Zum Zusammenhang zwischen elterlichem und kindlichem Zähneputzen

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2022

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Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder und Jugendliche die Vorgaben zum konkreten Zahnputzvorgang die in den Prophylaxeprogrammen gegeben werden, nur unvollständig übernehmen. Dies führte zu der Vermutung, dass im häuslichen Umfeld der Zahnputzvorgang nicht oder anders vermittelt wird als in den Programmen gelehrt wird. Bislang ist allerdings unklar, inwieweit Eltern überhaupt Einfluss auf den Zahn¬putzvorgang und dessen Ergebnis nehmen. Das Ziel dieser Arbeit war es daher zu prüfen, ob Zusammenhänge zwischen dem elterlichen und kindlichen Zahnputzvorgang bestehen sowie zwischen deren Fähigkeit, durch das Putzen Plaquefreiheit herzustellen (Mundhygienefertigkeit). Darüber hinaus wurde geprüft, ob ein elterlicher autoritativer Erziehungsstil mit einer besseren Umsetzung der Vorgaben und besseren Mundhygienefertigkeiten assoziiert ist. 66 Eltern-Kind-Paare (10-Jährige [n=42], 15-Jährige [n=24] mit jeweils einem Elternteil [n=66]), wurden ins IMP eingeladen und gebeten, sich, getrennt voneinander, die Zähne „so gründlich wie möglich“ zu reinigen, wobei sie per Video aufgezeichnet wurden. Vor und nach dem Putzen wurden die Studienteilnehmer:innen zahnärztlich untersucht. Zuletzt wurde das elterliche Erziehungsverhalten mittels Fragebogen erfasst. Sowohl der elterliche wie auch der kindliche Zahnputzvorgang wiesen deutliche Defizite auf und sie erreichten nur eine geringe Plaquefreiheit. Bei den 10-Jährigen zeigen sich keine bedeutsamen Zusammenhänge zwischen dem elterlichen und kindlichen Zahnputzvorgang; bei den 15-Jährigen waren die Zusammenhänge stärker ausgeprägt und teilweise statistisch signifikant. Eindeutigen Belege für einen positiven Zusammenhang zwischen den elterlichen und kindlichen Mundhygienefertigkeiten finden sich nicht. In beiden Altersgruppen geht ein autoritativer Erziehungsstil mit besseren Mundhygienefertigkeiten der Kinder einher. Bezüglich des Zahnputzvorgangs sind die Zusammenhänge zum Erziehungsstil weniger eindeutig und erreichen nur bei den 15-Jährigen mittlere bis große (nicht-signifikante) Effektstärken. Die Studienergebnisse zeigen, dass sowohl das elterliche als auch das kindliche Zahnputzvorgang defizitär und zugleich kaum miteinander assoziiert sind. Auch wenn ein autoritativer Erziehungsstil sich möglicherweise tendenziell günstig auswirkt, scheinen die Effekte kaum dadurch vermittelt zu sein, dass die Eltern hinsichtlich des Zahnputzvorgangs gute Vorbilder oder Lehrer sind. Damit muss überdacht werden, ob hier dem schulischen Lernen nicht eine größere Rolle zukommen müsste.

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