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Beeinflussung von Herzschrittmachern durch zahnärztliche Behandlungsgeräte

Datum

2002

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Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird nach einem Überblick über die Grundlagen und Entwicklung der Herzschrittmachertherapie einführend die Funktionsweise von Herzschrittmachern zusammenfassend dargestellt. Die theoretisch möglichen Störungen von Herzschrittmachern durch Behandlungsgeräte des zahnärztlichen Behandlungskreises werden erläutert und den bisher erschienenen Publikationen und Untersuchungen zu diesem Thema gegenübergestellt. Die sich ergebenden Widersprüche werden anhand der Entwicklung der Herzschrittmacher und aufgrund der Analyse der Versuchsbedingungen und des Versuchsaufbaus analysiert und diskutiert. Im experimentellen Teil wird nach Analyse der bisher durchgeführten Versuche ein neuer Ansatz und Versuchsaufbau zur Beeinflussung von Herzschrittmachern durch zahnärztlich gebräuchliche Elektrochirurgiegeräte entwickelt und entsprechende Versuche an Probanden durchgeführt. Es wird versucht, Schwachstellen der bisher durchgeführten Versuche zum Thema zu eliminieren, um zu einer umfassenderen Sichtweise auf die Problematik zu gelangen. Es wurden an 13 Probanden mit 5 unterschiedlichen Elektrochirurgiegeräten insgesamt 248 Messungen unter unterschiedlichen Bedingungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass durch Maßnahmen wie das Anlegen einer Neutralelektrode oder bei unmodulierter Betriebsart, wie sie bei reinen Schneidevorgängen angewandt wird, die gemessenen Werte, und damit eine mögliche Beinflussung des Herzschrittmachers, in Bereiche gelangen, in denen eine Störbeeinflussung theoretisch nicht mehr denkbar scheint. Andererseits konnten Werte in Versuchskonstellationen gemessen werden, in denen theoretisch keine messbaren Ergebnisse mehr hätten festgestellt werden dürfen, was auf die Unzulänglichkeit der vorhandenen Hochfrequenzmesstechnik mit den damit verbundenen Einkopplungen zurückzuführen ist, so dass die Ergebnisse zwar tendenziell in die auch theoretisch erwartete Richtung weisen, jedoch keine exakt nachvollziehbaren und absoluten Werte ergeben. Im zweiten Teil der experimentellen Untersuchungen werden 169 explantierte Herzschrittmacher auf das Vorhandensein einer Schutzschaltung, die das Entstehen von Demodulationsprodukten verhindert, gemäß eines Prüfverfahrens aus einem DIN Entwurf geprüft. Aufgrund von Harmonisierungsbestrebungen auf europäischer Ebene wurde dieser DIN-Entwurf nie verbindlich umgesetzt. Es zeigte sich, dass nur 23 der 169 untersuchten Schrittmacher eine entsprechende Schutzschaltung besitzen, wobei lediglich zu hoffen ist, dass bei neueren Schrittmachermodellen (bei den untersuchten Modellen handelte es sich ausschließlich um explantierte und zum Teil nicht mehr gebräuchliche, dem Institut für Medizinische Technik in Gießen zur Verfügung gestellte Herzschrittmacher) der Anteil höher ist, da von den Herstellern das Vorhandensein einer entsprechenden Schutzschaltung nicht offen gelegt wird. Eine Änderung wäre wünschenswert, da das Entstehen eines Demodulationsproduktes mit der Gefahr des Auslösens eines Herzflimmerns der eigentlich gefährliche, da in einer Zahnarztpraxis nicht beherrschbare Zwischenfall bei einer Behandlung in der zahnärztlichen Praxis darstellt. Im Kapitel Risikobewertung und Empfehlungen werden die unterschiedlichen denkbaren Störfalle und deren Auswirkungen zusammenfassend dargestellt, um eine Hilfe bei der Risikobewertung zu leisten.

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