Vergleich verschiedener Methoden der Spermaaufbereitung bei der Kryokonservierung von Ejakulaten mit hochgradiger Oligozoospermie

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2003

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Die Kryokonservierung ist eine etablierte Methode zur Lagerung humaner Spermatozoen vor geplanter Insemination. Bei Patienten mit Oligozoospermie besteht jedoch häufig eine reduzierte Kryotauglichkeit des Ejakulats. Gleiches gilt für onkologische Patienten, denen vor Therapie aufgrund drohender Infertilität die Anlage eines Kryospermadepots empfohlen wird. An den Ejakulaten von 83 Patienten mit hochgradiger Oligozoospermie (maximale Spermatozoenkonzentration 5,0 x 106/ml) wurde deshalb untersucht, ob durch acht unterschiedliche Aufbereitungsverfahren mit Selektion motiler Spermatozoen vor geplanter Kryokonservierung die Gefrierfähigkeit verbessert und ein höherer Anteil vitaler Spermatozoen nach Kryokonservierung erzielt werden könnte. Als Kontrollgruppe diente bei 69 der 83 Patienten das jeweils unaufbereitete, nur mit Kryoprotektivum versetzte Ejakulat. Die einzelnen Methoden wurden mittels einer einfachen Varianzanalyse mit paarweisen Kontrasten nach der LSD-Methode (least significant difference) bezüglich der Zielparameter Motilität, Spermatozoenkonzentration und Vitalität verglichen (Signifikanzniveau 0,05). Ein Folgeversuche mit neun Ejakulaten überprüfte eine mögliche übermäßige Produktion reaktiver Sauerstoffspezies durch die Methode Ankonzentrieren . Bezüglich des Zielparameters Motilität nach Kryokonservierung zeigte sich die Methode des Ankonzentrierens allen anderen Methoden einschließlich der unaufbereiteten Kontrolle überlegen und lieferte gemeinsam mit den unaufbereiteten Ejakulaten die geringsten Verluste der Spermatozoenkonzentration. Günstige Effekte hinsichtlich der Motilität konnten auch durch Stimulation mit Pentoxifyllin nach abgeschlossener Kryokonservierung erzielt werden. Bei Betrachtung der Immotilität nach Kryokonservierung lieferte die Gruppe der unaufbereiteten Ejakulate die besten Werte. Für Ejakulate mit hochgradiger Oligozoospermie müssen Aufbereitungsverfahren vor Kryokonservierung zeitlich kurz und mit möglichst geringer mechanischer Schädigung der Spermatozoen verbunden sein. Standard sollte weiterhin die Lagerung der unaufbereiteten Probe sein. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wäre zusätzlich die Lagerung einer zuvor ankonzentrierten Probe zu erwägen, um das Auffinden vitaler Spermatozoen bei geringer Konzentration der Spermien im Ausgangsejakulat zu erleichtern.

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