Dear users, we have given JLUpub a major update, unfortunately there are currently still some minor problems. If you encounter any errors, we ask for your understanding and are grateful for any hints at https://jlupub.ub.uni-giessen.de/info/feedback.
 

Strukturelle Veränderungen des Rattenherzens bei chronischer Hypertonie und ihre Beeinflussung durch den ACE-Hemmer Ramipril

Datum

2001

Autor:innen

Betreuer/Gutachter

Weitere Beteiligte

Herausgeber

Zeitschriftentitel

ISSN der Zeitschrift

Bandtitel

Verlag

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss des Bluthochdrucks auf die Morphologie des Rattenherzens untersucht. Zusätzlich konntenAussagen darüber getroffen werden, ob die antihypertensive Behandlung mit dem ACE-Hemmer Ramipril die hochdruckbedingtenUmbauprozesse des Rattenmyokards verhindern oder gar umkehren kann. Lichtmikroskopisch bzw. immunhistochemisch wurden die Herzen von 60 Ratten untersucht. Drei Rattenpopulationen wurden für diese Studie gewählt:

  • normotensive Wistar-Kyoto-Ratten (WKR),
  • Spontan-Hypertensive-Ratten (SHR)
  • Spontan-Hypertensive-Ratten-Stroke-Prone (SHR-SP) . Die Tiere wurden vor der Sektion behandelt:
  • mit einem Placebo,
  • Ramipril in subantihypertensiver Dosierung (10 myg.kg-1.d-1)
  • Ramipril in antihypertensiver Dosierung (1 mg.kg-1.d-1) Es wurden vier Sektionstermine gewählt:
  • Sektion der Jungtiere (K),
  • Erste Zwischensektion (Z),
  • Zweite Zwischensektion (Z2),
  • Endsektion (E). Lichtmikroskopisch wurden die Rattenherzen im Anschluss an die Hämatoxylin-Eosin-Färbung bzw. die Van-Giesonschen-Färbunguntersucht. Wir ermittelten hierbei den Grad der geweblichen Schädigung und bestimmten das Maß des fibrotischen Gewebsumbaus. Die Immunhistochemie wurde mit Antikörpern gegen Kollagen VI, Vimentin, VEGF, PDGF, und CD 45 LCD durchgeführt. Zusätzlich wurde die Apoptoserate durch ein der Immunhistochemie nahe verwandtes Verfahren, des sog. TUNEL-Methode, bestimmt. Wir kommen zu folgenden Ergebnissen: Es kommt im Verlauf des Lebens der unbehandelten gesunden Wistarratte zu deutlichenmyokardialen Umbauprozessen. Diese manifestieren sich teilweise schon im Alter von einem Monat. Hier liegt die Schlussfolgerung nahe,dass der Alterungsprozess per se mit einer degenerativen Gewebsveränderung mit prädominierender Gewebsfibrose einhergeht. Der myokardiale Schaden, den beide Hochdruckpopulationen erleiden, ist in Art und Ausprägung deutlicher als bei den Wistartieren. Hierbei ist der Grad der Schädigung abhängig von der Höhe und der Dauer des Blutdrucks. Die Manifestation der hypertensiven Herzschädigung erfolgt schon bei den Jungtieren. Gravierende Befunde lassen sich jedoch erst beiden erwachsenen Tieren nachweisen. Die Anzahl von vimentinpositiven Myozyten steigt sowohl mit der Höhe des Blutdrucks als auch mit der Dauer des hypertensivenKrankheitsgeschehens. Dieser Dedifferenzierungsprozess kann als Parameter für das Maß der kardialen Schädigung herangezogenwerden. Der Querdurchmesser der Myozyten steigt sowohl mit der Höhe des Blutdrucks als auch der Wirkdauer der Hypertonie. Das Maß dergewebliche Markierung von VEGF steht im direkten Zusammenhang mit dem Grad der hypertensiven Herzschädigung. Je stärker dermyokardiale Schaden, desto höher die VEGF-Konzentration im Gewebe. Das Ergebnis lässt sich auf die Hochdruckjungtiere übertragen. Bezüglich der myokardialen Kapillardichte kommen wir zu dem Ergebnis, dass es mit zunehmendem Alter der Tiere zu einer Abnahme derKapillardichte kommt. Dieser Prozess wird moduliert sowohl durch die Höhe als auch die Dauer der Hypertension. Die Dauer und die Ausprägung des Bluthochdrucks spiegeln sich in Größe und Anzahl von leukozytären Infiltraten wider. Der apoptotischeZelluntergang spielt beim hochdruckbedingtem Myozytenuntergang keine Rolle. Die Herzmuskelzellen gehen hier vorwiegend durchnekrotische Prozesse zugrunde. Abschließend lässt sich sagen, dass Ramipril das Rattenherz vor diesen druckbedingten Schäden schützt. Dabei ist dieHigh-dose-Behandlung der Low-dose-Behandlung überlegen. Die von uns konstatierten Befunde untermauern die sich in den letzten Jahren herauskristallisierte Meinung, dass der Bluthochdruck nichtnur als Risikofaktor für die Entstehung atherosklerotischer Veränderungen des Gefäßsystems anzusehen ist, sondern auch unabhängigdavon die Entstehung der Herzhypertrophie begünstigt. Umso wichtiger wird damit die frühzeitige und suffiziente Behandlung der arteriellenHypertonie. Aufgrund der Pathogenese beider Krankheitsbilder halten wir die Verabreichung eines ACE-Hemmers bei diesemKrankheitsbild für unerlässlich. Er wirkt nicht nur symptomorientiert durch eine Minderung des Blutdrucks, sondern greift in das komplizierteGefüge des RAAS ein und verhütet damit auch die Entstehung der Herzhypertrophie.

Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Erstpublikation in

Sammelband

URI der Erstpublikation

Forschungsdaten

Schriftenreihe

Erstpublikation in

Zitierform