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In situ Untersuchung zur Wirksamkeit verschiedener Fluoridierungsmaßnahmen einer symptomatischen Therapie von säurebedingten Zahnhartsubstanzverlusten

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2003

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Zusammenfassung

Säurebedingte Zahnhartsubstanzdefekte bedürfen in der Regel keiner invasiv/restaurativen Therapie, wenn ausreichende kausale und symptomatische Therapieformen gefunden werden. Dabei ist wenig darüber bekannt, welche Rolle lokale Fluoridapplikationen spielen können.Ziel der vorliegenden in situ Untersuchung war es, in einem mehrtägigen De- und Remineralisationszyklus die Effektivität von Fluorid im Rahmen einer symptomatischen Therapie zu quantifizieren. Die Studie wurde im cross-over Design mit vier Probanden durchgeführt. Dazu wurden aus 32 operativ entfernten menschlichen Weisheitszähnen parallel zur Zahnoberfläche jeweils vier Schmelzproben mit einer Dicke von ca. 400 µm und einer durchschnittlichen Größe von 2 - 3 mm2 präpariert und in Gaumenplatten (je acht Proben) eingebracht. Die Platten wurden bis auf die Mahlzeiten ganztags getragen. Die Erosionen wurden extraoral sechsmal täglich für fünf Minuten mit 0,05 molarer Zitronensäure (pH 2,3) erzeugt. Die Fluoridapplikation erfolgte entweder als Zahnpastenfluoridierung (0,14% F¯ als SnF2/Olaflur) dreimal täglich für fünf Minuten oder als Intensivfluoridierung mit zusätzlich dreimal täglich fünf Minuten Spülung mit einer fluoridhaltigen Lösung (0,025% F¯ als SnF2/Olaflur) und am ersten und dritten Tag der Applikation eines Fluoridgels (1,25% F¯ als NaF/Olaflur). In der Kontrollgruppe wurden die Proben nur erodiert und getragen. Zusätzlich wurden Proben in einem in vitro Versuch in physiologischer Kochsalzlösung gelagert und erodiert. Der Mineralverlust wurde mit der longitudinalen Mikroradiografie (LMR) als Differenz des Basismineralgehalts und des Mineralgehalts (µm) nach fünf Versuchstagen ermittelt. Der größte Mineralverlust fand sich bei den Proben, die erodiert und in physiologischer Kochsalzlösung aufbewahrt wurden (-58,4 ± 9,3 µm). Im Vergleich dazu war der Mineralverlust bei den Proben, die erodiert und im Mund getragen wurden, mit -40,7 ± 15,1 µm; (p < 0,001) deutlich geringer. Durch die Fluoridapplikation konnte der erosiv bedingte Substanzverlust deutlich reduziert werden. Allein die Zahnpastenfluoridierung verringerte den Substanzverlust etwa um die Hälfte auf -18,3 ± 12,4 µm; (p < 0,001). Eine noch bessere Wirksamkeit zeigte die Intensivfluoridierung. Der Substanzverlust betrug hier nur noch -5,0 ± 12,2 µm; (p < 0,001), wobei bei einzelnen Proben sogar ein Mineralgewinn beobachtet werden konnte.Bei der Betrachtung der einzelnen Probanden fand sich sowohl ein deutlicher Unterschied im Hinblick auf die Schutzwirkung des Speichels als auch in bezug auf die Fluoridwirkung. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass eine Intensivfluoridierung den Mineralverlust auch unter starken erosiven Bedingungen nahezu verhindern kann. Aufgrund der individuellen Unterschiede in der Prädisposition gegenüber Erosionen und der unterschiedlichen Wirksamkeit von Fluorid sollte, wenn irgendwie möglich, die Art der Fluoridierungsmaßnahmen nach Monitoring des Substanzverlustes individuell abgestimmt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass durch intensive Fluoridierungsmaßnahmen ein säurebedingter Zahnhartsubstanzverlust auch unter stark erosiven Bedingungen im Schmelz deutlich reduziert werden kann.

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