Versuche zur Unterdrückung der Fortpflanzungsfähigkeit beim juvenilen kleinen Wiederkäuer mit Hilfe des slow-release-GnRH-Analogons Deslorelin

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2017

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Ziel der Untersuchung war es zu prüfen, ob der Einsatz eines slow-release-GnRH-Implantates sicher zur Unterdrückung der Hodenentwicklung beim juvenilen kleinen Wiederkäuer führt. Getestet wurde der Wirkstoff Deslorelin an insgesamt 10 Tieren, 7 Schafen und 3 Ziegen. Die gleiche Zahl an Tieren wurde als Kontrollgruppe untersucht. Im Abstand von 2 Wochen wurden zehnmal eine klinische Allgemeinuntersuchung und eine andrologische Untersuchung vorgenommen und die Parameter Puls, Atmung, Temperatur, Körpergewicht, Körpergröße, Hodenkonsistenz, Hodenlänge, -breite, -höhe und -umfang ermittelt. Im Anschluss erfolgte jedes Mal eine sonographische Untersuchung des Hodens und Nebenhodens mit Durchführung einer Grauwertanalyse und eine Blutabnahme zur Bestimmung der Testosteronkonzentration. Nach diesen ersten 10 Untersuchungen wurden 4 der Schafe und 3 Ziegen kastriert, die gleiche Anzahl in der jeweiligen Kontrollgruppe. Nach Entnahme der Testikel wurde aus dem Nebenhoden Sekret zur spermatologischen Beurteilung gewonnen. Hoden und Nebenhoden wurden histologisch auf das Vorhandensein der Spermatogenese untersucht. Um die Wirkung eines 2. Implantates zu überprüfen, wurde 3 Schafen ein 2. Implantat injiziert. Es folgten 5 Untersuchungen wie oben beschrieben und zum Abschluss wurden alle Schafe kastriert.Es konnten folgende relevante Ergebnisse gefunden werden: Klinische Parameter wurden nicht signifikant beeinflusst. Durch das slow-release-GnRH-Implantat kann die Hodenentwicklung nicht sicher unterdrückt werden. Bei einigen Tieren konnte eine Verkleinerung des Hodens bzw. ein geringeres Wachstum des Hodens festgestellt werden. Bei Tieren mit kleinem Hoden konnte keine Spermatogenese nachgewiesen wer-den. Es gibt keine Korrelation zwischen Konsistenz und Vorliegen der Spermatogenese. Anhand der Graustufenanalyse des Hodens kann keine sichere Aussage über Entwicklungstand und Fertilitätsstatus gemacht werden.Die Gründe, warum das Implantat nicht zur sicheren Unterdrückung der Hodenentwicklung führt, sind unklar und müssen weiter untersucht werden.


The study goal was to investigate whether the application of a slow-release GnRH implant safely provides a suppression of testis development in juvenile small ruminants. The agent Deslorelin was tested on ten animals in total (seven sheep and three goats). The same number of animals was used as a control group. A general clinical examination and an andrological examination were performed at ten different time points with a temporal distance of two weeks between examination sets. Examinations included the assessment of heart rate, respiratory rate, body temperature, body weight, body height, testis consistency, testis diameters (length, width, height and circumference). Subsequently, ultrasound examinations of the testis and epididymis including a grayscale analysis with additional blood withdrawals for the analysis of testosterone levels were performed. After these first ten examinations, four sheep and three goats were castrated in both, the Deslorelin and the control group. After removal of the testes, sperm was extracted from the epididymis for spermatological evaluation. Testes and epididymis were examined histologically for the presence of spermatogenesis. To further investigate the effect of a second implant, three sheep were injected with an additional implant. A follow-up of five examinations as described above was performed and finally all sheep were castrated.The following relevant results were found: Clinical parameters were not significantly influenced. Testis development cannot safely be inhibited by slow-release GnRH implants. In some animals a decrease in testicular volume or testicular growth was observed. In animals with small testes no spermatogenesis was found. There seems to be no correlation between testis consistency and the presence of spermatogenesis. It is not possible to give a reliable statement for testes development and fertility with the help of a gray scale analysis.The reasons for the implant s failure to safely suppress testicular development are unclear and need to be investigated in further studies.

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Giessen : VVB Laufersweiler Verlag

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