Haptoglobin in Milch und Blut von Sauen und ihren Ferkeln : Zusammenhänge mit weiteren immunologischen Parametern und der Entwicklung der Ferkel

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2006

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Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den physiologischen Verlauf der Haptoglobin-Konzentrationen in Serum, Kolostrum und Milch von klinisch unauffälligen Sauen zu charakterisieren und mögliche Zusammenhänge zu immunologischen Parametern und Leistungsdaten der Sauen und Ferkel darzustellen. Die im Rahmen dieser Arbeit geleistete Grundlagenforschung über die Hp-Konzentrationen im porcinen Milchdrüsensekret kann möglicherweise ergänzend oder alternativ zu Blutuntersuchungen als ein weniger invasives Verfahren zur Beurteilung des Gesundheitsstatus in der Ferkelerzeugung weiterentwickelt werden. Bisher wurde noch keine quantitative Bestimmung von Hp in porcinem Kolostrum und porciner Milch publiziert, so dass zunächst die Entwicklung eines geeigneten Testverfahrens notwendig war. Am Versuch waren 41 Sauen und deren Nachzucht von 448 Ferkeln aus einem geschlossenen Schweinebestand beteiligt. Im Zeitraum von Oktober 2003 bis Mai 2004 wurden Blut- und Milchproben gewonnen sowie Leistungsdaten ermittelt. Die Blutproben der Sauen wurden beginnend 7 Tage a.p. bis 28 Tage p.p. im wöchentlichen Abstand gewonnen. Antepartales Milchdrüsensekret wurde, wenn möglich, vor der Geburt, Kolostrum in den ersten 24 Stunden p.p. ermolken. Danach folgte die weitere Probenentnahme der Milch zeitgleich zum Blut in wöchentlichen Abständen. Bei den Ferkeln wurde im Alter von 14, 30, 44 und 58 Tagen p.n. Blut entnommen und Leistungsdaten ermittelt. Im Rahmen dieser Arbeit ist es gelungen, erste Referenzwerte für Hp-Konzentrationen in Kolostrum und Milch bei der Sau zu ermitteln. Mit Blick auf den Verlauf der Parameter IgG, IgA und Hp in Kolostrum, Milch und Blut war festzustellen, dass Konzentrationsmaxima im peripartalen Zeitraum (7 Tage a.p. bis 7 Tage p.p.) vorhanden waren. Danach waren nur geringe Konzentrationsänderungen festzustellen. Zwischen den Hp- und IgA-Konzentrationen in Kolostrum und Milch konnten über die gesamte Laktationsperiode positive Korrelationen beobachtet werden. Bei den Parametern Hp und IgG bestanden im Kolostrum keine, in der reifen Milch ab dem 14. Tag p.p. hingegen positive Zusammenhänge. Korrelationen zwischen Hp- und IgG-Konzentrationen im Blutserum bestanden zu keinem Zeitpunkt. Ein deutlicher positiver Zusammenhang konnte zwischen dem IgG-Serumgehalt der Sau 7 Tage a.p. und dem Wurfgewicht zur Geburt nachgewiesen werden. Auch zwischen dem IgG-Gehalt des Kolostrums und dem Wurfgewicht zur Geburt bestand eine positive Korrelation. Analog zu Aussagen der Literatur zeigt sich auch in dieser Arbeit, dass die Hp-Serumkonzentration der Ferkel negativ mit deren Gewichtszunahme korreliert ist. Hinzu kommt die Beobachtung, dass die Hp-Konzentration im Kolostrum einen negativen Einfluss auf die tägliche Zunahme der Ferkel im Zeitraum von der Geburt bis zum Absetzen besitzt. Inwiefern möglicherweise das Überschreiten eines Grenz- oder Schwellenwertes von Hp-Konzentrationen im Kolostrum leistungsmindernde Wirkung hat, kann im Rahmen dieser Arbeit nicht abschließend beantwortet werden und bedarf weiterer Forschung.


The goal of this thesis was to characterise the concentrations of Hp in blood serum, colostrum and milk from sows without pathological findings as well as the interrelation between Hp, immunological parameters and growth performance of the piglets. The basic research on the concentrations of Hp in porcine mammary secretions conducted herein might be followed up to develop a less invasive approach complementary or alternative to blood analyses for evaluating health status in piglet production. Publications about the quantification of Hp in sow colostrum or porcine milk were not available until now. An adequate test procedure for the measurement of Hp in colostrum and milk was designed and applied in the present study.Blood and milk samples were taken from 41 sows and their 448 offspring in a closed pig herd from October 2003 to Mai 2004. Additionally, performance data were recorded. Blood samples of the sows were collected weekly, starting 7 days before farrowing and ending 28 days p.p. Ante partal mamary gland secretion was milked whenever possible one day prior to birth, colostrum was taken within the first 24 hours after parturition. The further sampling of milk was conducted analogously to the blood sampling in weekly intervals. First benchmarks for Hp concentrations in colostrum and milk were provided successfully with the test procedure designed in this thesis. Hp concentrations in sow colostrum and milk are relatively high compared to dairy cows. In view of the parameters IgG, IgA and Hp in colostrum, milk and blood it can be noted that maximum concentrations were found in the periparturient period (7 days prior to 7 days after parturition). Subsequently, only minor changes of the parameters concentrations were found. A positive correlation was noted between Hp and IgA concentrations in colostrum and milk over the entire suckling period. No relationship was detectable between Hp and IgG in colostrum, whereas there has been a positive correlation between Hp and IgG in mature milk from day 14 p.p. onwards. Hp and IgG concentrations in blood serum were not related. However, 7 days a.p. a positive relation between the IgG content in blood serum of sows and litter weight at birth was shown. A less distinct but also positive relation was noticed between the IgG content of colostrum and the litter life weight at birth. Neither in colostrum nor in serum there has been a relation between the Hp concentration and the litter weight at birth. As already reported by other authors, the investigation showed a negative correlation between the Hp content in serum of piglets and their daily weight gain. In addition, Hp content in colostrum has a negative relation on the daily weight gain of piglets. This thesis can not answer the question whether exceeding any threshold values of Hp concentrations in colostrum may lead possibly to reduced performance features of piglets and sows. This issue needs further investigation in the future.

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Giessen : VVB Laufersweiler 2006

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