Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) zum Nachweis des humanen Cytomegalievirus in Formalin fixierten, Paraffin eingebetteten Endomyokardbiopsien nach Herztransplantationen, bei Myokarditis und dilatativer Kardiomyopathie

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2004

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Einleitung: Das humane Cytomegalievirus (HCMV) ist ubiquitär verbreitet, die Durchseuchung beträgt in den Industrieländern über 50% bei den Erwachsenen. Als Herpesvirus persistiert es lebenslang im einmal befallenen Organismus. Die postnatale Infektion verläuft bei Gesunden zumeist asymptomatisch und hat klinisch in der Regel keine Relevanz. Bei immunsupprimierten Patienten oder nach Organtransplantationen führt das Virus jedoch zu einer erhöhten Morbidität, Transplantatschädigung und Mortalität. Weiterhin wird das HCMV beschuldigt, in der Pathogenese der Transplantatvaskulopathie, der akuten Rejektion, der Myokarditis und der dilatativen Kardiomyopathie eine wichtige Rolle zu spielen. Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von HCMV mittels 'Nested PCR' bei herzgesunden Patienten, in den Patientenkollektiven mit Myokarditis, dilatativer Kardiomyopathie und bei herztransplantierten Kindern und Erwachsenen zu ermitteln. Material und Methoden: Mit Hilfe einer 'Nested PCR' aus Formalin fixierten und Paraffin eingebetteten Endomyokardbiopsien wurden 26 Patienten mit einer histologisch gesicherten dilatativen Kardiomyopathie, 23 Patienten mit einer Myokarditis, 39 herztransplantierte Kinder und Erwachsene sowie 15 herzgesunde Patienten hinsichtlich des MLA (major late antigen) und des MIEA (major immediate early antigen) des humanen Cytomegalievirus (HCMV) untersucht. Darüber hinaus wurden die jeweiligen Abstossungsreaktionen nach den Herztransplantationen mikroskopisch anhand der IUC-Klassifikation eingeteilt. Ergebnisse: HCMV ließ sich in der Gruppe der Patienten mit einer histologisch gesicherten Myokarditis mit 30% signifikant häufiger nachweisen als in der Kontrollgruppe (null Prozent). Die Patienten mit einer dilatativen Kardiomyopathie unterschieden sich hinsichtlich der Prävalenz von HCMV (7,7%) nicht signifikant von der Kontrollgruppe. Bei den herztransplantierten Kindern konnte in 44% und bei den Erwachsenen in 48% HCMV nachgewiesen werden, signifikant häufiger als in der Kontrollgruppe. Zudem zeigte sich ein Trend (p=0,07) zu einer Assoziation einer akuten vaskulären Rejektion mit dem Nachweis von HCMV aus Endomyokardbiopsien. In der Patientengruppe, welche in der letzten Biopsie HCMV-positiv war, fanden sich signifikant mehr Todesfälle als in der Gruppe der Herztransplantierten, welche in der letzten Biopsie HCMV negativ war (p=0,02). Zusammenfassung: HCMV spielt in der Pathogenese der Myokarditis eine wichtige Rolle, führt zu einer erhöhten Mortalität nach einer Herztransplantation und ist möglicherweise mit einer akuten vaskulären Rejektion assoziiert. Hingegen scheint HCMV bei der dilatativen Kardiomyopathie pathogenetisch nicht von Bedeutung zu sein.

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