Auswirkungen des Muskelrelaxans Atracurium auf die Operationsbedingungen bei intraokularen Operationen am Hund

Datum

2006

Autor:innen

Betreuer/Gutachter

Weitere Beteiligte

Herausgeber

Zeitschriftentitel

ISSN der Zeitschrift

Bandtitel

Verlag

Zusammenfassung

Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stand die Frage, wie sich bei Eingriffenam Hundeauge die Applikation des Muskelrelaxans Atracurium auswirkt und obein Einfluss auf die Parameter Augeninnendruck, Herzfrequenz, systolischerBlutdruck, diastolischer Blutdruck und die Operationsbedingungen besteht.Zu klären war, ob Verbesserungen der Operationsbedingungen in diesemZusammenhang möglich sind, ohne dass Nachteile bei ausgewählten, klinischrelevanten Parametern in Kauf genommen werden müssen. Hierzu wurden vier verschiedene Gruppen (I bis IV) von Hunden untersucht.Jede dieser Gruppen wurde einem anderen Narkoseregime unterzogen, um dieWirkungen der einzelnen verabreichten Substanzen beurteilen zu können. Beiden Hunde der Gruppen I und II wurden intraokulare Operationen, bei denender Gruppen III und IV sonstigen Operationen am äußeren Auge vorgenommen. Es wurden folgende Substanzen verabreicht: Gruppe I: Muskelrelaxans, Halothan, Narkoseadjuvantien Gruppe II: Halothan, Narkoseadjuvantien Gruppe III: Muskelrelaxans, Halothan Gruppe IV: Muskelrelaxans Das Ergebnis der Untersuchungen war, dass deutlich positive Effekte für dieOperationsbedingungen durch die Muskelrelaxierung mit Atracurium beiEingriffen am Auge des Hundes zu verzeichnen sind. Dies gilt insbesondere fürdie vom Operateur subjektiv zu beurteilenden Parameter wie Rotierbarkeit desBulbus zu Beginn und zum Ende der Operation, Einsinken des Bulbus in dieOrbita, Veränderung der vorderen Augenkammertiefe, Reaktion der Pupille aufAdrenalin und die Anzahl der benötigten Fixierungshefte. In dieser Untersuchung wurden keine klinisch relevanten Nachteile bei derMuskelrelaxierung mit Atracurium bezüglich aller objektiv gemessenenParameter gefunden. Dies gilt auch für den in der Ophthalmochirurgieessentiellen Parameter 'Augeninnendruck', der bei Operationen am innerenAuge möglichst konstant und leicht erniedrigt sein soll. Die Gabe desMuskelrelaxans Atracurium zeigte diesbezüglich keine signifikant negativeWirkung. Deutliche Effekte ergaben sich bei der Wirkung des Narkosegases Halothan aufdie Herzfrequenz und den Blutdruck. Hier wurden vorangegangene Studienbestätigt. Halothan verursachte bei den Hunden der Gruppen I bis III imVergleich zu den Hunden der Gruppe IV, die kein Halothan erhalten hatten,Bradykardie sowie Abfall des systolischen und diastolischen Blutdrucks.Die Messergebnisse des Augeninnendrucks aller Gruppen wiesen keinesignifikanten Unterschiede auf. Die Herzfrequenzwerte der Gruppe I unterschieden sich durch diefrequenzsteigernde Wirkung des Atracuriumbesilats deutlich von denen derGruppe II. Beim Vergleich von Gruppen III und IV war das Niveau derHerzfrequenzwerte von Gruppe III durch die Halothanwirkung niedriger als beiGruppe IV, dies war statistisch aber nicht signifikant. Beim Vergleich der Gruppen I und II zeigten sich bei den systolischen unddiastolischen Blutdruckwerten gleiche Verläufe.Bei den Gruppen III und IV waren hingegen bei Gruppe III niedrigeresystolische und diastolische Blutdruckwerte als bei Gruppe IV auffällig. Dies war bedingt durch das fehlende Halothan bei Gruppe IV. Die Unterschiede erwiesensich bei den systolischen Blutdruckwerten als signifikant und bei dendiastolischen Blutdruckwerten sogar als hochsignifikant.Die operierten Hunde stammten aus dem Klientel der ChirurgischenVeterinärklinik (Kleintierchirurgie) der Justus-Liebig-Universität Gießen undwurden nicht speziell für die Untersuchung ausgesucht. Daraus ergaben sichEinschränkungen bei der Anzahl der Tiere, aber auch bei derZusammensetzung der Gruppen I bis IV.

Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Erstpublikation in

Sammelband

URI der Erstpublikation

Forschungsdaten

Schriftenreihe

Erstpublikation in

Zitierform