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Der Einfluss von emotionalen Faktoren und psychosomatischer Grundversorgung auf die Einstellung des Blutzuckerspiegels (HbA1c) bei Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes Typ 2 : eine multivariate Zeitreihenanalyse

Datum

2006

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Zusammenfassung

In der vorliegenden Untersuchung wurden Daten von 21 Probanden mit schlecht eingestelltem insulinpflichtigem Diabetes Typ 2 (HbA1c > 7,0 %) im Rahmen einer Zeitreihenanalyse mit 100 Messzeitpunkten t1 bis t100 erhoben. Das Patientenkollektiv wurde unterteilt in eine Beobachtungsgruppe und eine Kontrollgruppe, um die Wirkung der Gesprächsintervention in der Beobachtungsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe zu ermitteln. Die Datenerfassung erfolgte durch das Führen eines Tagebuches, in dem Stimmungen sowie der Blutglucosewert morgens und abends eingetragen wurden. Weiterhin wurde die Beobachtungsgruppe im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung durch ein 30-minütiges Gespräch je einmal wöchentlich in der Mitte des Beobachtungszeitraumes (Woche 5-8) begleitet. 3 weitere Messzeitpunkte (am Beginn der Untersuchung, nach 100 Tagen sowie 100 Tage nach Abschluss der Untersuchung) bezogen sich auf Alexithymie (TAS-26), Depression und Angst (HADS) sowie Bindungseinstellung (AAS) und als Stoffwechselparameter der HbA1c-Wert. Die Zeitreihenanalysen verfolgten das Ziel, Zusammenhänge zwischen emotionalen Faktoren, Intervention und Blutzuckerwerten in kurzen Intervallen darzustellen. Weiterhin wurde in einem Erstinterview nach ätiologischen Faktoren für die mangelhafte Stoffwechseleinstellung gesucht und ein Abschlussgespräch geführt. Es konnte gezeigt werden, dass der HbA1c-Wert sich bereits durch die Teilnahme an der Studie und durch die Führung des Tagebuches verbessert hat. Durch die Intervention im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung konnten zusätzliche signifikante therapeutische Erfolge erzielt werden. Verbesserte Selbstkontrolle, psychosoziale Beratung und verstärkte Auseinandersetzung mit der Krankheit sind die hier ausschlaggebenden Faktoren. Der HbA1c-Wert nahm in der Behandlungsgruppe von 10,06% auf 8,58%, also um 1,48% ab. Die Erhebung von Stimmungsmerkmalen der Patienten über mehrere Messpunkte haben Zusammenhänge zwischen spezifischen psychischen Faktoren und der Art und dem Verlauf von Erkrankungen erkennen las-sen. Die Erfassung von psychischen Einflüssen hat offensichtlich ein therapeutisches Potential. Insbesondere ist die Verbindung zwischen Depression und hohen Blutzuckerwerten am Abend deutlich geworden. Für künftige Studien könnte es von Interesse sein, an größeren Kollektiven die therapeutische Relevanz von Tagebuchführung und Gesprächsinterventionen im Vergleich zu diätetischen Maßnahmen, Schulungen der Patienten, Bewegungstherapie, Gruppentherapie und medikamentöser Therapie allein zu evaluieren und diese therapeutisch-konzeptionelle Angebote zu prüfen.

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