Vergleichende Untersuchung zur Validität neuer Verfahren der LSD- und Ethanolbestimmung in Körperflüssigkeiten

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2001

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Zusammenfassung

Alkohol- und Drogenkonsum gehören aufgrund der Konsequenzen für das soziale Umfeld und der Gefährdungsmöglichkeiten amArbeitsplatz und im Verkehr zu den größten sozialmedizinischen Problemen. Bei den Verfahren zur Bestimmung von Ethanol in Serum gibtes bezüglich der Präzision keine großen Unterschiede zwischen den meisten Assays. Lediglich der TDx REA® Ethanol Assay liegtteilweise außerhalb des festgelegten Grenzen für forensische Fragestellungen und scheint daher im Rahmen der forensischen Toxikologieweniger gut einsetzbar zu sein als die anderen Verfahren. Die Spezifität der meisten Tests ist gut, nur der ALC Ethyl Alcohol Assay weist eine erhebliche Störanfälligkeit gegenüber 1-Propanol und1-Butanol auf. Ebenfalls von Interesse bei der Auswahl eines Verfahrens sind Praktikabilität, Zeitaufwand, Kosten und benötigtesProbenvolumen. Am einfachsten in der Handhabung sowie am günstigsten bezüglich des Zeitaufwandes sind der EMIT® ETS® Plus EthylAlcohol Assay von Syva Co./Behring und der Ethyl Alcohol Assay von Boehringer Mannheim. Sie weisen einen ausreichendenLinearitätsbereich (0,1-4 g/l) auf, so daß lediglich selten vorkommende, in der Blutalkoholkonzentration noch darüberliegende Probenverdünnt und erneut bestimmt werden müssen. Die mit diesen Assays gemessenen Werte liegen innerhalb des für forensische Zweckegeforderten Bereichs. Gemeinsam mit dem TDx REA® Ethanol Assay von Abbott sind sie auch was das benötigte Probenvolumen angehtam günstigsten. Der Vorteil der Headspace-Gaschromatographie liegt einerseits in der hohen Präzision der Methode, andererseits in der hohen Spezifitätsowie der Möglichkeit der Begleitstoffanalyse. Gerade in der forensischen Toxikologie wird die Headspace-Gaschromatographieungeachtet des relativ hohen Zeitaufwandes durch keine andere Methode zu ersetzen sein. Aufgrund der verbesserten Spezifität finden Immunoassays inzwischen auch beim LSD-Screening häufige Anwendung. UnsereUntersuchungen zum CEDIA® DAU- Test für LSD (Boehringer Mannheim) ergaben insgesamt eine geringe Störanfälligkeit dieserMethode. Bei den Untersuchungen zur Spezifität führte von den chemisch nicht verwandten Substanzen lediglich Ambroxol zu falschpositiven Meßwerten. Der Vergleich des CEDIA® DAU LSD mit dem EMIT® II LSD (Syva Co./Behring) zeigte die geringe Störanfälligkeitdes CEDIA®- Tests. Von 21 falsch- positiven Ergebnissen des EMIT®- Tests fanden wir mit dem CEDIA®- Test nur noch 3 Proben positiv;diese enthielten alle Ambroxol. Bezüglich der Präzision, Spezifität und Praktikabilität ist der CEDIA® DAU LSD dem Abuscreen® OnLine LSD (Roche) in etwagleichwertig. Der Microplate EIA von Cozard Bioscience hingegen schneidet, was die Spezifität angeht, schlechter ab. Dieradioimmunchemischen Tests sind Interferenzen gegenüber am wenigsten störanfällig. Sie bergen aber den Nachteil, daß Abfällegesondert entsorgt werden müssen, besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen und die Reagenzien für die Testsschneller verfallen und somit auch höhere Gesamtkosten. Nur die chromatographischen Bestätigungsanalysen für den Nachweis von LSD sind so spezifisch, daß aufgrund des Drogennachweisesstrafrechtliche Konsequenzen möglich sind. Auf diesem Gebiet konnten in den letzten Jahren verschiedene Methoden mit ausreichenderEmpfindlichkeit etabliert werden. Es darf jedoch nicht vergessen werden, wie störanfällig und schwer der Einsatz solch komplizierterVerfahren im Laboralltag ist. Diese Schwierigkeiten werden vor allem durch die geringe Konzentration des Analyten und die störendeProbenmatrix verursacht. Daher hat sich die Forschung der letzten Jahre auch darauf konzentriert, immunchemische Extraktionsverfahrenzu entwickeln, die die gesuchte Substanz mit möglichst hoher Ausbeute aus der störenden Probenmatrix separieren. Unsere Erfahrungen mit dem immunchemischen Drogennachweis haben gezeigt, daß die Systeme teilweise erheblichenQualitätsschwankungen unterliegen. Da ein positives Screeningergebnis allein keinen Beweiswert hat, ist es besonders wichtig, dieUntersuchungsergebnisse kritisch zu hinterfragen, schließlich ist der Nachweis des Drogenkonsums für den Betroffenen oftmalsfolgenschwer. Ziel sollte es daher sein, vertrauenswürdige, störungsarme Bestätigungsanalysen zu entwickeln und positiveScreeningergebnisse in jedem Fall einer solchen Analyse zu unterziehen.

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