Zur Kurzanzeige

dc.contributor.authorBrandau, Carsten
dc.date.accessioned2023-02-09T15:31:56Z
dc.date.available2001-02-04T23:00:00Z
dc.date.available2023-02-09T15:31:56Z
dc.date.issued2000
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-4077
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/10089
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-9473
dc.description.abstractIm Rahmen dieser Arbeit wurde die Photorekombination der lithiumähnlichen Ladungszustände von Gold (197Au76+), Blei (208Pb79+) undUran (238U89+) mit freien Elektronen untersucht. Dabei konnten detaillierte spektroskopische Informationen über die autoionisierendenZustände 1s2 2p1/2 nlj mit n >= 20 und 1s2 2p3/2 nlj mit n=6 bei Au76+ und Pb79+ bzw. n=5 bei U89+ gewonnen werden. Diese werden imersten Schritt der zweistufigen dielektronischen Rekombination (DR), dem dielektronischen Einfang, bevölkert. Dabei wird das2s1/2-Elektron der lithiumähnlichen Ionen innerhalb der n=2-Schale nach 2p1/2 oder 2p3/2 angeregt ([Delta]n=0), und das freie Elektron wirdin einen Rydberg-Zustand eingefangen. Die Experimente wurden am Schwerionenspeicherring ESR der Gesellschaft für Schwerionenfor-schung (GSI) in Darmstadt durchgeführt.Die lithiumähnlichen Ionen wurden bei einer Energie von 97,3 MeV/u (Au76+), 97,5 MeV/u (Pb79+) sowie 92,3 MeV/u und 107,1 MeV/u(U89+) gespeichert und durch den kolinear überlagerten Elektronenstrahl des Elektronenkühlers gekühlt. Der Elektronenstrahl dient dabei,neben seiner eigentlichen Funktion zur Verbesserung der Qualität des Ionenstrahls, als Target energiescharfer, freier Elektronen. DieMessung der Photorekombination erfolgt über den Einzelteilchennachweis der umgeladenen Rekombinationsprodukte in Abhängigkeit vonder Relativenergie zwischen Elektronen und Ionen. Diese kann mit Hilfe eines präzisen, schnellen Netzteils geändert werden, durch dasman einen Bereich von 0-400 eV im Schwerpunktssystem überdecken kann. Durch Normierung auf die im Experiment bestimmtenTeilchendichten erhält man einen absoluten Ratenkoeffizienten [alpha]PR für die Photorekombination. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der präzisen Bestimmung der 2s1/2-2p1/2-Aufspaltung (Lamb-Verschiebung) in lithiumähnlichenIonen. Dazu wurde ein Verfahren entwickelt, das es erlaubt, aus den Positionen der 1s22p1/2nlj-Rydberg-Resonanzen des doppeltangeregten Zwischen-zustands durch Extrapolation n --> [unendlich] die Seriengrenze, und damit auch die AnregungsenergieE(2s1/2-2p1/2) zu ermitteln. Diese Methode unterscheidet sich somit prinzipiell von klassischen spektrosko-pischen Methoden, die die beieinem Übergang emittierten Photonen nachweisen. Für die Lamb-Verschiebung wurde für Au76+ ein Wert von E(2s1/2-2p1/2) = 216,11(20) eV, für Pb79+ ein Wert von E(2s1/2-2p1/2) =230,62(20) eV und für U89+ ein Wert von E(2s1/2-2p1/2) = 280,56(20) eV bestimmt. Die Ergebnisse sind durch ihre Genauigkeit sensitivaufquantenelektrodynamische (QED-) Beiträge der Ordnung [alpha]2 zur Lamb-Verschiebung. Ein Vergleich mit dem bisher einzigenpräzisen Experiment für die Lamb-Verschiebung sehr schwerer lithiumartiger Ionen (Z>54), der Messung für U89+ von Schweppe et al.,zeigt eine sehr gute Übereinstimmung. Ebenso wurde eine sehr gute Übereinstimmung mit neuesten QED-Rechnungen für lithiumähnlicheIonen gefunden, bei denen Beiträge der Ordnung [alpha]2 exakt berechnet werden. Im weiteren konnte durch die gegenüber früheren PR-Messungen am ESR deutlich gesteigerte experimentelle Auflösung die Feinstrukturhoher Rydberg-Zustände der 1s22p1/2 nlj-Resonanzserie teilweise aufgelöst werden. Dadurch ist man in der Lage, eine genaue Aussagedarüber zu machen, welche Feinstrukturzustände signifikant zum DR-Ratenkoeffizienten beitragen. Dabei hat sich im Vergleich mit derTheorie herausgestellt, daß für Hauptquantenzahlen von n=20 das Maximum der Resonanzstärke bei j = 15/2-17/2 liegt und selbst hoheDrehimpulse bis j = 29/2 noch einen deutlichen Beitrag zur Resonanzstärke leisten. Darüber hinaus wurden hochaufgelöste DR-Spektren für die 1s2 2p3/2 nlj-Resonanzen aufgenommen. Durch die 10-15 mal höhereAnregungsenergie, verglichen mit der Energiedifferenz zwischen dem 2s1/2- und dem 2p1/2-Niveau, erfolgt im gemessenenEnergiebereich der Einfang des freien Elektrons in Zustände mit n=5 (U89+) oder n=6 (Au76+, Pb79+). Die Feinstrukturaufspaltung dieserZustände beträgt nahezu 200 eV. Zusammen mit der hohen experimentellen Auflösung erhält man einen tiefen Einblick in die Dynamik derDR und eine detaillierte Überprüfung der theoretischen Verfahren zur Beschreibung der DR ist somit möglich. Es stellt sich heraus, daß diegemessenen Strukturen nur im Rahmen einer vollrelativistischen Behandlung der DR erklärt werden können. Die Berechnung der genauenEnergielagen erfordert darüber hinaus, ebenso wie bei den 2p1/2-Resonanzen, die Berücksichtigung der wesentlichen QED-Beiträge, diesich für die Energieaufspaltung E(2s1/2-2p1/2) von U89+ auf insgesamt ca. 40 eV belaufen. Eine weitere Konsequenz des Einfangs in n=5bzw. n=6 ist die kurze Lebensdauer des doppelt angeregten Zwischenzustands und damit eine erhöhte natürliche Linienbreite. Für die 1s22p3/2 5l3/2-Resonanzen in berylliumartigem U88+ konnten im Rahmen dieser Arbeit die natürliche Linienbreiten gemessen werden.de_DE
dc.language.isode_DEde_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subjectlithiumähnliches Ionde_DE
dc.subjectPhotorekombinationde_DE
dc.subject.ddcddc:530de_DE
dc.titleMessungen zur Photorekombination hochgeladener lithiumähnlicher Ionende_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2000-12-22
local.affiliationFB 07 - Mathematik und Informatik, Physik, Geographiede_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE
local.opus.id407
local.opus.instituteInstitut für Kernphysik, Strahlenzentrumde_DE
local.opus.fachgebietPhysikde_DE


Dateien zu dieser Ressource

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige

Urheberrechtlich geschützt