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dc.contributor.authorSchöll, Karina
dc.date.accessioned2023-03-03T15:22:29Z
dc.date.available2021-02-23T08:05:31Z
dc.date.available2023-03-03T15:22:29Z
dc.date.issued2021
dc.identifier.isbn978-3-8359-6928-5
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-158638
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/11962
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-11345
dc.description.abstractMit 14,7 Millionen Tieren ist die Katze im Jahr 2019 das beliebteste Haustier Deutschlands (Statista, 2020). Die einst als Schädlingsbekämpfer geduldete Tierart erfreut sich heute als Haustier durch scheinbar grenzenlose züchterische Abwandlungen des äußeren Erscheinungsbildes großer Beliebtheit. Zahlreiche Farb-, Größen- und Formvariationen mit oder ohne Fell, Tasthaaren oder Schwanz sowie variabler Ausprägung der Nasenlänge sind trotz der Tierschutzrelevanz als Rassen der verschiedenen Zuchtverbände zugelassen. Die drastische phänotypische Veränderung von Perser-Katzen dient als Paradebeispiel einer Qualzucht und den seit Jahren zunehmenden Trend extremer Zuchtauslese. Ungeheuerlich erscheint es, dass deren im Rassestandard der Zuchtverbände gefordertes äußeres Erscheinungsbild einer beim Menschen anerkannten Entwicklungsstörung gleicht. Die Tatsache, dass die rassespezifischen Belastungen über Jahrzehnte bekannt, bewusst ignoriert und gezielt züchterisch gefördert werden, obwohl die Zuchtverbände die Priorisierung der Gesundheit ihrer Zuchttiere beteuern, verdeutlicht die Willkür und Skrupellosigkeit, mit der Menschen ihre Profilierungssucht befriedigen und war Anlass für die Ausarbeitung dieser Arbeit.Um die Ausmaße anerkannter katzenspezifischer Qualzuchtmerkmale sowie neuer Zuchtformen zu erfassen, wurden diese im Rahmen der vorliegenden Arbeit anhand aktueller wissenschaftlicher Publikationen ausführlich erörtert. Diese Schilderungen dienen als Grundlage für deren anschließende tierschutzrelevante Beurteilung, die die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, das Verhalten und das Wohlergehen merkmalstragender Tiere aufzeigt. Die unverhohlene Vermehrung qualzüchterischer Katzen belegt die erheblichen Mängel bei der Verhinderung und Ahndung von Qualzuchten durch die zuständigen Behörden. Da sich das Problem vielschichtig gestaltet, bedarf es zur langfristigen Qualzuchtprävention neben einer umfassenden Aktualisierung und Erweiterung der Rechtsvorgaben sowie dem Verbot der öffentlichen Zurschaustellung von Qualzuchten auch ein Zulassungsverfahren neu konstituierter Rassen durch ein eigens bestimmtes und autorisiertes Tierschutzgremium. Eine weitere tierschutzrechtliche Beurteilung neuer Zuchtlinien durch größtenteils tiermedizinische, genetische und verhaltenstherapeutische Laien ist unverantwortlich und weder mit dem Staatsziel Tierschutz noch mit den Vorgaben von § 11b TierSchG vereinbar. Neben den Züchtern müssen auch Tierärzte ihrer Verantwortung nach dem Codex Veterinarius gerecht werden. Pathologische Veränderungen, die zu Schmerzen, Leiden und Schäden der Tiere führen, müssen den Tierbesitzern bzw. Züchtern aufgezeigt sowie kritisch hinterfragt werden und dürfen nicht als rassetypisch abgewertet werden.Auch wenn Therapieformen verbessert werden und eine Behebung bzw. Linderung der züchterisch bedingten Belastungen ermöglichen, kann es nur das Ziel sein, praktizierte Zuchttechniken zu überdenken, neue wissenschaftliche Erkenntnisse diesbezüglich anzunehmen und die negativen Auswirkungen der Zucht auf betroffene Tiere sowie die ethischen Grenzen anzuerkennen. Getreu dem Motto Nicht das züchterisch, biotechnisch oder gentechnisch Machbare darf das Ziel sein, sondern das Vertretbare (Herzog, 1997).de_DE
dc.description.abstractIn 2019, there were 14.7 million cats in Germany making them the most popular pet (Statista, 2020). Once tolerated as a pest control, cats are very popular as pets these days, in part due to the seemingly limitless variations in breeding to alter appearance. Numerous breeding variations in colour, size and shape, with or without fur, tactile hair or tail and variable nose length have been approved by many breeding associations; despite their relevance to animal welfare. The dramatic change in the phenotype of Persian cats serves as a prime example of torture breeding and the increasing trend of extreme breeding selection in the last years. It seems outrageous that their external features, which are claimed by the breed standard of the breeding associations, are similar to a developmental disorder recognised in humans. The fact that the breed-specific stresses and strains have been known for decades, were deliberately ignored and specifically promoted by breeding, although the breeding associations claim to prioritise the health of their breeding animals, illustrates the arbitrariness and unscrupulousness with which people satisfy their addiction to profiling and was the reason for the elaboration of this work.In order to assess the extent of recognised cat-specific distress traits and new breeding forms, these were discussed in detail in the present study on the basis of current scientific publications. They serve as a basis for their subsequent animal welfare-relevant assessment, which shows the negative effects on the health, behaviour and welfare of animals displaying indicators of distress. The blatantly reproduction of torture-breeding in cats highlights the considerable deficiencies in the prevention and enforcement of law by relevant authorities. As the problem is complex, long-term prevention of torture-breeding requires not only a comprehensive update and expansion of the legal requirements and a ban of the public display of torture breeding, but also a licensing procedure for newly constituted breeds by a specially appointed and authorised animal protection body. A further animal welfare evaluation of new breeding lines by mainly veterinarian, genetic and behavioural therapeutical laypersons is irresponsible and neither compatible with the state objective of animal protection nor with the requirements of § 11b TierSchG. In addition to breeders, veterinarians must also fulfil their responsibilities under the Codex Veterinarius. Pathologies which are likely to cause pain, suffering and damage to animals must be explained to owners and breeders, critically questioned and must not be dismissed as typical of the breed.Even if therapy methods are improved and allow for a remedy or alleviation of the breeding related stress, it can only be the aim to rethink practiced breeding techniques, to accept new scientific findings in this respect and to recognise the negative effects of breeding on affected animals as well as the ethical limits. True to the motto "It is not the feasible in breeding, bioengineering or genetics that must be the goal, but that which is justifiable" (Herzog, 1997).en
dc.language.isode_DEde_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subject.ddcddc:630de_DE
dc.titleQualzuchtmerkmale bei der Katze und deren Bewertung unter tierschutzrechtlichen Aspektende_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2020-12-02
local.affiliationFB 10 - Veterinärmedizinde_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE
local.opus.id15863
local.opus.instituteKlinikum Veterinärmedizin, Professur für Versuchstierkunde und Tierschutzde_DE
local.opus.fachgebietVeterinärmedizinde_DE
local.source.freetextGiessen : VVB Laufersweiler Verlagde_DE


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