCR2Systems, das Cronobacter spp. zuverlässig identifiziert und von anderen Enterobacteriaceae differenziert. Das entwickelte PCR2-System erweist sich als vielversprechend, um Cronobacter spp. nach der Primärkultur auf Standardmedien oder direkt in nicht-selektiven Anreicherungsmedien zu detektieren. Diese Methode könnte die Diagnose von Cronobacter spp. in Lebensmitteln und bei neonatalen Infektionen verbessern, da sie eine schnelle und spezifische Identifizierung ermöglicht. Zusammenfassend stellen die entwickelten molekularen Nachweismethoden bedeutende Fortschritte dar, die eine verbesserte Kontrolle und Sicherheit in der Produktion von Säuglingsnahrung unterstützen und gleichzeitig die Diagnostik von Cronobacter spp. vereinfachen und beschleunigen.
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Radiologische Untersuchungen der Zehe des Esels unter besonderer Berücksichtigung röntgenologischer Veränderungen des Hufbeins
(2025) Wacker, Juliana
Das Ziel dieser Untersuchungen war es, Normalwerte für verschiedene morphometrische Parameter an der dorsopalmaren sowie der lateromedialen Röntgenaufnahme der Zehe des Esels zu ermitteln, um Referenzwerte für die Beurteilung solcher Röntgenbilder bereitzustellen. Die ermittelten Normwerte können bei der orthopädischen Untersuchung von Eseln unterstützend verwertet werden und insbesondere die Auswertung der bildgebenden Untersuchungen erleichtern. Darüber hinaus sollte im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Abhängigkeit der Parameter von Alter, Größe und Gewicht der Probanden untersucht werden. Die einzigen Parameter, die eine deutliche Abhängigkeit vom Alter der Tiere zeigten, waren jene, die mit pathologischen Abweichungen im Sinne der chronischen Hufrehe in Verbindung gebracht werden können. Für alle anderen erhobenen Messwerte konnte ebenso wie für die Hufbeinveränderungen keine signifikante Korrelation mit dem Alter nachgewiesen werden. Mit dem Gewicht der Probanden korrelierten hingegen alle erhobenen Längenwerte signifikant. Je schwerer der Esel, umso größer sind demnach auch die Dimensionen des Hufes. Die Rehestrecke und die Sohlendicke zeigten dabei eine schwächere Korrelation als die übrigen Längenmesssungen. Auch die röntgenologischen Hufbeinveränderungen standen signifikant mit dem Gewicht im Zusammenhang. Insgesamt scheint das Gewicht des Esels also einen deutlich größeren Einfluss auf dessen Konformation des Hufes und Morphometrie des Hufbeins zu haben als das Alter des Tieres. Beim Vergleich zwischen linker und rechter Gliedmaße konnte ein signifikanter Unterschied hinsichtlich Sohlendicke und Trachtenlänge nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse sind jedoch nicht mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen in Einklang zu bringen, sodass die klinische Relevanz dieses statistischen Nachweises zweifelhaft bleibt. In der dorsopalmaren Aufnahme konnte ein steilerer medialer Hufwandwinkel sowie eine geringere mediale Sohlendicke nachgewiesen werden. Dies deckt sich mit früheren Untersuchungen und spiegelt außerdem die recht häufige Beobachtung einer geringgradigen Carpus valgus - Stellung oder leicht zehenweiter Gliedmaßenstellung mit daraus resultierender unregelmäßiger Hufform im Probandengut wider. Da die röntgenologische Untersuchung bei einigen Probanden Hinweise auf das Vorliegen einer chronisch stabilen Hufrehe mit Lageveränderung des und Umbauprozessen am Hufbein ergab, sind nicht alle im Rahmen dieser Studie ermittelten Werte als physiologisch anzusehen. Sowohl in Bezug auf die morphometrischen Messungen als auch im Hinblick auf die Morphometrie des Hufbeins konnten im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen deutliche Übereinstimmungen zu vergleichbaren Arbeiten am Pferd festgestellt werden, es wurden jedoch auch in beiden Fällen deutliche Unterschiede zum vermeintlich physiologischen Zustand des Pferdes erfasst, was in vielerlei Hinsicht die große Relevanz der Unterscheidung zwischendiesen zwei Spezies unterstreicht. Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen erleichtern wesentlich die Interpretation von Normalbefunden und pathologischen Abweichungen bildgebender Methoden im Bereich der Zehe des Esels.
