Die Bedeutung von Anti-präS2-Antikörpern in der Diagnostik des Hepatitis-B-Virus

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2010

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Seit der Entdeckung des HBsAg vor mehr als 45 Jahren und seiner Etablierung als Marker fürHepatitis-B-Infektionen kommt dem HBsAg-Screening von Blut- und Organspendern eineimmer größere Bedeutung zu. In den letzten Jahren wurde erkannt, dass die verfügbarenHBsAg-Tests versagen können, da sie nur das SHBs-Antigen erkennen. Dieses ist mituntermutiert und reagiert dann nicht mehr mit den Anti-HBs-Antikörpern der Testsysteme. Durchdie Hinzunahme eines monoklonalen Antikörpers gegen ein weiteres Antigen, dempräS2-Antigen, auf dem Hepatitis-B-Virus in etablierte HBsAg-Nachweisverfahren(Abbott AxSYM® und Abbott Architect®) sollen falsch negative Ergebnisse aufgrund vonMutationen im S-Gen verhindert werden.In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass es durch die Hinzunahme eines Antikörpersgegen das virale präS2-Antigen in die untersuchten Nachweisverfahren zu keinemnennenswerten Verlust der Spezifität kam (= 99,50 %). Gleichwohl fiel auf, dass derSicherheitsabstand der Messwerte zum jeweiligen Cut-off (S/CO = 1,0) (ermittelt alsstandard deviation to Cut-off) bei hospitalisierten und dialysepflichtigen Patienten, sowieSchwangeren im Vergleich zu Blutspendern deutlich niedriger war.Die analytische Sensitivität der beiden Nachweisverfahren wurde anhand von zweiunterschiedlichen Genotypen-Panels ermittelt und zeigte eine Verbesserung um die Faktoren2,51 (Abbott AxSYM®) und 2,19 (Abbott Architect®). Trotz der etwas geringerenVerbesserung der analytischen Sensitivität beim Architect® durch den Anti-präS2-Antikörperist dieser Test mit einer Nachweisgrenze von 0,009 ng/ml drei- bis vierfach empfindlicher alsder Abbott AxSYM® mit Anti-präS2. Bei beiden Tests ergab die Hinzunahme vonAnti-präS2-Antikörpern eine besonders deutliche Verbesserung der Empfindlichkeit fürHBV-Genotyp C.Ein Fortschritt in der diagnostischen Sensitivität konnte durch Untersuchung von HBsAg-Serokonverter-Panels nicht gezeigt werden. Auch bestimmte S-Gen-Mutanten wurden nichtbesser erkannt. Allerdings wurden die in dieser Studie nicht detektierten HBsAg-Mutantenbislang auch von keinem anderen verfügbaren HBsAg-Nachweisverfahren erkannt.Das mittels Western Blot nach denaturierender Gelelektrophorese untersuchte Bindungsverhaltendes in den Testsystemen zusätzlich verwendeten Anti-präS2-Antikörpers 166-34zeigte deutliche Unterschiede der Bandenmuster bei den einzelnen Genotypen: BeiGenotyp D band der monoklonale Antikörper sehr gut, wohingegen es bei Genotyp A nur zueiner schwachen und bei Genotyp C zu fast gar keiner Bindung kam.


Since the discovery of HBsAg more than 45 years ago and its establishment as a marker ofhepatitis B infections the HBsAg screening of blood and organ donors is of growingimportance. In recent years it has been noticed, that the available HBsAg assays may failinasmuch as they detect only the SHBs antigen. This antigen may be mutated and can nolonger be bound by the anti-HBs antibodies used in the assay systems. With the addition of amonoclonal antibody against another hepatitis B virus antigen, the preS2 antigen, to theestablished detection methods false negative results caused by mutations in the S gene shouldbe overcome.This study could show that there was no significant loss of specifity through adding anantibody against the viral preS2 antigen to the investigated detection methods (= 99.50 %).Nevertheless it has been shown that the safety margin of the values to the cut-off (S/CO = 1.0)calculated as the standard deviation to cut-off was clearly lower in hospitalized patients,dialysis patients, and pregnants compared to blood donors.The analytical sensitivity of the two detection methods was evaluated with two differentgenotype panels and showed an improvement of the factor 2.51 (Abbott AxSYM®) and 2.19(Abbott Architect®), respectively. Despite the minimal improved analytical sensitivity usinganti-preS2 antibodies in the Architect® this test showed a three to fourfold higher sensitivitywith a detection limit of 0.009 ng/ml as the AxSYM® with added anti-preS2. Thesupplementation of anti-preS2 antibodies demonstrated a distinctly improved sensitivity withHBV genotype C in both assays.In respect of HBs antigen seroconverter panels an improvement in diagnostic sensitivitycould not be shown. Likewise certain mutants of the S gene have not been detected superiorly.However, these mutants could not be recognized by any other available HBsAg assay.The binding characteristics of the anti-preS2 antibody 166-34 added to the assaysdemonstrated by western blotting after denaturing gel electrophoresis revealed distinctdifferences in the protein pattern of several genotypes: The monoclonal antibody showed anexcellent binding with genotype D, whereas genotype A and C exhibited lower or almost nobinding, respectively.

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Giessen : VVB Laufersweiler

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