Schilddrüsenfunktionsänderungen nach Gabe jodhaltiger Röntgenkontrastmittel bei Coronarangiographien und PTCA : Eine prospektive Studie an 102 Patienten

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2000

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Zusammenfassung

In einer prospektiven Studie wurde die Schilddrüsenstoffwechsellage bei 102 Patienten, welche sich einer Koronarangiogaphieunterziehen mußten, unter Berücksichtigung der Schilddrüsenmorphologie untersucht. Vor der intraarteriellen Kontrastmittelgabe und dreiWochen nach dem Eingriff wurden die Serumkonzentrationen von "TT3, rT3, TT4, fT4 und TSH" sowie die Urinjodausscheidung gemessen.In die Untersuchung wurden nur Patienten mit euthyreoter Schilddrüsenfunktion eingeschlossen, um die Frage zu beantworten, ob und inwelchem Ausmaß die intraarterielle Gabe nichtionischen jodhaltigen Kontrastmittels die Schilddrüsenfunktion bei euthyreoten Patienten inAbhängigkeit von der Schilddrüsenmorphologie beeinflußt und ob die Schilddrüsenmorphologie einen prognostischen Faktor für dasHyperthyreoserisiko darstellt. Es wurde eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt und der Autoantikörperstatus (TPO-Ak,TG- Ak, TSH-Rezeptor-Ak) der Patienten ermittelt. Entsprechend der Ultraschallbefunde wurden 4 verschiedene Schilddrüsenmorphologien unterschieden: normale Schilddrüsen (n=37),normal große knotig veränderte Schilddrüsen (n=16), diffuse Strumen (n=15) und Knotenstrumen (n=34). 25 Patienten wiesen TG-Ak auf,13 Patienten TPO-Ak. Bei keinem der Patienten waren TSH-Rezeptor-Antikörper nachweisbar. Die Serumspiegel von TT3 änderten sichnicht signifikant nach der Jodgabe (p=0,30), während TT4 und fT4 signifikante Veränderungen in allen 4 morphologischen Gruppen zeigte(fT4 p<0,001), welche jedoch klinisch ohne Relevanz bleiben. Die Menge applizierten jodhaltigen Kontrastmittels beeinflusste das Ausmaßder Veränderung von TSH (p=0,67), TT3 (p=0,68), TT4 (p=0,37) fT4 (p=0,92) und rT3 (p=0,81) nicht. Jedoch korrelierte die Höhe derUrinjodausscheidung mit der gegebenen Kontrastmittelmenge (p=0,087). Obwohl bei den von uns untersuchten Patienten ein hoher Anteil von knotig veränderten Schilddrüsen und Strumen auffällt und unserPatientenkollektiv aus einem Jodmangelgebiet stammt, beobachteten wir drei Wochen nach der Kontrastmittelexposition bei keinemPatienten eine manifesten Hyperthyreose. Jedoch kann nach intraarterieller Gabe jodhaltigen Kontrastmittels ein signifikant veränderterSchilddrüsenstoffwechsel, unabhängig vom Autoantikörperstatus des individuellen Patienten und unabhängig von der Menge appliziertenKontrastmittels, jedoch abhängig von der Schilddrüsenmorphologie beobachtet werden.


In a prospective study thyroid metabolism in 102 patients undergoing diagnostic coronary angiography was investigated stratified forthyroid morphology. The thyroid function serum parameters "TT3, rT3, TT4, fT4 and TSH" and the urinary iodine excretion were measuredbefore and three weeks after diagnostic intraarterial administration of iodine - containing contrast agent. Only patients with euthyroidfunction were included in order to answer the questions whether or not the administration of non-ionic iodine containing contrast mediumleads to significant thyroid function changes in euthyroid patients and whether thyroid morphology is a prognostic factor for the risk ofdeveloping hyperthroidism. Serum concentrations of thyroid autoantibodies (TPO-Ab, Tg-Ab, TSH-receptor-Ab) were measured andthyroid ultrasound was performed. According to the ultrasound findings 4 morphologic groups were formed: normal thyroid glands (n=37), normal sized but nodular glands(n=16), diffuse goiter (n=15) and nodular goiter (n=34). 25 patients were positive for Tg-Ab, TPO-Ab were found in 13 patients.TSH-receptor-Abs were not detected in all patients. TT3 - levels did not significantly change after iodine application (p=0.30). TT4 and fT4levels showed significantly different alterations in the 4 groups (fT4 p<0.001). The amount of iodine given did not influence alteration ofserum concentrations of TSH (p=0.67), TT3 (p=0.68), TT4 (p=0.37) fT4 (p=0.92) and rT3 (p=0.81). Elevated levels of urinary iodineexcretion correlated with the amount of contrast medium given (p=0.087). Although there was a high number of nodular transformed glands and goitrous patients included, and our cohort was recruited in an iodinedeficient area, we did not observe hyperthyroidism in any patient. However, thyroid function parameters are significantly altered aftercoronary angiography independent on antibody status and the amount of contrast agent given, but dependent on thyroid morphology.

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