Einfluss klinisch relevanter Ethanolkonzentrationen auf Ionenkanäle sensorischer Neurone der Ratte

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2006

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Zusammenfassung

  1. In der vorliegenden Arbeit wurde die Wirkung von Ethanol (40mM) an den Ionenkanälen kleiner Neurone von Hinterwurzelganglien junger Ratten in einer Dünnschnittpräparation mit der patch-clamp Technik untersucht.
  2. 40% der Neurone wurden wegen ihrer durch Ethanol verursachten irreversiblen Verlängerung der Aktionspotenzialdauer als Neurone der Gruppe B bezeichnet. Bei 36% der untersuchten Neurone führte Ethanol zu einer reversiblen Verkürzung der AP-Dauer, die deshalb als Gruppe A benannt wurden. 24% der Neurone blieben durch Ethanol unbeeinflusst.3) Bei den Neuronen der Gruppe B bewirkte Ethanol eine irreversible Blockade, bei den Neuronen der Gruppe A eine reversible Erhöhung der Amplitude der Auswärtsströme.
  3. Die Wirkung von Ethanol auf die Neurone der Gruppe B standen im Mittelpunkt der durchgeführten Experimente, insbesondere wurden Mechanismen im Zusammenhang mit der Proteinkinase C untersucht.5) Die Präinkubation mit Staurosporin, einem Inhibitor der Proteinkinase C, konnte bei über 90% der Neuronen eine Verlängerung der AP-Dauer durch Ethanol verhindern. Die Amplitude der Auswärtsströme in den Neuronen zeigten nach Präinkubation mit Staurosporin in Ethanol eine Reduktion.
  4. Die spannungsabhängigen K+-Ströme zeigten unter Verwendung einer KF Innenlösung bei 50% der Neuronen in Ethanol eine irreversible Reduktion, bei der anderen Hälfte der Neuronen einen reversiblen Anstieg.7) Trotz Präinkubation mit Staurosporin zeigten 27% der Neurone bei den spannungsabhängigen K +-Strömen nach Applikation von Ethanol eine Reduktion, 55% eine Erhöhung und 18% der Neurone eine unveränderte Amplitude.
  5. Die Applikation von PMA, einem Aktivator der Proteinkinase C, rief bei den spannungsabhängigen K +-Strömen einen im Vergleich zu Staurosporin umgekehrten Effekt von Ethanol hervor: bei 55% der Neurone war eine Reduktion, bei 27% eine Erhöhung und bei 18% eine unveränderte Amplitude zu messen.9) Bei den Neuronen der Gruppe B wurde in Ethanol eine Reduktion der Amplitude der Einwärtsströme um etwa 44%, nach Präinkubation mit Staurosporin eine Reduktion um ca. 26% gemessen.10) Außerdem konnte durch Ethanol eine Reduktion der Amplitude der TTXr Na +-Ströme um ca. 38% gezeigt werden. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird angenommen, dass der Haupteffekt von Ethanol via PKC(Delta) , (Epsilon), (Eta), (Theta) oder My; im Bereich der Einwärtsströme bzw. Na +-Ströme liegt.

  1. In this study the effects of ethanol (40mM) on ion channels of small diameter neurons of young rat´s dorsal root ganglia were investigated in a thin slice-preparation by means of the patch-clamp method.2) Ethanol caused an irreversible prolongation of action potential-duration in 40% of neurons. These were designated as group B neurons. 36% of neurons showed a reversible shortening of AP-duration after application of ethanol and were classified as group A neurons. In 24% of neurons ethanol did not change AP-duration.
  2. Ethanol caused an irreversible block of outward-currents in group B neurons whereas ethanol led to a reversible increase of amplitude of outward-currents in group A neurons.4) Experiments focussed on the effects of ethanol on group B neurons- especially the potential involvement of protein kinase C.5) Preincubation with staurosporine, an inhibitor of protein kinase C, prevented in about 90% of neurons a prolongation of AP-duration due to ethanol. The amplitude of outward-currents of these neurons was reduced by ethanol after preincubation with staurosporine.6) Voltage-gated K+-currents, separated by use of a KF pipette solution, showed an irreversible reduction of their amplitude in 50% of neurons in ethanol while the remaining half exhibited a reversible increase.7) Despite the preincubation with staurosporine, 27% of neurons showed an amplitude reduction of voltage-gated K+-currents after application of ethanol while an increase was observed in 55% of neurons and 18% remained unchanged.
  3. Application of PMA, an activator of PKC, revealed a contrary effect of ethanol on voltage-gated K+-currents relative to staurosporine: 55% of neurons showed a reduction, an increase was observed in 27% of neurons and 18% displayed no change of amplitude.9) Application of ethanol resulted in a reduction of inward-current amplitude by about 44% in group B neurons. Preincubation with staurosporine reduced the effect of ethanol by 26%.10) Furthermore, ethanol reduced TTXr Na+-current amplitude by about 38%. It is therefore assumed that the main effect of ethanol is caused by PKC(Delta) , (Epsilon), (Eta), (Theta) or My; on inward-currents and especially on Na+-currents.

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Giessen : VVB Laufersweiler 2006

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