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Computergestützte Dokumentation in einer Operativen Tagesklinik mit einem Anästhesie-Informations-Management-System : Datenerfassung und Analyse zur Evaluierung von Prädiktoren und Einflussfaktoren für die Dauer des postoperativen Aufenthaltes tageschirurgischer Patienten

Datum

2002

Autor:innen

Sciuk, Gregor Michael Gerhard

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Zusammenfassung

Die Installation des Systems erfolgte durch Einbindung von acht Bettplatz-Computern und zwei weiteren Clients über das Intranet in das bestehende AIMS. Vom 01. Januar 1997 bis zum 30. Juni 1999 wurde der komplette Aufenthalt tageschirurgischer und stationärer (PACU-Patienten (Post Anesthesia Care Unit)) Patienten mit dem AIMS NarkoData Version 4 (IMESO GmbH, Hüttenberg) erfasst und in einer relationalen Datenbank gespeichert. Dieses System erfasst sämtliche für den Narkoseverlauf und tagesstationären Aufenthalt relevanten Informationen, u.a. Eingriff, Diagnose, Medikamentenapplikationen, Vitaldaten, Überwachungszeiten, Befunde sowie den Kerndatensatz der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Mit Methoden der univariaten Analyse wurden patientenspezifische, anästhesiologische und operative Variablen auf einen signifikanten Zusammenhang mit einer verlängerten postoperativen Aufenthaltsdauer und/oder einer erhöhten Inzidenz ungeplant stationärer Aufnahmen untersucht. Zudem wurden die Krankenakten ungeplant stationär aufgenommener Patienten begutachtet.

Die Datensätze von 3.152 tagesstationären Patienten wurden mit dem AIMS erfasst. Die häufigsten tageschirurgischen Eingriffe waren diagnostische Arthroskopie (n = 923; 31,2 %), Entfernung von Osteosynthesematerial (n = 410; 13,8 %) und die Zirkumzision (n = 250; 8,4 %). Von anästhesiologischer Seite kamen zumeist die Inhalationsnarkose (n = 1.218; 38,6 %) und die IVA (n = 938; 29,9 %) zum Einsatz. Eine Regionalanästhesie wurde in 22,6 % der Fälle (n = 713) durchgeführt. Die durchschnittliche postoperative Überwachungszeit betrug 289,2 ± 140,1 Minuten. 13,2 % der tagesstationären Patienten wurden weniger als drei Stunden, 55,3 % drei bis sechs Stunden und 26,2 % mehr als sechs Stunden postoperativ überwacht. 169 Patienten (5,4 %) wurden ungeplant stationär aufgenommen. Erniedrigte intraoperative Hämoglobinwerte und erhöhter Blutverlust waren die besten Prädiktoren für einen verlängerten postoperativen Aufenthalt und eine ungeplant stationäre Aufnahme. Andere signifikante Faktoren waren Alter, Operationsdauer, unterschiedliche Anästhesieverfahren, intraoperative Gabe von Opioiden und nichtdepolarisierenden Muskelrelaxantien. Für organisatorische Faktoren (Aufnahmezeitpunkt, präoperative Wartezeit) konnte ebenfalls ein Zusammenhang nachgewiesen werden.

Das beschriebene AIMS ist geeignet, den gesamten Behandlungsprozess eines Patienten in einer operativen Tagesklinik zu dokumentieren. Die Analyse der elektronischen Protokolle ergab eine vergleichsweise hohe Rate an ungeplanten stationären Aufnahmen. Ursachen für eine verlängerte postoperative Aufenthaltsdauer von Patienten der Operativen Tagesklinik des Universitätsklinikums Giessen, einschließlich der ungeplanten stationären Aufnahme, waren unterschiedlicher Genese. Neben Gründen, die den Patienten, die Anästhesie und die Organisation der Tagesklinik betrafen, spielten operative Gründe eine entscheidende Rolle. Ob das Wissen über die Gründe und Ursachen zu einer Senkung der unplanmäßigen stationären Aufnahmen führt, bleibt zu prüfen.

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