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Data for "Russian Strategic Culture: Obstacle to the Security Integration under the Commonwealth of Independent States (CIS)?"
(2025-07-15) Murad Nasibov; Andrea Gawrich
This dataset comprises a curated list of Russian-language peer-reviewed journal articles on the Commonwealth of Independent States (CIS), compiled by Murad Nasibov as of 18 February 2022. It serves as an appendix to the publication and is made publicly available as supplementary data. Source and Collection Method The articles were sourced from eLIBRARY.ru, the largest academic publication repository in the Russian Federation, which also indexes scholarly output from across the post-Soviet space. Two search terms were used in Cyrillic: “Содружество Независимых Государств” (Commonwealth of Independent States) and “СНГ” (CIS). The search was restricted to peer-reviewed journal articles in political science. Out of 424 initial search results: • 319 articles were accessible in full text, • 44 were excluded (due to duplication, wrong language, irrelevance, or technical issues), • Resulting in a final, curated corpus of 275 full-text articles. No systematic bias was identified among the inaccessible articles, ensuring a high degree of representativeness for the scholarly discourse on the CIS in the Russian-speaking academic community. Linguistic and Geographic Composition • 75% of authors are affiliated with Russian institutions, • Of those, 31% of the total have Moscow-based institutional affiliations, • 25% of authors are affiliated with institutions in other CIS countries. • The corpus includes contributions from scholars associated with state-linked institutions and 33 dual-role individuals who simultaneously held academic and governmental or CIS-related bureaucratic positions. Temporal Coverage and Scope The dataset covers publications from 2002 to 2021, with the majority of the articles published after 2008. Format and Accessibility Due to copyright restrictions, the full texts of the articles cannot be provided. Instead, the dataset includes a reference list in the formats .csv and .xlsx, containing metadata and hyperlinks to the articles hosted on eLIBRARY.ru. This allows users to recreate the full-text collection themselves using a script and the provided links under the "Hyperlink" column. Additionally, a .pdf version of the list is included for convenience and readability.
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BHLHE40 positively regulates the differentiation of human airway basal cells
(2025) Ghoul, Maroua
Airway basal cells are multipotent stem cell progenitors, which are crucial to maintaining the pseudostratified epithelium. Understanding the molecular mechanisms that regulate their differentiation is essential to unravel how normal and pathological airway epithelial regeneration occurs. With this aim, we performed single-cell RNA sequencing and pseudotime analysis of primary human bronchial epithelial cells (pHBECs) differentiated on air-liquid-interface (ALI) culture, revealing a selective upregulation of the transcription factor BHLHE40 in differentiating intermediate epithelial cells. Using our ALI cultures in combination with lentiviral-based gene transfer, we show that the overexpression of BHLHE40 in human basal cells increased their differentiation into club, goblet, and ciliated cells. Consistent with the overexpression results, the knockdown of BHLHE40 in the ALI cultures reduced basal epithelial cell differentiation. Interestingly, we demonstrate that BHLHE40-mediated loss of basal cell fate through increased differentiation was preceded earlier in the culture by an increase in Notch signaling on day 5. Previous studies have shown that Notch1 signaling activation in basal cells of the murine airway epithelium is associated with the downregulation of basal cell genes and upregulation of luminal differentiation markers. Furthermore, N1ICD overexpression in primary epithelial cells from the human mammary epithelium reduced TP63 expression. Taken together, we propose that BHLHE40-induced loss of basal cells and transition to an intermediate state