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Durchführung und Analyse einer Anaphylaxie-Patienten-Schulung im Rahmen einer randomisierten nationalen Multicenter-Studie

Datum

2013

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Hintergrund: Bislang existieren keine standardisierten Patienten-Schulungs-Programme für Anaphylaxie. Patienten und Eltern betroffener Kinder fehlt es häufig an adäquatem Wissen sowie Handlungskompetenz im Umgang mit ihrer Erkrankung, was zu einer reduzierten Lebensqualität und psychischen Belastung führen kann.Ziel: Untersuchung der Effektivität einer standardisierten Patienten-Schulung für Anaphylaxie bezüglich Wissen über die Erkrankung und Handlungskompetenz im Notfall sowie auf psychologische Parameter bei Anaphylaxie-Patienten und Eltern betroffener Kinder.Methodik: In einer randomisierten nationalen Multicenter-Studie wurden insgesamt 130 Probanden (67 Erwachsene, 63 Eltern) randomisiert der Schulungs- und Kontrollgruppe zugeordnet. Die Schulungsgruppe erhielt eine standardisierte Patienten-Schulung zum Umgang mit Anaphylaxie im Umfang von 2x3 Stunden. Vor dem Beginn der Schulung sowie 3 Monate nach der Intervention füllten Probanden beider Gruppen Fragebögen aus. Zudem wurde das Verhalten in einer simulierten Notfallsituation beurteilt. Die Schulungen für die Warte-Kontrollgruppe sowie die Datenauswertung erfolgten im Anschluss. Hauptzielparameter waren Wissen über Anaphylaxie (Fragebogen) und Handlungskompetenz im Notfall (standardisierte Anaphylaxie-Trainingssituation), Nebenzielparameter waren psychologische Variablen (Fragebögen zur Lebensqualität, Angst und Depression).Ergebnisse: Im Vergleich zur Kontrollgruppe erzielten die Probanden der Schulungsgruppe einen signifikant größeren Wissenszuwachs zwischen beiden Messzeitpunkten (Mittelwert MW = 12,7 (Standardabweichung SA = 3,1) auf MW = 16,5 (SA = 2,2) versus MW = 13,1 (SA = 3,2) auf MW = 13,9 (SA = 3,0); p < 0,001). Auch die Mittelwerte bei der Beurteilung der Handlungskompetenz im Notfall zeigten in der Schulungsgruppe einen signifikanten Zuwachs im Gegensatz zur Kontrollgruppe (MW = 11,2 (SA = 4,9) auf MW = 20,0 (SA = 3,6) versus MW = 10,9 (SA = 4,3) auf MW = 12,3 (SA = 4,0); p < 0,001).In beiden Gruppen waren bereits zu Beginn der Studie keine pathologisch erhöhten Werte der Einschränkung der Lebensqualität sowie bei Angst und Depression messbar. Dennoch wurde eine signifikante Reduktion der gemessenen Angst innerhalb des Normbereichs in der Schulungsgruppe erkennbar, nicht aber in der Kontrollgruppe (MW = 7,0 (SA = 4,1) auf MW = 5,5 (SA = 3,2) versus (MW = 6,9 (SA = 3,6) auf MW = 6,4 (SA = 3,4); p < 0,05). Die Mittelwerte zu Lebensqualität und Depression veränderten sich nicht signifikant. Schlussfolgerung: Strukturierte Patienten-Schulungs-Programme verbessern das Krankheitsmanagement von Anaphylaxie-Patienten durch Wissenszuwachs und Steigerung der Handlungskompetenz im Notfall.

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