Einfluß eines dynamisch pulsatilen Perfusionsmodus bei extrakorporaler Zirkulation auf die Funktion des Gehirns

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2000

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Die chirurgische Behandlung von erworbenen und angeborenen Herzerkrankungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Obwohl die meistenkardiochirurgischen Operationen einen komplikationslosen postoperativen Verlauf zeigen, kommt es bei einigen Patienten zu nachteiligen Folgen derextrakorporalen Zirkulation im Sinne eines Postperfusionssyndromes. Trotz Rückgang von Mortalität und Morbidität ist das Auftreten neurologischer und neuropsychologischer Schäden nach kardiochirurgischen Eingriffen mitextrakorporaler Zirkulation noch immer hoch. Die Häufigkeit dieser Schäden ist höher als bei anderen Operationstypen. Mit schweren fokalen neurologischenSchäden muß bei 2%-5% der Patienten gerechnet werden, reversible diffuse Encephalopathien sind in größerer Zahl der Fälle vertreten je nach Literatur von20%-80%. Bei der Erforschung dieser Komplikationen nehmen die Herz-Lungen-Maschine und die verschiedenen Perfusionsarten - nicht-pulsatile und pulsatile Perfusion- eine zentrale Stellung ein. Nicht-pulsatile Perfusionstechniken während extrakorporalem Kreislauf sind bewährte Standardmethoden in der Herzchirurgie. Aufgrund der Ergebnisse vonStudien läßt sich vermuten, daß das pulsatile Perfusionsverfahren das Auftreten neurologischer und neuropsychologischer Störungen durch Verbesserung dercerebralen Mikrozirkulation vermindern kann. In der Arbeit wurde untersucht, inwieweit eine dynamisch pulsatile Perfusion im Gegensatz zu einer nicht-pulsatilen Perfusion zu klinisch relevant geringerenFunktionseinbußen des Gehirns führt. Dazu wurde der Grünberger-Motorik-Test (GMT) verwandt, ein neuropsychologisches Testverfahren, das diepsychomotorische Leistungsfähigkeit erfaßt. Der Test wurde praeoperativ und sechs Tage postoperativ durchgeführt. Desweiteren wurden noch praeoperativund sechs Tage postoperativ die neuropsychologische Einschätzung der Patienten sowohl vom Stationsarzt als auch vom Pflegepersonal eingeholt undstatistisch ausgewertet. Ebenso wurden postoperativer Mobilisationsgrad und postoperative Psychosyndrome hinsichtlich eines Unterschiedes zwischen denverschieden perfundierten Patienten statistisch ausgewertet. Bei der Ausführung des GMTs schnitten die pulsatil perfundierten Patienten etwas günstiger ab als die nicht-pulsatil perfundierten Patienten, jedoch lagen dieWerte noch im Zufallsbereich. Die pulsatil perfundierten Patienten wurden auch vom Stationsarzt günstiger eingeschätzt als die Patienten der nicht-pulsatilenPerfusionsgruppe. Kein zu erfassender Unterschied ergab sich zwischen beiden Gruppen hinsichtlich der neuropsychologischen Einschätzung durch dasPflegepersonal und hinsichtlich des Mobilisationsgrades am sechsten postoperativen Tag. Ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Perfusionsgruppen ergabsich bei der Häufigkeit des Auftretens postoperativer Psychosyndrome. In der pulsatilen Perfusionsgruppe traten weniger postoperative Psychosyndrome aufals in der nicht-pulsatilen Perfusionsgruppe. Aus den Ergebnissen der Arbeit kann kein eindeutiger Vorteil der pulsatilen Perfusion in Hinblick auf die psychomotorische Leistungsfähigkeit der Patientenabgeleitet werden.

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