Linguistische Untersuchungen zum gesprochenen Spanisch kolumbianischer Emigranten in Gießen

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2001

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Diese Arbeit wurde von Teilnehmern des Seminars 'Sociolingüística urbana' am Institut für Romanistik der Justus-Liebig Universität erstellt und befasst sich mit einer Untersuchung des kolumbianischen Spanisch. Es handelt sich um eine heuristische Untersuchung, die innerhalb eines Semesters durchgeführt wurde.

Das Ziel der Arbeit war festzustellen, ob sich das kolumbianische Spanisch von in Deutschland lebenden Kolumbianern verändert hat, d.h. ob durch den Aufenthalt in Deutschland und den eventuellen Kontakt mit anderen diatopischen Varietäten des Spanischen das kolumbianische Spanisch seine Merkmale erhalten hat oder ob diese geschwunden sind bzw. abgeschwächt wurden.

Als Untersuchungsgegenstand dienten die transkribierten Tonaufnahmen von sechs Kolumbianern unterschiedlicher Herkunft, Bildungsgrads, Geschlechts und Alters. Die Informanten wurden einzeln bzw. in Zweiergruppen von den Seminarteilnehmern befragt. Nach den Interviews wurden die Aufnahmen transkribiert. Auf der Basis dieses Korpus erfolgte die Untersuchung des kolumbianischen Spanisch auf folgenden linguistischen Ebenen:

Zum einen wurden die diatopischen Merkmale auf phonetische Besonderheiten hin untersucht wie beispielsweise die Abschwächung oder den Schwund des finalen -s oder oder des -d- in der Endung -ado.

Auf der morphologischen Ebene wurden unter anderem die Verwendung des perfecto compuesto im Vergleich zum indefinido sowie der Gebrauch der Lokaldeixispronomen acá versus aquí analysiert.

Eine andere wichtige Untersuchungsebene war das Lexikon. Hier wurden die transkribierten Abschnitte auf den Gebrauch von typisch amerikanischen bzw. kolumbianischen Wörtern hin untersucht.

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass eine regionale Zuordnung der Sprecher anhand der aufgetretenen sprachlichen Merkmale schwierig war, weil ihre Sprache insgesamt relativ homogen war und, von einigen Besonderheiten abgesehen, einem amerikanisch geprägten Standard entsprach.


This paper was written by members of the seminar 'Sociolingüística urbana' at the Institute for Romance Languages and Literature at the Justus-Liebig-University in Gießen and deals with the investigation of Columbian Spanish. This heuristic research has been carried out by the students within one semester.

The aim of the investigation was to find out whether the Columbian Spanish of Columbians living in Germany has changed under the influence of other languages. We were interested in evaluating as to how far the language contact with German speaking people would not only result in the Columbians speaking German as an additional language but also make them change their mother tongue regarding vocabulary, speech melody and/or grammar.

The research was carried out by interviewing six Columbians who lived in Germany for more than six months and who were of different social and educational background as well as different age and sex. The Columbians were interviewed by single persons or in pairs of two. The interviews of about 1 hour were recorded and, afterwards, transcribed. Based on this corpus, the Columbian Spanish was evaluated concerning the following linguistic phenomena:

All diatopic differences were investigated with regard to phonetic peculiarities such as the weakening or the loss of the final -s or the -d- in the ending -ado.

On the morphological level, the differing use of the past forms perfecto compuesto and indefinido as well as the use of the local deictic pronouns acá and aquí were analysed.

Another important level of investigation was the lexicon. The students investigated the transcribed interviews in order to detect typical Columbian vocabulary and evaluate the special usage of words as characteristic for the Spanish language spoken in Central and South America.

The research lead to the conclusion that the different regions of origin of the interviewees were almost not possible to determine by the linguistic phenomena their use of language exhibited. Their language use can be described as relatively homogeneous and, besides some peculiarities, equalled an American way of speaking Spanish.

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