involves Notch signaling. To investigate the molecular mechanisms of BHLHE40-induced basal-to-intermediate cell transition and identify its direct transcriptional targets involved in Notch signaling activation driving this transition, we did a 3-step selection by performing a comparative analysis of three datasets: the data from the published BHLHE40 A549 ChIP-sequencing, our differentially expressed transcription factors in the differentiation trajectory of the Submucosal glands (SMGs)-like basal cells toward secretory cells, and our Real-Time qPCR analysis of transduced A549 cells overexpressing GFP or BHLHE40-GFP. We ended up with 8 potential BHLHE40 targets: FOS, HIF1a, MYC, HMGA2, BNC1, ZFP36L1, FOSL1, and SOX9. To confirm that they are transcriptional targets of BHLHE40 in our pHBECs-derived ALI culture, we used CUT&RUN DNA enrichment combined with gene expression analysis of transduced cells overexpressing BHLHE40-GFP from ALI day 14. We show that, although BHLHE40 has bound to HIF1a, BNC1, FOSL1, MYC, HMGA2, and ZFP36L1 genomic regions, it only repressed BNC1 gene expression without affecting the other targets. Consistently, we show that BHLHE40 overexpression reduced the number of BNC1- expressing cells in the basal layer and that BNC1 expression was exclusive to basal cells, further confirming BHLHE40-mediated transcriptional repression of BNC1 in basal cells. Previous studies showed that BNC1 has a selectively high expression in basal cells of the skin epithelium, which goes down in the Suprabasal and differentiated layers. Consistently, its reduction was associated with the appearance of keratinocytes differentiation marker, suggesting its role in maintaining the undifferentiated basal cell state. In line with our results, we show a correlation between the downregulation of BNC1, the reduction of basal cell markers, and the increase in epithelial cell differentiation following BHLHE40 overexpression on day 14. Taken together, our data indicate that BHLHE40 transcriptionally represses BNC1 expression, which in turn induces the loss of basal cells and their differentiation. We hypothesized that BNC1 is the solely transcriptional target of BHLHE40 that is needed to maintain the undifferentiated basal cell state by negatively regulating Notch signaling in basal cells (e.g., by activating Notch inhibitor). Bulk RNA sequencing of sorted BHLHE40-GFP cells from ALI day 14 identified LFNG, a basal cell-specific Notch inhibitor, as a potential downstream target of BNC1, as its expression decreased following BHLHE40 overexpression. However, it remains unclear whether LFNG or other mediators contribute to the BHLHE40-BNC1-induced transition from basal to intermediate cells. Additionally, since TP63 expression is regulated by multiple signaling pathways in addition to Notch signaling, further investigation is needed to deepen our understanding of the molecular mechanisms driving BHLHE40-BNC1-mediated loss of TP63+ basal cells, focusing on identifying BNC1 downstream targets, which our findings suggest as a promising starting point for future studies. This will determine how BNC1 maintains TP63 expression in the human airway epithelium and whether Notch signaling is solely involved in BHLHE40-mediated regulation of basal cell differentiation. Considering our pHBECs-derived ALI culture as a re-generation model, our data suggest a potential of BHLHE40 to enhance the regeneration of the human airway epithelium upon airway injury through increasing differentiation. Also, our single-cell RNA sequencing and pseudotime analysis of differentiating ALI culture suggested the involvement of BHLHE40 in the SMGs-like basal cell differentiation trajectory towards secretory cells. Since basal cells of the SMGs have been shown to contribute to the surface airway epithelium (SAE) regeneration upon injury, we propose a potential role of BHLHE40 in enhancing regeneration via increasing differentiation of basal progenitor cells, both in the SAE and the SMGs. Collectively, we propose that BHLHE40 could serve as a target for therapeutic strategies aimed at enhancing tissue repair and regeneration in the airway epithelium.