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Kognitive Prozesse bei der Lösung einfacher und komplexer T-Labyrinthe bei schizophrenen Patienten

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2009

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Zusammenfassung

Labyrinthaufgaben haben in der Kognitionsforschung im Bereich schizophrener Erkrankungen eine lange Tradition. Ihre Bearbeitung verlangt den Einsatz und die Koordinierung verschiedener kognitiver Teilfunktionen, was sie zur Untersuchung schizophrener Erkrankungen als besonders geeignet erscheinen lässt, da hier eine kognitive Dysmetrie, also eine Störung bei der Koordinierung verschiedener Funktionen, diskutiert wird. Ein Nachteil der traditionell eingesetzten, auf Porteus zurückgehenden Labyrinthaufgaben ist, dass eine schlechte Leistung beim Labyrinthlösen nicht direkt auf Störungen bestimmter Funktionen zurückgeführt werden kann. Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, mit Hilfe eines neu entwickelten Labyrinth-Untersuchungsansatzes (Hanisch 2006) zu untersuchen, ob sich Defizite bei der Bearbeitung von Labyrinthaufgaben bei schizophrenen Personen auf Störungen exekutiver Funktionen oder auf Beeinträchtigungen in eher elementaren kognitiven Prozessen wie der Response-Selektion eingrenzen lassen.Es wurden 18 an einer Schizophrenie erkrankte Personen untersucht, für die jeweils ein gesunder Kontrollproband rekrutiert wurde, der die Match- Kriterien Alter, Geschlecht und Schulbildung erfüllte. Dabei wurde die Präsentationsweise, das Vorhandensein von Entscheidungssituationen, die verfügbare Informationsmenge und die Elementposition variiert.Defizite schizophrener Patienten ließen sich bereits bei der Darbietung einzeln präsentierter Entscheidungssituationen nachweisen. Während gesunde Kontrollprobanden eine Richtungsentscheidung parallel zur Exekution und Kontrolle einer Bewegung durchführen, benötigen schizophrene Patienten schon in einer einzelnen Entscheidungssituation mehr Zeit. Werden dagegen mehrere Entscheidungssituationen in Form eines Labyrinthes dargeboten, verschwinden die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen unabhängig von den experimentellen Manipulationen der Labyrintheigenschaften: D. h. die Patienten benötigen eine vergleichbare Zeit für eine vergleichbar präzise Bewegung wie die gesunden Kontrollprobanden. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Patienten bereits bei einer relativ einfachen Aufgabe Verarbeitungsprozesse einsetzen, wie sie von den gesunden Personen erst in einer komplexeren Aufgabe eingesetzt werden. Dies legt die Existenz von Defiziten der Patienten bei relativ niedriger Aufgabenschwierigkeit nahe, die sich dann bei höherer Aufgabenschwierigkeit nivellieren. In der vorliegenden Untersuchung sind keine Störungen exekutiver Funktionen beobachtbar, sondern eher Defizite in eher elementaren Prozessen wie der Response-Selektion, die sich schon in einfachen Aufgaben, die Entscheidungen verlangen, auswirken.


Maze tests have a long tradition in the cognition research in the field of schizophrenic dis-eases. Their handling requires the usage and coordination of various cognitive partial func-tions, which makes them especially suitable for the examination of schizophrenic diseases, since the cognitive dysmetria, that is a disorder in the coordination of different functions, is discussed. A disadvantage of the traditional Porteus maze test is that a poor performance in solving the maze test cannot directly be attributed to disorders of specific functions. Objec-tive of this paper is therefore to examine with the help of a recently developed maze test approach (Hanisch 2006), if deficits in the handling of maze tests by schizophrenic persons can be limited to disorders of executive functions or to impairments of rather elementary cognitive processes like the response-selection. 18 persons with contracted schizophrenia were examined, for each of them a healthy con-trol test person was recruited, who met the match criteria age, sex and education. The pres-entation method, the presence of decision situations, the available amount of information as well as the element position varied. Deficits of schizophrenic patients were already proven with the performance of individually presented decision situations. Whereas healthy control test persons made direction deci-sions parallel to the execution and control of a movement, schizophrenic patients required more time for the individual decision situation. When, however, several decision situations in the form of a maze were offered, the differences of the two groups disappeared inde-pendent of the experimental manipulations of the maze characteristics, that is the patients required a comparable time for a comparable movement as the healthy control test persons. The results suggest that for a relatively simple task patients already use processes that healthy persons only use for more complex tasks. This suggests the existence of patients deficits in solving relatively easy tasks, which level when the difficulty of the tasks in-creases. In the present examination no disorders of executive functions were observed, but rather deficits of rather elementary processes like response selection, which already show when solving easy tasks that require decisions.

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