Evaluation als Wissens- und Machtform

dc.contributor.authorHöhne, Thomas
dc.date.accessioned2022-06-30T20:12:39Z
dc.date.available2005-04-13T06:06:15Z
dc.date.issued2005
dc.description.abstractIm vorliegenden Paper wird Evaluation als ein komplexes Kontrollwissen aufgefasst, dessen zentrale Funktion in der Optimierung von Steuerungsleistung liegt. Dies beinhaltet vor allem die Kontrolle von Kausalzusammenhängen, die aber - so die konstruktivistische These - erst durch das Instrument Evaluation hergestellt werden. Kontrolle wird dabei als ein wesentlicher Faktor von Macht in Informations- bzw. Wissensgesellschaften aufgefasst. Jede Gesellschaft entwickelt historisch ihre eigenen Kontrollmittel für ein geeignetes soziales Kausalitätsmanagement zur Systemsteuerung. 'Evaluation' stellt dabei ein Steuerungsinstrument dar, das im Kontext des Taylorismus und der positivistisch orientierten Testpsychologie zuerst in den USA entwickelt wurde und sich als tayloristisches Steuerungsinstrument in den 60er Jahren gesellschaftlich verallgemeinerte. In vier Phasen wird der Evaluationsdiskurs rekonstruiert und es wird danach gefragt, welche Funktion das tayloristische Steuerungsmittel Evaluation heute in Zeiten eines neoliberalisierten Postfordismus besitzt. So lässt sich am Beispiel von Evaluation zeigen, dass die neoliberale Transformation des Staates im Kern mit der weitreichenden Durchsetzung repressiv-restriktiver Mittel des Ausschlusses und der rigiden Standardisierung zum Zweck der Selektion einhergeht. Was Evaluation betrifft, so besteht der Wandel darin, dass es sich von einem politischen Mittel, das ehemals zur Bewertung von Sozialprogrammen im politischen und pädagogischen Bereich (Aufhebung von Bildungsungleichheit) eingesetzt wurde, hin zu einem reinen Ökonomisierungs- und Standardisierungsinstrument entwickelt hat. Als zweites wichtiges Element lässt sich beobachten, dass Evaluation tief in sozialen Praktiken der Subjekte verankert ist und dort 'Haltungen' kreiert, durch welche die Subjekte sich permanent selbst evaluieren und sich unter Selbstbeobachtung stellen. Ganz im Sinne der Foucaultschen Analysen zur Gouvernementalität zeigt sich hier eine Koformierung öffentlich-staatlicher Praktiken und Subjektivierungsweisen im Neoliberalismus.de_DE
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-21055
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/2260
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-2030
dc.language.isodede_DE
dc.relation.ispartofseriesStudien- und Forschungsberichte der wb.giessen; 03 / 2005
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subjectErziehungswissenschaftde_DE
dc.subjectWissende_DE
dc.subjectEvaluationde_DE
dc.subjectNeoliberalismusde_DE
dc.subjectGouvernementalitätde_DE
dc.subject.ddcddc:370de_DE
dc.titleEvaluation als Wissens- und Machtformde_DE
dc.typeworkingPaperde_DE
local.affiliationFB 03 - Sozial- und Kulturwissenschaftende_DE
local.commentTitel der Schriftenreihe 2005: Publikationen der eb.giessen
local.opus.fachgebietErziehungswissenschaftende_DE
local.opus.id2105
local.opus.instituteInstitut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Erwachsenenbildungde_DE

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