Phäno- und Genotypisierung von Streptokokken der serologischen Gruppe B (Streptococcus agalactiae), isoliert von verschiedenen Tierarten

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2002

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In den vorliegenden Untersuchungen wurden 101 Streptokokkenkulturen, isoliert von Hund, Katze, Kaninchen, Meerschweinchen, Affe, Pferd, Nutria, Schwein, Rind und Mensch, mit konventionellen und molekularen Verfahren als Streptococcus agalactiae bzw. als Streptokokken der serologischen Gruppe B identifiziert und weitergehend charakterisiert. Dies beinhaltete eine biochemische Differenzierung, die serologische Gruppenbestimmung und, vermittelt durch Polymerasekettenreaktion, den Nachweis von speziesspezifischen Genabschnitten im Bereich der 16S ribosomalen DNA, der 16S-23S rDNA 'intergenic spacer'-Region und des CAMP-Faktor-Gens cfb. Die untersuchten B-Streptokokkenkulturen ließen sich desweiteren aufgrund spezifischer Polysaccharid- und Proteinantigene, teilweisebestätigt durch PCR-vermittelte Gennachweise, in verschiedene Serotypen unterteilen. Bei B-Streptokokkenkulturen, isoliert von Hund,Katze, Kaninchen, Meerschweinchen, Affe, Pferd, Nutria, Schwein und Mensch, waren insbesondere die Typenantigenmuster III/Rib, Ia und Ia/calpha nachweisbar. Bei B-Streptokokkenkulturen, isoliert vom Rind, waren dagegen das Proteinantigen X allein, oder in Verbindung mit dem Polysaccharidantigen Ia feststellbar. B-Streptokokkenkulturen, isoliert, insbesondere von Hund und Katze, aber auch B-Streptokokkenkulturen, isoliert von Kaninchen, Meerschweinchen, Affe, Pferd und Mensch, sowie einige Isolate von Nutria und Schwein, zeigten im Vergleich zu B-Streptokokkenkulturen, isoliert vom Rind, überwiegend eine negative Lactosereaktion, eine deutliche Pigmentbildung und eine etwas kürzere streptokokkentypische Kettenlänge. Die Kulturen zeigten desweiteren eine überwiegend gleichmäßige Trübung des Anzüchtungsmediums bzw. ein diffuses Wachstum der Kolonien in Soft-Agar, eine geringere Oberflächenhydrophobizität, ein fehlendes Hämagglutinations-vermögen und überwiegend eine Resistenz gegenüber Minocyclin und Tetracyclin. B-Streptokokkenkulturen, isoliert vom Rind, erwiesen sich demgegenüber als lactosepositiv, schwach- bzw. unpigmentiert, zeigten ein Wachstum mit relativ langer Kettenformation, ferner ein Wachstum in Flüssigmedium als Sediment mit klarem Überstand bzw. in Soft-Agar mit kompakten Kolonien. Diese Kulturen wiesen im weiteren eine vermehrte Oberflächenhydrophobizität auf, führten überwiegend zu einer Hämagglutinationsreaktion mit Kaninchenerythrozyten und waren empfindlich gegenüber Minocyclin und Tetracyclin. Der Nachweis des Enzyms Hyaluronidase mittels Dekapsulationstest bzw. des Hyaluronidase-Gens hylB und des Insertionselements IS1548 durch PCR ergab eine positive Hyaluronidasereaktion und ein hylB-Gen mit einer Größe von 3,3 Kb bei der überwiegenden Zahl der Kulturen unterschiedlicher Herkunft. Eine negative Hyaluronidasereaktion bzw. ein hylB-Gen mit einer Größe von 4,6 Kb und das Insertionselement IS1548 waren, unabhängig von der Herkunft, bei Kulturen von Serotyp III und III/Rib feststellbar. Durch PCR-vermittelten Nachweis des B-Streptokokken-C5a-Peptidase-Gens scpB und des Laminin-bindenden Protein-Gens lmb ließen sich bei der Mehrzahl der B-Streptokokkenkulturen, isoliert von Hund, Katze, Kaninchen, Meerschweinchen, Pferd und Mensch, nur vereinzelt dagegen bei B-Streptokokkenkulturen, isoliert von Affe, Nutria, Schwein und Rind, beide Gene feststellen. Die B-Streptokokkenkulturen, isoliert, insbesondere von Hund und Katze, aber auch Kulturen, isoliert von Kaninchen, Meerschweinchen, Affe und Pferd, weniger ausgeprägt bei Isolaten von Nutria und Schwein, schienen nach den vorliegenden Untersuchungen zahlreiche Ähnlichkeiten mit B-Streptokokkenkulturen, isoliert vom Menschen, zu haben. Die B-Streptokokkenkulturen dieser Herkunft unterschieden sich in diesen Merkmalen von B-Streptokokkenkulturen vom Rind. B-Streptokokkenkulturen, vorkommend insbesondere bei Hund und Katze, aber auch bei anderen Tierarten, scheinen somit keine epidemiologische Beziehung für die S. agalactiae-Mastitis des Rindes zu haben, könnten aber eine Infektionsquelle für den Menschen darstellen.

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