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dc.contributor.advisorPilatz, Adrian
dc.contributor.advisorMeinhardt, Andreas
dc.contributor.authorGilbert, Gunnar
dc.date.accessioned2023-03-21T10:26:44Z
dc.date.available2023-03-21T10:26:44Z
dc.date.issued2022
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/13038
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-12421
dc.description.abstractHintergrund: Bei Männern mit Azoospermie stellt die operative Spermiengewinnung eine Möglichkeit dar, Spermien für eine in-vitro Fertilisation (IVF) durch intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) zu gewinnen und so eine biologische Vaterschaft zu ermöglichen. Sowohl Prognosefaktoren für eine erfolgreiche operative Spermiengewinnung, als auch solche für eine erfolgreiche Kinderwunschbehandlung (Fertilisation, Schwangerschaft, Geburt) stehen im Interesse der Forschung. Fragestellung: Ziel dieser Arbeit war es daher, anhand eines eigenen Patientenkollektivs Männern mit obstruktiver (OA) und nicht-obstruktiver (NOA) Azoospermie verschiedene Prognosefaktoren (Sexualhormone, Hodenvolumen, Ejakulatparameter, Hodenhistologie) hinsichtlich des operativen und reproduktionsmedizinischen Ergebnisses zu untersuchen. Außerdem sollte mit einer Fragebogenanalyse evaluiert werden, wie das weitere reproduktionsmedizinische Prozedere verlief und wie die Patienten retrospektiv die operative Spermiengewinnung beurteilten. Methoden: Im Zeitraum von 2002 bis 2014 wurden in der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie in Gießen 331 Patienten einer operativen Spermiengewinnung unterzogen. Alle relevanten klinischen Parameter (Sexualhormone, Hodenvolumen, Ejakulatparameter, Hodenhistologie) wurden aus dem Krankenhausinformationssystem extrahiert. Zur Erfassung der nachfolgenden reproduktionsmedizinischen Therapie wurden die Therapiedaten aus den beteiligten Kinderwunschzentren von 145 Patienten mit erfolgreicher Spermiengewinnung abgefragt. Als Erfolgsparameter der IFV/ ICSI wurden eine erfolgreiche Fertilisation, der Eintritt einer Schwangerschaft und die Lebendgeburt herangezogen. Alle Patienten erhielten in Abhängigkeit des Ergebnisses der operativen Spermiengewinnung (positiv/negativ) postalisch einen spezifischen Fragebogen zur Erfassung der nachfolgenden Therapieverfahren. Ergebnisse: Die Ergebnisse an 331 Patienten zeigen, dass weder die Sexualhormone (FSH, LH, Testosteron) noch das Hodenvolumen oder die α-Glukosidase-Aktivität im Ejakulat signifikant mit der erfolgreichen Spermiengewinnung assoziiert sind (stets p>0,05), wenngleich Trends erkennbar sind. Auch für die Prognose der erfolgreichen IVF/ICSI und zusätzlicher Berücksichtigung der Hodenhistologie zeigt sich dieser Sachverhalt (stets p >0,05), obwohl Patienten mit OA tendenziell ein besseres Ergebnis aufweisen als Patienten mit NOA. Nach erfolgreicher Geburt entschieden sich mehr als 50% der Paare für eine erneute Kinderwunschbehandlung. Kam es nicht zu einer Geburt, entschieden sich jeweils 25% zur Aufgabe des Kinderwunsches oder zu einer Fertilisation mittels Fremdsamenspende sowie 10% zur Adoption oder Pflegekindschaft. Lag ein negatives TESE-Ergebnis vor, entschieden sich 43% der Patienten für eine Fremdsamenspende und ein Drittel gab den Kinderwunsch auf und etwa 6% adoptierten ein Kind. Unabhängig vom TESEErgebnis würden >75% der Befragten in retrospektiver Betrachtung erneut eine TESE durchführen lassen. Während für die retrospektive Beurteilung der TESE das TESE-Ergebnis selbst nicht relevant ist, haben ein Schwangerschaftseintritt oder eine Geburt durchaus einen Einfluss hierauf. Diskussion: Von den in der klinischen Routine erhobenen Parametern (Sexualhormone, Hodenvolumen, Ejakulatparameter) lassen sich weder die erfolgreiche Spermiengewinnung noch das Ergebnis der IVF/ICSI (Fertilisation, Schwangerschaft, Geburt) unter zusätzlicher Betrachtung der Hodenhistologie erfolgreich vorhersagen. Aus therapeutischer Sicht sollte somit keinem Patienten eine operative Spermiengewinnung verwehrt werden und die Patienten hinsichtlich der Erfolgsraten adäquat informiert werden. Trotz der niedrigen Geburtenrate von ca. 20% würden 83% der Männer (OA und NOA) den reproduktionsmedizinischen Weg erneut wählen. Dies betont die Wichtigkeit der Frage nach der eigenen Fertilität und den Stellenwert der biologischen Vaterschaft.de_DE
dc.language.isodede_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subjectAzoospermiede_DE
dc.subjectIVF/ICSIde_DE
dc.subjectTESEde_DE
dc.subject.ddcddc:610de_DE
dc.titleOperative Spermiengewinnung bei infertilen Männern mit Azoospermie: Ergebnisse der assistierten Reproduktion und Identifizierung von Prognosefaktoren unter besonderer Berücksichtigung der nicht-obstruktiven Azoospermiede_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2022-12-06
local.affiliationFB 11 - Medizinde_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE


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