Klinische Studie zur Messung der Dimensionsstabilität von digitalen Ganzkieferabformungen und die Entwicklung einer neuen Messmethode

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2016

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Digitale Abformungen mit intraoralen Scannern haben klinisch bereits bewiesen, dass sie einzelne Zähne detail- und dimensionsgenau aufnehmen und in dieser Hinsicht eine Alternative zur konventionellen zahnärztlichen Abformung bieten können. Ob dies klinisch auch mit dem Scannen gesamter Zahnreihen möglich ist, wurde bislang nicht untersucht. Sowohl für konventionelle wie auch für digitale Abformungen gibt es keine In-vivo-Studie, die eine Methode zur Überprüfung der dimensionsgetreuen Übertragung der vollständigen Zahnreihe auf ein Modell anbietet. In der vorliegenden Studie wurde daher eine Methode entwickelt digitale und konventionelle Abformungen im klinischen Gebrauch hinsichtlich ihrer Dimensionstreue zu untersuchen. Hierzu wurden Referenzstrukturen in Form von vier Metallkugeln in definierten Abständen auf die Zähne von Probanden geklebt. Die gesamte Unterkieferzahnreihe von insgesamt 50 Probanden wurde mitsamt den aufgeklebten Kugeln durch drei verschiedene intraorale Scanner (3M True Definition, Heraeus cara Trios, Sirona CEREC Omnicam) eingescannt und durch eine konventionelle Abformung (3M Impregum Penta Soft) abgeformt. Die Kugeln auf den Zähnen waren anschließend in den digitalen Modellen der Scanner und in den hergestellten Gipsmodellen der konventionellen Abformungen abgebildet. Die Analyse der Modelle erfolgte anhand der Referenzkugeln durch eine Computersoftware (GOM Inspect-Software V 7.5). Es wurden lineare Distanzen und Winkeländerungen zwischen den Kugeln gemessen sowie eine dreidimensionale Flächenüberlagerung der Kugeln in den Modellen mit den Referenzdaten durchgeführt. Die Ergebnisse der verschiedenen Scanner und der konventionellen Abformung wurden miteinander verglichen.Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Scannern und der Abformung (p < 0,05). Die konventionelle Abformung mit anschließender Herstellung von Gipsmodellen wies die geringsten Abweichungen zur Referenz in den Modellen auf. Unter den Scannern erreichte der True Definition insgesamt die höchste Genauigkeit, gefolgt von cara Trios und mit einigem Abstand der CEREC Omnicam. In Bezug auf die gemessenen Winkeländerungen konnten jedoch für den True Definition und den cara Trios keine signifikanten Unterschiede zur konventionellen Methode ermittelt werden.Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die konventionelle Abformung mit anschließender Modellherstellung für die Abformung des gesamten Kiefers am Patienten nach wie vor die genauste Methode mit der geringsten Dimensionsänderung darstellt. Der True Definition und der cara Trios Scanner wiesen jedoch Abweichungen in den Flächenvergleichen < 100 µm über den gesamten Kiefer auf, was für eine akzeptable Passung von Zahnersatz auf Grundlage dieser Abformungen ausreichend sein könnte. Klinische Studien, die diese Annahme einiger Autoren bestätigen, liegen jedoch nicht vor und wären wünschenswert.Außerdem kann festgehalten werden, dass die entwickelte Methode für die klinische Messung der Genauigkeit von Ganzkieferabformungen geeignet ist, solange die zu messenden Änderungen 15 µm nicht unterschreiten.

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