Der Einfluss des Hämoglobinwertes auf das Outcome nach aneurysmatischer Subarachnoidalblutung

Datum

2013

Betreuer/Gutachter

Weitere Beteiligte

Herausgeber

Zeitschriftentitel

ISSN der Zeitschrift

Bandtitel

Verlag

Zusammenfassung

Ziel: Da es bisher noch keinen klar definierten Grenzwert für die mittlere Hämoglobinkonzentration nach akuter Subarachnoidalblutung gibt, war es Ziel der gegenwärtigen Studie einen Cut-Off-Wert für eine Hämoglobinkonzentration zu finden, der mit einem ungünstigen Outcome assoziiert ist. Außerdem sollten Zusammenhänge zwischen dem möglichen Grenzwert der mittleren Hämoglobinkonzentration mit der 30-Tages-Mortalität, der Entwicklung eines Vasospasmus und dem Auftreten von Hirninfarkten nach Subarachnoidalblutung untersucht werden. Weiterhin war es Ziel einen möglichen Zusammenhang zwischen der Transfusion von Erythrozytenkonzentraten und Infektionen, während der Akuttherapie nach Subarachnoidalblutung, zu finden.Methoden: Insgesamt wurden 522 Patienten mit akuter Subarachnoidalblutung (durchschnittliches Alter 53 Jahre; 59% Frauen, 41% Männer) in die Studie eingeschlossen. Die folgenden Daten der Patienten wurden erfasst: Alter, Geschlecht, Glasgow Coma Scale bei Aufnahme, Pupillenreaktion, Hunt und Hess Grad, Therapie durch Aneurysmaclipping oder endovaskuläres Coiling, Nachblutung, Shunt-Abhängigkeit und Kraniektomie. Bei allen Patienten wurden innerhalb der ersten 24 Stunden nach der akuten Subarachnoidalblutung ein CCT und eine Angiographie angefertigt. Transkranielle Dopplersonographien wurden in den ersten 14 Tagen nach Beginn der Subarachnoidalblutung täglich gemacht. Das Outcome der Patienten wurde am Ende der Rehabitilation durch die Glasgow Outcome Scale beurteilt. Ergebnisse: In unserem Patientenkollektiv bestand bei Patienten mit einer durchschnittlichen Hämoglobinkonzentration von kleiner gleich 11,3 g/dl ein 50%iges Risiko eines ungünstigen Outcomes. In einer logistischen Regressionsanalyse blieb, nach Anpassung des Alters und des Geschlechts, eine durchschnittliche Hämoglobinkonzentration von kleiner gleich 11,3 g/dl als ein unabhängiger Prädiktor für ein schlechtes Outcome, Vasospasmus und Hirninfarkt. Eine durchschnittliche Hämoglobinkonzentration von kleiner gleich 11,3 g/dl konnte jedoch nicht als ein unabhängiger Prädiktor für die 30-Tages-Mortalität identifiziert werden. Ein ungünstiges Outcome war häufiger bei Patienten, die eine Transfusion erhalten hatten. In dieser Gruppe war die mittlere Hämoglobinkonzentration niedriger, im Vergleich zu Patienten ohne Transfusion (10,5 g/dl versus 11,8 g/dl). Transfundierte Patienten hatten eine höhere Rate von Infektionen während der Akutversorgung (44,6% versus 7,5%). Besonders Pneumonien und Ventrikulitis waren signifikant häufiger in der transfundierten Gruppe. Dennoch ist unklar, ob die beobachtete höhere Rate eines ungünstigen Outcomes und die höhere Infektionsrate durch eine geringere mittlere Hämoglobinkonzentration oder durch Transfusion mit Erythrozytenkonzentraten induziert wurden.Schlussfolgerung: Dies ist die erste Bestätigung eines Cutoff-Wertes von Hämoglobin als ein unabhängiger Prädiktor für ein ungünstiges Outcome, Vasospasmus und Hirninfarkt nach einer akuten Subarachnoidalblutung.

Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Erstpublikation in

Sammelband

URI der Erstpublikation

Forschungsdaten

Schriftenreihe

Erstpublikation in

Zitierform