Risikostratifizierung mit Galectin-3 und natriuretischem Peptid bei Patienten mit katheter-gestützter Aortenklappenimplantation

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2019

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Die Aortenklappenstenose (AS) ist in den industrialisierten Ländern das am häufigste therapierte Herzklappenvitium. Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung nimmt ihre Inzidenz in der westlichen Welt rapide zu. Eine frühzeitige Therapie ist essentiell, da die Erkrankung unbehandelt mit einer schlechten Prognose einhergeht. Bis vor einigen Jahren verblieben viele Patienten ohne adäquate Therapie, da das hohe Lebensalter sowie Begleiterkrankungen ein hohes Operationsrisiko mit sich brachten und der operative Klappenersatz jedoch die einzige kurative Behandlungsoption darstellte. Mit der transkathetergestützten Aortenklappenimplantation (TAVI) steht seit einigen Jahren auch Patienten mit hohem und intermediärem Operationsrisiko eine alternative Therapie zur Verfügung.Bisher werden insbesondere die klinische Einschätzung, Kenntnisse über bestehende Begleiterkrankungen und etablierte Risikoscores genutzt, um Patienten zu identifizieren, die am ehesten von einer TAVI profitieren könnten. Eine präzise, individuell auf den Patienten abgestimmte Risikostratifizierung besteht bisher jedoch noch nicht. Eine zusätzliche Messung von Biomarkern könnte zu einer optimierten Risikostratifizierung beitragen. Bis auf die natriuretischen Peptide gelang den meisten neuen Biomarkern der Durchbruch in die klinische Praxis allerdings noch nicht, da sie keine eindeutige Überlegenheit für die Risikostratifizierung und Diagnostik im Vergleich zum konventionellen Vorgehen geboten haben.Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Rolle der prä- und postprozedural gemessenen Biomarkern Galectin-3 und BNP für die Risikostratifizierung im Rahmen einer TAVI zu analysieren. Hierfür wurden TAVI-Patienten in eine Registerstudie eingeschlossen. Die Analyse der Patienten, Prozedur- und Biomarkerdaten zeigte, dass alleinig BNP am 3. Tag nach TAVI als unabhängiger Risikofaktor für die Mortalität fungiert und in seiner prognostischen Aussagekraft dem präprozedural gemessenen BNP, dem Galectin-3, sowie den bestehenden Risikoscores und darüber hinaus der Kombination mit dem STS-Score überlegen ist. Im Vergleich zu BNP zeigte Galectin-3 keine unabhängige Mortalitätsprädiktion und war in einer Gegenüberstellung dem BNP hinsichtlich der Verwendung einer möglichen Risikostratifizierung von TAVI-Patienten unterlegen.Die Integration dieser Ergebnisse in den klinischen Alltag kann zur Entwicklung eines neuen Algorithmus beitragen, indem prä- und postprozedural gemessenes BNP zusätzlich zur präprozeduralen Berechnung des Risikoscores zur Abschätzung des Risikos im Verlauf von einem Jahr nach TAVI herangezogen werden könnte.Inwieweit dieser Algorithmus eine Verbesserung des Managements von Hochrisikopatienten mit möglicherweise Mortalitätsreduktion im Verlauf nach TAVI darstellt, muss in prospektiv randomisierten Studien getestet werden.


Aortic valve stenosis (AS) is the most frequently treated valvular disease in the industrialized world. Due to the aging population, their incidence in the Western world is rapidly increasing. Early treatment is essential as the disease if it is left untreated has a poor prognosis.Until a few years ago, many patients remained without adequate therapy, because of their advanced age of onset and other comorbidities resulting in a high surgical risk, and operative valve replacement as the only curative treatment option. With transcatheter-assisted aortic valve implantation (TAVI), patients with high and intermediate surgical risk have been offered an alternative therapy option for several years.In particular, clinical assessment, knowledge of existing comorbidities, and established risk scores have been used to identify patients who could most likely benefit from TAVI. However, a precise and individually tailored risk stratification to the patient isn´t yet available. An additional measurement of biomarkers could contribute to an optimized risk stratification.However, with the exception of the natriuretic peptides, most new biomarkers have not yet made their breakthrough into clinical practice, as they have not provided clear superiority to risk stratification and diagnostics compared to the conventional approach. The aim of the present study was to analyze the role of pre- and postprocedural biomarkers galectin-3 and BNP for risk stratification in a TAVI.TAVI-Patients were included for this purpose in a register study. Analysis of patients, procedure and biomarker data demonstrated only BNP on the 3rd day post-TAVI as an independent risk factor for mortality and in its prognostic value superior to the pre-TAVI measured BNP, the galectin-3, as well as to the existing risk scores and furthermore to its combination with the STS-Score. Compared to BNP, galectin-3 did not show any independent mortality prediction and was inferior to BNP in direct comparison regarding the usage as potential risk stratification of TAVI patients.The integration of these findings into clinical practice may contribute to the development of a new algorithm in which pre- and postprocedural measured BNP in addition to the pre-procedural calculation of the risk score to assess the risk over one year after TAVI. The extent to which this algorithm represents an improvement in the management of high-risk patients with possible mortality reduction in the post- interventional course should be further investigated in prospective randomized trials.

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