Retrospektive Studie zur Behandlung der hoch transsphinktären Fistel mittels Fistelexzision und primärer Sphinkterrekonstruktion : eine retrospektive Analyse mit 50 Fällen

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2014

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Das Analfistelleiden ist ein für den Patienten unangenehmes, wenn auch seltenes Krankheitsbild, welches sich aus chronisch-entzündlichen Prozessen der Proktodealdrüsen entwickelt, selten spontan ausheilt und zur Rezidivbildung neigt. Die Therapie besteht überwiegend aus operativen Maßnahmen, stellt heute aufgrund lebensqualitätseinschränkender Komplikationen wie Sphinkterverletzungen bei hohen transsphinktären Fisteln trotz koloproktologischer Spezialmethoden aber eine große Herausforderung dar. Die 1985 erstmals beschriebene Fistelexzision mit primärer Sphinkterrekonstruktion stellt eine radikale, aber kausale Behandlung des Leidens dar, durch die Rekonstruktion soll das Risiko einer postoperativen Stuhlinkontinenz vermindert werden. Aufgrund fehlender Evidenz konnte die Methode erst an wenigen Zentren etabliert werden.Ziel dieser retrospektiven Arbeit war eine klinische Evaluierung der Fistelexzision mit primärer Sphinkterrekonstruktion und anschließendem Vergleich der Ergebnisse mit etablierten Alternativen. 50 in die Studie eingeschlossene Patienten mit hohen transsphinktären Fisteln wurden evaluiert.Eine kurze Operationszeit von 28 Minuten (SD 16) brachte ein gutes Outcome der Heilungsrate von 88%, diese Ergebnisse sind mindestens gleichwertig zu denen nach alternativen Behandlungen. Eine verbesserte Stuhlkontinenzsituation konnte bei den präoperativ Nichtkontinenten erreicht werden (p<0,01), postoperativ konnten alle Patienten schlechtestenfalls dem milden Grad 1 zugerechnet werden. Die Schmerzfreiheit konnte von 38% auf 86% (p<0,01) mehr als verdoppelt werden.Die Relevanz der Fistelexzision mit primärer Sphinkterrekonstruktion konnte durch diese Studie gezeigt werden, im Vergleich zum Advancement Flap als bisherigen Goldstandard ließen sich ein besseres Outcome bei einer größeren Indikationsbreite erreichen. Zur Etablierung und Ausweitung der aussichtsreichen Methode sind randomisiert-kontrollierte Studien nötig.


PurposeMany surgical and conservative procedures have been described in the treatment of anal fistulas. Fistulectomy and primary sphincter reconstruction (FPSR) has not gained great popularity in this field due to the risk of sphincter damage. The aim of this study is to evaluate FPSR in the treatment of transsphincteric fistulas.MethodsWe retrospectively analyzed 50 patients with high transsphincteric fistulas of cryptoglandular origin that were treated with FPSR between 2005 and 2008. Preoperative assessment included physical and proctology examination. Continence and pain scores were evaluated pre- and post operative.ResultsIn our 50 patients, 26 patients (52%) had a proctology operation before, 11 patients (22%) presented with recurrent fistulas. The fistulas existed for an average of 8 months. Operation time was 28±16 min. Mean follow up was 22 months. The fistula healed in 44 patients (88%) who developed no recurrence. In 5 patients (10%) the fistula healed but they had a recurrence in the observation period. In 1 patient (2%) the fistula did not heal. Three patients developed low grade incontinence for flatus and one patient with 2° incontinence improved. Pre- and postoperative calculated continence- and pain-scores showed a slight but significant elevation in the Cleveland Clinical Continence Score, the Continence score of the German Society of Coloproctology showed no significant difference, preexisting pain was reduced significantly with the operationConclusionsFPSR is a safe surgical procedure for the treatment of high transsphincteric anal fistula. The primary healing rate is high with a low risk of recurrence or incontinence.

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Giessen : VVB Laufersweiler

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