Untersuchung zur Rolle des Serum-Östradiolspiegels bei der Osteoporose des Mannes

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2006

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Mit der kontinuierlich steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung hat die Osteoporose als häufigste metabolische Knochenkrankheit zusehends an Bedeutung gewonnen. Trotz der beträchtlichen Zahl an Untersuchungen zur Prävalenz und Pathophysiologie der Osteoporose sind die zugrunde liegenden Ursachen noch nicht ausreichend erforscht. Dies gilt in besonderem Maße für die Osteoporose des Mannes. In unserer Untersuchung wurden insgesamt 302 Männer (13 bis 87 Jahre) aus dem Patientengut einer orthopädisch-osteologischen Facharztpraxis betrachtet. Jeder von ihnen wurde körperlich untersucht. Weiterhin wurde eine detaillierte und standardisierte Anamnese erhoben. Von allen Patienten wurden Röntgenbilder der Brust- und Lendenwirbelsäule erstellt und beurteilt. Die Knochendichte wurde mit der DXA-Osteodensitometrie an der Lendenwirbelsäule und am proximalen Femur bestimmt. Die Patienten wurden anhand der gemessenen Knochendichte an Lendenwirbelsäule und Schenkelhals in je drei Gruppen eingeteilt. Gruppe I bildeten 38 Patienten mit einer Osteopenie. Gruppe II entsprach 55 Patienten mit einer mäßigen Osteoporose. Gruppe III setzte sich aus 76 Patienten mit einer ausgeprägten Osteoporose zusammen. Die Gruppen wurden miteinander bezüglich der Serumkonzentrationen der Sexualsteroidhormone Testosteron und 17beta-Östradiol verglichen. In einem weiteren Auswertungsschritt wurde der direkte Zusammenhang der erhobenen Knochendichtewerte mit den dazugehörigen Hormonspiegeln untersucht. Die Gruppen waren hinsichtlich der Östradiolspiegel signifikant unterschiedlich. Die Patienten in der Gruppe mit der niedrigsten Knochendichte an der Lendenwirbelsäule wiesen auch die niedrigsten Werte an Östradiol auf. Auch bezüglich der direkten Korrelation der Knochendichte mit den Östradiolspiegeln ergab sich für den Messbereich der Lendenwirbelsäule ein signifikanter Zusammenhang. Für den Messbereich des Schenkelhalses fand sich lediglich bei der Betrachtung der Gruppenunterschiede zwischen der Osteopenie-Gruppe und der Gruppe der Patienten mit ausgeprägter Osteoporose ein Unterschied. Die Betrachtung der Testosteronwerte an den Messorten Lendenwirbelsäule und Schenkelhals erbrachte keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die typische hypogonadiale männliche Osteoporose mit einem Östradiolmangelgeschehen einherging. Das Östradioldefizit scheint hauptsächlich eine Osteoporose des Achsenskelettes zu verursachen. Wir führen dies auf eine vorwiegend antiresorptive Wirkung des Östradiols am trabekulären Knochen des Wirbelkörpers zurück. Der Schenkelhalsbereich des Femurs war in unserer Untersuchung in geringerem Maße von Knochenschwund betroffen. Wir halten die therapeutische Gabe von Östradiol im Sinne einer Substitutionstherapie zur begleitenden Behandlung der relevanten Osteoporose des Mannes für möglich und sinnvoll.


With an increasing life expectancy of the human population, osteoporosis has gained more and more importance, as it is the most frequent occurring metabolic bone disease. The underlying cause of this disease is not adequately investigated at the moment, despite a considerable number of research regarding prevention and pathophysiology of osteoporosis, especially for osteoporosis in male. We recruited 302 men, aged between 13 and 87 from a dedicated orthopaedic-osteoporosis clinic in our study. Apart from a general health assessment, we obtained a standardised history regarding bone related diseases and risk factors from each patient. All patients had a thoracic and lumbar spine x-ray. Bone densitometry was assessed by DXA-Osteodensitometry at defined points (lumbar spine, femur). A total number of 169 participants have had detailed clinical laboratory investigations and osteodensitometry and were included in the study. Based on the measured bone densitometry at the lumbar spine and femur, these participants have been divided in 3 groups: Group I: 38 patients with a mild loss of bone mass (osteopenic group). Group II: 55 patients with moderate loss of bone mass (intermediate group). Group III: 76 patients with a high loss of bone mass (osteoporosis group). The groups were then compared regarding serum levels of testosterone and 17beta-Estradiol.We furthermore calculated the relation between bone densitometry and hormone levels. Regarding Estradiol-levels, we found a significant difference between the groups. There was a significant correlation between lumbar spine bone densitometry and 17beta-estradiol levels. Patients with lower bone densitometry of the lumbar spine showed lower 17beta-estradiol levels. This could not be carried out for the femur. Only the osteopenic group (group I) showed, compared to the osteoporosis group (group III), a significant difference. There was no statistical significant correlation between testosterone levels and bone densitometry and no difference between the three groups. Our data shows that the typical hypogonadal osteoporosis in men is associated with a lack of serum estradiol. The low estradiol levels affect mainly the vertebral column. We base these findings on the resorption inhibiting effect of estradiol on trabecular vertebrae. The femur was less affected by osteoporosis in our study. An Estradiol supplement to prevent osteoporosis could be discussed. We suggest a concomitant estradiol-therapy as considerable when treating male osteoporosis, but further research in this field to assess efficacy, dose and safety needs to be done.

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