Stellenwert von Patienten-Daten-Management-Systemen in der Intensivmedizin in Deutschland : Eine Statuserhebung

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2007

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Für das ärztliche und pflegerische Personal in der Intensivmedizin steigt der Dokumentationsaufwand durch zusätzliche Anforderungen im Bereich Leistungserfassung und Qualitätssicherung sukzessiv. Zur Verbesserung der Dokumentation stehen derzeit verschiedene Patienten-Daten-Management-Syteme (PDMS) auf dem Markt zur Verfügung. Trotz der scheinbaren Notwendigkeit einer computergestützten Dokumentation ist deren Verbreitung jedoch unter den Erwartungen. Das Ziel der hier vorgelegten Arbeit war eine Statuserhebung zum Stellenwert von PDMS in der Intensivmedizin in Deutschland. Dabei sollte als Hauptziel der Untersuchung die Gesamtzufriedenheit bei der Dokumentation mit einem PDMS erhoben und mit der papierbasierten und der computerassistiertenDokumentation verglichen werden. Hierzu wurde in einem mehrstufigen Verfahren mit einem Expertengremium ein Fragebogen entwickelt und einem Pretest unterzogen. Auf der Jahrestagung der DIVI 2004 konnten insgesamt 3400 Erhebungsbögen an die Teilnehmer verteilt werden. Der Rücklauf betrug mit 247 Bögen 7,3%. 39,3% der Erhebungsbögen füllten Frauen und 59,1% Männern aus. Das durchschnittliche Alter lag bei 41,5 Jahren (SD +/- 8,0). 64,0% der Befragten gaben an, auf der Intensivstation eine rein manuelle Dokumentation durchzuführen, 10,9% setzen eine computerassistierte Dokumentation ein und 20,6% gaben an, ein PDMS zu verwenden. Dabei zeigte sich in der Frage nach der Zufriedenheit mit der Dokumentation, dass die Gruppe mit dem Einsatz eines PDMS eine signifikant höhere Zufriedenheit aufzeigte (p<0,001). Als Gründe für die Unzufriedenheit bei der manuellen und computerassistierten Dokumentation stellten sich der zu hohe Zeitaufwand, die Mehrfachdokumentation, sowie die mangelnde Auswertbarkeit dar. Insgesamt 8% PDMS Nutzer kritisierten die schlechte Übersichtlichkeit, eine mangelnde Systemintegration und eine schlechte Datenauswertung und -präsentation. 90,8% der Ärzte und 90,6% des Pflegepersonals hielten die Einführung eines PDMS für sinnvoll, von Ärzten und Pflegern in leitender Position waren es 94,3%, bei den DRG-Beauftragten 95,0%. Die drei am häufigsten genannten Argumente für die Einführung eines PDMS waren dieVerbesserung der Auswertungsmöglichkeiten sowie der Dokumentationsqualität und der geringere Dokumentationsaufwand. Als Haupthinderungsgründe bei der Einführung eines PDMS wurden die hohen Investitionskosten, mangelnde Ressourcen in der Abteilung und ein unübersichtliches Marktangebot aufgezeigt. Die zentrale Erkenntnis der Erhebung ist, dass wenn auch viele Forderungen zurzeit noch nicht vollständig erreicht sind oder sogar ökonomisch nicht erreicht werden können, die Systeme trotzdem schon heute viele Funktionen zur Verfügung stellen, die die Zufriedenheit der Anwender und damit vielleicht auch den Behandlungsprozess verbessern.


The need for clinical documentation, viewing aspects like quality assurance and cost management is steadily rising for doctors and nursing staff in high dependency environments. To improve this documentation several patient-data-management-systems (PDMS) are already available. Even though there is a high need for such PDMS, they are not as spread out as expected. The object of this study was to identify the current status andthe importance of PDMS in intensive care units (ICU) in Germany. Hereby the main goal was to evaluate the level of satisfaction of documentation within using PDMS versus paper based/computer assisted documentation. Therefore a survey was created by a group of specialists in a multi step procedure and had to undergo a pre-test before distributed to the participants of the annual meeting 2004 of the "Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.". Out of the 3.400 questionnaires which were distributed 247 (7.3%) returned. 39.3% of the Questionnaires were filled out by female while 59.1% were by male with an average age of 41.5 years (+/- 8.0). 64.0% used a purely manual documentation on there ICU, 10.9% a computer-assisted solution and 20.6% used a PDMS. The final evaluation showed that the users of PDMS were significantly (p<0.001) more satisfied than those using the other methods. The reasons of dissatisfaction with manual/computer-assisteddocumentation were: the excessive amount of time, multiplicity of documentation and less accuracy. 8.0% of whom used a PDMS criticized its poor clarity, the lack of opportunities for integration as well as the poor data evaluation and presentation. 90.8 % of the physicians and 90.6% of the nurses agree that the implementation of the PDMS is highly effective. 94.3% of the leading staff and 95.0% of the DRG responsible are for the implementation of a PDMS. The most frequently mentioned reasons for implementation were: Rising of evaluation and quality of documentation and minimizing of documentation. Arguments against the Implementation were given as: high capital costs, shortage of resources in the department and intricate of the multiple supplied systems. The central finding using this survey pays particular attention to the fact that also not all claims are fulfilled yet, technical or ecological, the PDMS are providing many features today to make users feel more satisfied. Perhaps in the near future these systems will enable apositive influence on the process of management and treatment on ICU.

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