Stressspezifische Freisetzung verschiedener POMC-Fragmente bei diversen Belastungssituationen unter Berücksichtigung trainingsbedingter und saisonaler Einflussfaktoren

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2005

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Zusammenfassung

Im Rahmen dieser Arbeit wurden 11 untrainierte Studenten und 6 trainierte Hochleistungsruderer über einen Zeitraum von 11 Monaten untersucht. Hierbei wurden die Probanden einer sich wiederholenden Belastung, einer Ausbelastung und einer submaximalen Belastung ausgesetzt. Neben den POMC-Fragmenten ACTH und betaH-Endorphin-IRM wurden in dieser Arbeit zusätzlich authentisches betaH-Endorphin (1-31), N-Acetyl-betaH-Endorphin-IRM sowie beta-MSH-IRM untersucht. Aufgabe der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss von intensivem körperlichem Training auf die Freisetzung dieser POMC-Derivate unter Ausschluss saisonaler Einflussfaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen weder einen saisonalen Einfluss auf die jeweilige Peptidfreisetzung nach, noch konnte bei den Hochleistungsruderern ein Trainingseffekt über einen Zeitraum von 6 Monaten beobachtet werden. Der Vergleich der Studenten mit den Ruderern zeigt jedoch, dass intensives Training über mehrere Jahre zu einer gesteigerten Freisetzung an betaH-Endorphin-IRM unter moderater Belastung führt. Bei einem physischen "Stressor" werden die Fragmente ACTH, betaH-Endorphin-IRM, möglicherweise auch betaH-Endorphin (1-31) sowie beta-MSH-IRM mit steigender Belastung gestaffelt und in unterschiedlichen, der Situation und dem Bedarf angepassten Verhältnissen, als mögliche Stressadaptation des Organismus, freigesetzt. Dabei zeigt sich, dass beta-MSH-IRM nur bei maximaler Ausbelastung, möglicher Weise als "Reservepeptid" im Plasma nachweisbar ist. Es könnte den Körper befähigen, bei extremen Erschöpfungszuständen weitere Reserven zu aktivieren, um Situationen mit höchstem Stresspotential zu begegnen. Eine Aktivierung dieses Stressadaptationssystem findet jedoch nicht erst mit Beginn der physischen Belastung statt, sondern schon im Vorfeld kann es zu einer Freisetzung von ACTH, betaH-Endorphin-IRM und authentischem betaH-Endorphin (1-31) sowie N-Acetyl-betaH-Endorphin-IRM kommen. Diese POMC-Derivatfreisetzung könnte als "präparative Bereitschaftsreaktion" interpretiert werden, die den Körper auf die bevorstehende Belastung "vorbereitet". Hierbei scheint N-Acetyl-betaH-Endorphin-IRM eine wichtige Rolle zu spielen, da dieses POMC-Fragment nur vor einer Belastung oder in der Ruhephase 15 min nach einer Belastung im Plasma nachweisbar ist und somit offensichtlich nicht zur eigentlichen Stressadaptation während einer physischen Belastung durch "Aktivierung von körperlichen Reserven" eingesetzt wird. Diese Arbeit legt den Schluss nahe, dass das komplexe Zusammenspiel und die Mannigfaltigkeit der Kombinationen der POMC-Derivate es dem Körper ermöglicht, auf die unterschiedlichsten Stresssituationen spezifisch reagieren zu können.

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