Kieferorthopädische Behandlungsprinzipien bei Juveniler Idiopathischer Arthritis : ein Systematic Review

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2011

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Zusammenfassung

Ziel dieser Arbeit war die Durchführung einer systematischen Literaturrecherche zu kieferorthopädischen Behandlungsprinzipien bei Patienten mit Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA) und Kiefergelenkbefall.Mehrere elektronische Datenbanken (PubMed, Medpilot, Web of Science, DIMDI) wurden systematisch nach Studien durchsucht, die bis einschließlich April 2008 publiziert worden waren. Des Weiteren wurde eine Handsuche der kieferorthopädischen und rheumatologischen Fachliteratur vorgenommen, sowie die Referenzlisten der ausgewählten Artikel nach geeigneten Publikationen durchsucht. Die ermittelten Artikel wurden unabhängig von zwei Untersuchern bewertet und nach einem dreischrittigen Verfahren (Titel-Abstract-Volltext) ausgewählt. Die Artikel mussten Fallstudien (5 Patienten oder mehr) mit Erkrankungsbeginn vor dem 16. Lebensjahr sein.Nach Abschluss des Auswahlverfahrens standen acht Artikel zur Verfügung, wovon sechs einen kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen und zwei einen funktionskieferorthopädischen (FKO) Therapieansatz beschreiben. In den sechs chirurgischen Untersuchungen (ausschließlich Fallserien) beschränkte sich der kieferorthopädische Anteil auf die prächirurgische Ausformung und die postchirurgische Feineinstellung, während die skelettale Diskrepanz durch eine Vielzahl chirurgischer Techniken (Rippenknorpeltransplantate, sagittale Spaltung, Le-Fort-I, Genioplastik) korrigiert wurde. Auch wenn letztendlich alle Autorengruppen mit ihren Behandlungsergebnissen zufrieden waren, bleiben viele Fragen bezüglich des Kiefergelenkzustandes offen. In den zwei funktionskieferorthopädischen Studien wurde die Unterkieferrücklage mit Aktivatoren behandelt. Während die erste Studie die Funktionsverbesserung in den Vordergrund stellte, befasste sich die zweite Autorengruppe in erster Linie mit den dentoskelettalen Veränderungen. Auch wenn diese beiden Studien das wesentlich größere und homogenere Probandengut hatten und auch diese Autoren ihre Behandlungsziele erreichten, sind diverse Fragen bezüglich des Gelenkzustandes unbeantwortet. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass aufgrund des inhomogenen Patientengutes und der unterschiedlichen Behandlungsprinzipien aus der Literatur keine kieferorthopädische Therapieempfehlung für JIA-Kinder mit Kiefergelenkbefall abgeleitet werden kann. Es scheint jedoch, als ob herausnehmbare funktionskieferorthopädische Apparaturen das Unterkieferwachstum bei jugendlichen JIA-Patienten verbessern können.


The aim of this study was to systematically search for literature published on orthodontic treatment principles in patients with Juvenile Idiopathic Arthritis (JIA).Several electronic databases (PubMed, Medpilot, Web of Science, DIMDI) were searched for studies published until April 2008. Additionally, a hand search of the orthodontic and rheumatologic literature and of the reference lists of the selected articles was performed. The articles were rated by two independent reviewers and included after three selection steps (title-abstract-full text). Articles had to be studies performed on 5 patients or more with a disease onset before the age of 16.The selection process resulted in the inclusion of eight publications, six describing a combined surgical-orthodontic and two a dentofacial orthopedic therapy. In the six surgical treatment approaches (exclusively case series) orthodontics was limited to presurgical leveling and postsurgical finishing, while the skeletal discrepancy was treated surgically by a variety of techniques (costochondral grafts, BSSO, Le-Fort-I, genioplasty). Although all authors were satisfied with their treatment results, many questions concerning the functional status of the temporomandibular joint (TMJ) remain open.The two studies on dentofacial orthopedics aimed to improve the mandibular retrusion by means of removable functional appliances (activator). While the first study emphasized the improvement of function, the second focussed on dentoskeletal changes. These two publications had a much larger and more homogeneous patient material than the surgical approaches. Nevertheless, also here a number of questions remain unanswered, even though the authors claim to have reached their treatment goals.Due to the heterogeneity of the subject material and the different treatment modalities, a one-size-fits-all approach to the treatment of affected temporomandibular joints during JIA can not be proposed. It appears however, as if removable functional appliances can improve mandibular growth in adolescent JIA-patients.

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