Vergleich der Effizienz dreier Verankerungsformen im Unterkiefer bei der Herbst-Behandlung von Klasse II:1 - und Klasse II:2 - Dysgnathien

Datum

2002

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Zusammenfassung

Ziel: Auswertung der Effizienz dreier verschiedener Verankerungsformen der Herbst-Apparatur im Unterkiefer bei der Behandlung von Klasse II:1- und Klasse II:2- Dysgnathien.

Material: Untersucht wurden 16 Klasse II:1 Patienten mit einer Bänder-Prämolaren-Verankerung, 19 Klasse II:1 Patienten mit einer Bänder-Prämolaren-Molaren-Verankerung, 34 Klasse II:1 Patienten mit einer Schienen-Verankerung und 18 Klasse II:2 Patienten mit einer Schienen-Verankerung. Das Alter der Patienten lag zwischen 11 und 34 Jahren. Die durchschnittliche Behandlungsdauer mit der Herbst-Apparatur betrug 7 Monate.

Methode: Fernröntgenseitenbilder wurden für verschiedene Zeitpunkte ausgewertet: vor Herbst (T1), nach Herbst (T2), zwei Jahre nach Herbst (T3) und vier Jahre nach Herbst (T4). Als Maß eines Verankerungsverlustes wurde das Ausmaß der Protrusion (i-OLP) und der Proklination (IL/ML) der unteren Schneidezähne sowie die Mesialwanderung der unteren ersten Molaren (m-OLP) ermittelt.

Ergebnisse: Während der aktiven Herbst-Behandlung kam es bei allen Verankerungsformen zu einem deutlichen Verankerungsverlust: Protrusion sowie Proklination der Unterkieferfrontzähne und Mesialwanderung der unteren Molaren. Dabei war die Schienen-Verankerung mit den beiden Bänder-Verankerungen vergleichbar. Bei dem Vergleich der Behandlung von Klasse II:1-und Klasse II:2-Dysgnathien mittels der Schienen-Verankerung lag bezüglich des Verankerungsverlustes der unteren Frontzähne kein Unterschied vor. Nach der Herbst-Behandlung waren bei allen Verankerungsformen rückläufige Zahnbewegungen zu beobachten; lediglich bei der Bänder-Prämolaren-Verankerung konnte man eine kontinuierliche Mesialwanderung der unteren Molaren nach der Herbst-Behandlung feststellen.

Schlussfolgerung: Keine der drei Verankerungsformen konnte einen Verankerungsverlust im Unterkiefer verhindern. Die Schienen-Verankerung war wider Erwarten den beiden Bänder-Verankerungen nicht überlegen.


AIM: To analyse the efficiency of three mandibular anchorage forms in Herbst-treatment of Class II:1 and Class II:2 malocclusions.

SUBJECTS AND METHODS: 16 Class II:1 subjects with a Premolar anchorage, 19 Class II:1 subjects with a Premolar-Molar anchorage, 34 Class II:1 subjects and 18 Class II:2 subjects with a casted splint anchorage were scrutinized. Lateral head films from before treatment, after treatment, 2 years and 4 years after treatment were analysed. The amount of lower front teeth proclination as well as anterior movement of the lower molars during treatment was used as a measure of anchorage loss.

RESULTS: During the treatment period a pronounced anchorage loss was found for all anchorage forms: both proclination of the lower front teeth and anterior movement of the lower molars. The casted splint anchorage was comparable to the two banded anchorage forms. When comparing the casted splint anchorage in the Class II:1 and Class II:2 subjects no difference were found between the two malocclusions. After Herbst treatment relapsing tooth movements (incisors and molars) were found for all anchorage forms.

CONCLUSION: None of the three mandibular anchorage forms used in Herbst-treatment could prevent an anchorage loss. Against the expectation, the casted splint anchorage was not superior to the two banded anchorage forms.

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