Der Stellenwert des Neuropeptid Y bei der perinatalen Streßreaktion von Frühgeburten und bei Entbindungen am Termin

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2001

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Unter den etablierten Streßparametern (Adrenalin, Noradrenalin, Antidiuretisches Hormon, Plasmareninaktivität, atriales natriuretischesPeptid, pH-Wert) ist das Noradrenalin ein etabliertes Leithormon der fetalen Streßreaktion unter der Geburt.

Fragestellung: Welchen Stellenwert hat das Neuropeptid Y in Relation zu den genannten Streßparametern, insbesondere zum Noradrenalin? Könnenschon Frühgeborene adäquat auf den Geburtsstreß reagieren?

Methode: Bei 48 Frühgeburten < 260 SST (16 spontane, 32 prim. Sectiones) und 51 Reifgeborenen ³ 260 SST (27 spontane, 24 prim. Sectiones)wurde unmittelbar nach der Geburt arterielles und venöses Nabelschnurblut und mütterliches venöses Blut untersucht. Die Bestimmung desNeuropeptid Y erfolgte mit RIA, die der Katecholamine mit der HPLC Methode.

Ergebnisse: Im Vergleich zu gesunden Blutspendern sind die Neuropeptid Y-Werte von Mutter und Kind unter der Geburt deutlich erhöht. DieArteriovenöse Differenz im kindlichen Nabelschnurblut verglichen mit den mütterlichen Werten spricht dafür, daß die Neuropeptid Y-Werteim fetalen Kreislauf auch fetaler Herkunft sind. Es bestätigt sich, daß das Neuropeptid Y ähnlich dem Noradrenalin ein aussagekräftigerIndikator für den Geburtsstreß ist. Insbesondere für das kindliche arterielle Neuropeptid Y besteht ein Zusammenhang zum Geburtsmodus:Bei Spontanentbindungen finden sich signifikant höhere Werte als bei primären Sectiones. Auch haben Frühgeborene tendenziell höhereNeuropeptid Y-Werte als Reifgeborene. Das Neuropeptid Y steht in engem Zusammenhang mit dem kindlichen Säure-Basen-Haushalt. Beiniedrigem pH-Wert und negativem Base excess finden sich deutlich erhöhte Neuropeptid Y-Werte. Zusätzlich zeigen sich auch engeZusammenhänge zu weiteren Streßparametern wie dem Adrenalin, der Plasmareninaktivität und dem antidiuretischen Hormon. Kein Zusammenhang findet sich zwischen dem Neuropeptid Y und dem atrialen natriuretischen Peptid sowie dem CTG-Score.

Schlußfolgerung: Schon sehr frühe Frühgeborene sind in der Lage adäquat auf den Geburtsstreß zu reagieren. Das Neuropeptid Y ist ein eigenständigerund aussagekräftiger Streßparameter unter der Geburt, in vielen Punkten vergleichbar dem Noradrenalin. Aufgrund der größerenHalbwertszeit ist das Neuropeptid Y im Blut länger nachweisbar als das Noradrenalin.

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