In vitro Untersuchung zur Prophylaxe von Bürstabrasionen erodierter Schmelzoberflächen

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2002

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Ziel der vorliegenden in vitro Untersuchung war es, die Auswirkung verschiedener Parameter auf die Abrasion von erodiertemZahnschmelz beim Zähnebürsten zu untersuchen. Variiert wurden der Anpressdruck beim Bürstvorgang, die Dauer derRemineralisationszeit zwischen Erodieren und Bürsten, die Abrasivität und der Fluoridgehalt der Zahnpaste. Zu diesem Zweck wurden aus 75 durch Osteotomie entfernten retiniert und ver-lagerten menschlichen Weisheitszähnen 300Schmelzproben gewonnen. Durch Schleifen wurde auf jeder Schmelzprobe ein ca. 2 ° 4 mm großes planes Versuchs-feld erzeugt. Umeinen Referenzpunkt für die profilometrische Auswertung nach Versuchsende zu haben, wurde die eine Hälfte der Versuchsfläche miteinem lichthärtenden Kunststoff abgedeckt. Nach randomisiertem Aufteilen der Schmelz-proben auf die Versuchsgruppen durchliefendiese 5 Tage lang einen periodischen Versuchsablauf. In der 1. Versuchsreihe wurden die Proben direkt nach dem Erodieren (0,05 molare Zitronensäure, 30 min) mit fluoridfreier Zahnpaste mitunterschiedlicher Gewichtsbelastung (100 g, 200 g, 300 g, 400 g) 3 min gebürstet. In der 2. Versuchsreihe wurden die Proben mit fluoridfreier Zahnpaste und 300 g Gewichtsbelastung 3 Minuten gebürstet. Dies erfolgte inunterschiedlichen Zeitabständen zum Erodieren (vorher, direkt nachher, 1 h danach, 2 h danach). In der 3. Versuchsreihe erfolgte das 3 minütige Bürsten direkt nach dem Erodieren mit einer Gewichtsbelastung von 300 g. Dabei wurdenZahnpasten mit unterschiedlichem Fluoridgehalt verwendet (fluoridfrei: Aronal, fluoridiert: Colgate Gel, stark fluoridiert: Colgate Gel undzusätzliches Einlegen in Elmex Gelée). In der 4. Versuchsreihe wurde die Abrasivität der Zahnpaste variiert (ohne Paste: Leitungswasser, mittlere Abrasivität: Aronal, hoheAbrasivität: Dr. Best). Als Kontrollgruppe diente bei allen Versuchsreihen eine Gruppe, die nur erodiert wurde. Zwischen den Versuchenwurden die Proben in Remineralisationslösung eingelegt. Die Auswertung ergab, dass eine Variation des Bürstanpressdrucks in den von uns gewähltem Bereich keine signifikante Änderung derBürstabrasionen bewirkte. Dagegen wurde der Substanzverlust durch Variation von Bürstzeitpunkt und benutzter Zahnpaste deutlichvermindert. Hierbei konnte der geringste Substanzverlust beim Bürsten mit einer fluoridierten Zahnpaste (Colgate Gel) und zusätzlichemEinlegen der Probe in Elmex Gelée Lösung erzielt werden, d.h. durch stärkere Fluoridierung. Der Abrasionswert der Zahnpasten schieneine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Ein annähernd gutes Ergebnis ließ sich beim Bürsten mit fluoridfreier Zahnpaste durch Verlängerung der Zeitspanne zwischen Erodierenund Bürsten auf 2 h erzielen. Noch geringer, wenn auch nicht signifikant, war die Abrasion beim Bürsten direkt vor dem Erodieren. Deshalb erscheint es zur Prophylaxe von Bürstabrasionen ratsam, die Zahnreinigung nach einer Mahlzeit mit fluoridhaltiger Zahnpaste undzwar ein bis zwei Stunden später durchzuführen. Weiterhin ist die zusätzliche Verwendung von Fluoridgel empfehlenswert. Ob eineVerlegung des Zähneputzens vor die Nahrungsaufnahme sinnvoll ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

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