Atopische Dermatitis im Kindesalter : Untersuchungen zum Aggressionsverhalten der Kinder und zum mütterlichen Erziehungsstil

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2001

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Die atopische Dermatitis ist eine chronisch-rezidivierende Erkrankung, die im Kindesalter eine Prävalenz zwischen 2 und 20% besitzt undsich in den letzten Jahrzehnten durch eine steigende Inzidenz ausgezeichnet hat. Das Erstmanifestationsalter liegt meist innerhalb desersten Lebensjahres, das Durchlaufen einer typischen Atopikerkarriere ist häufig. Die Äthiologie ist weitgehend ungeklärt, so daß mangegenwärtig eine multifaktorielle Genese annimmt. Neben Störungen des Immunsystems, des vegetativen Nervensystems und derHautfunktion spielen genetische und psychologische Faktoren eine Rolle in der Entstehung der Erkrankung, vor allem aber in derAuslösung von Exazerbationen. Das klinische Bild variiert mit dem Alter des Patienten. Im Kindesalter gehören Arm- und Kniebeugen zuden Prädilektionsstellen. Papulöse und lichenifizierte Effloreszenzen herrschen vor. Hauptsymptom ist der Juckreiz. Die therapeutischenMaßnahmen beschränken sich meist auf symptomatische Behandlung. Ziel der vorliegenden Arbeit war, das Aggressionsverhalten der Kinder und den mütterlichen Erziehungsstil bei Kindern mit atopischerDermatitis zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 31 Neurodermitiker im Alter von 7 bis 13 Jahren mit 31 gesunden und 19 gleichzeitigan Asthma leidenden Kontrollen verglichen. Zwischen diesen Gruppen fanden sich keine Unterschiede bezüglich des Aggressionsniveausder Kinder. Zwischen Schweregrad des atopischen Ekzems und subjektiv erlebter Beeinträchtigung der Kinder auf der einen Seite undAggressionsverhalten auf der anderen ergaben sich keine signifikanten Zusammenhänge. Jungen mit einer positiven Familienanamnesezeigten ein tendenziell stärker aggressives Verhalten im Vergleich zu denen mit leerer Atopieanamnese, jedoch nur im familiären Bereich.Mit zunehmender Erkrankungsdauer und bei Jungen mit zunehmendem Alter nimmt das Aggressionsniveau ab. Bei Mädchen ist, je ältersie werden, eine leicht positive Tendenz diesbezüglich zu verzeichnen. Auch die Hypothese eines pathologischen Erziehungsstils derMutter kann durch die vorliegende Arbeit nicht bestätigt werden. An atopischer Dermatitis erkrankte Kinder schätzten ihre Mutterdiesbezüglich genauso ein wie die zusätzlich asthmakranken oder die gesunden Kontrollen. Unseren Ergebnissen zufolge stellt sich dasmütterliche Erziehungsverhalten unabhängig vom Schweregrad und der Dauer der Hauterkrankung, sowie von der subjektivenBeeinträchtigung durch dieselbe dar. Eine ausgeprägte subjektive Beeinträchtigung geht mit einem geringen Maß an Lob undUnterstützung bei Jungen und einem hohen Maß dieser Erziehungsstildimensionen bei Mädchen einher. Kinder mit positiverFamilienanamnese erlebten ihre Mutter inkonsistenter als die Kinder, deren Familienmitglieder nicht von Neurodermitis betroffen waren.Mit dem Alter nahm das Empfinden negativer Erziehungsstidimensionen wie Einschränkung, Strafintensität und Inkonsistenz ab. Je höherdie Anfallsfrequenz der Asthmatiker war, desto mehr wurden sie gelobt und desto weniger bestraft und eingeschränkt. Kratzen führtedagegen aus Sicht der Kinder häufig zu Bestrafung. Ein hoher Aggressionsgrad ging mit mangelnder Unterstützung und Lob von Seiten derMutter einher. Aggressive Jungen gaben eine hohe, aggressive Mädchen eine geringe mütterliche Strafintensität an. Bezüglich Erstmanifestation, Familienanamnese und zusätzlich vorhandenen Atopien deckten sich die Ergebnisse mit Angaben in dergängigen Literatur.

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