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dc.contributor.authorWilbrandt, Kersten
dc.date.accessioned2023-03-16T20:13:37Z
dc.date.available2014-12-10T14:48:40Z
dc.date.available2023-03-16T20:13:37Z
dc.date.issued2014
dc.identifier.isbn978-3-8359-6243-9
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-112228
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/14724
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-14106
dc.description.abstractEpidemiologische Daten zeigen die hohe Bedeutung prostatitischer Symptome im urologischen Alltag auf. Studien an sehr unterschiedlichen Patientenkollektiven belegen eine hohe Prävalenz der CP/CPPS und weisen auf mögliche Zusammenhänge mit weiteren Symptomen wie erektile Dysfunktion, LUTS, Angst und Depression hin. Dieser Stand der Literatur war der Anstoß, prostatitische Symptome einmal umfassend mit mehreren Methoden an einem klar definierten Patientenkollektiv zu untersuchen. Die Daten zur vorliegenden Studie wurden innerhalb von zwei Jahren in der Prostatitis-Sprechstunde an der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, Standort Gießen, gesammelt. Alle Patienten durchliefen das standardisierte diagnostische Procedere gemäß den Kriterien der National Institutes of Health. Anhand der Untersuchungsergebnisse wurden die Patienten nach der Prostatitisklassifikation der National Institutes of Health klassifiziert. Bezüglich der Fragestellung wurden nur die Patienten mit CP/CPPS (NIH IIIA und B) näher betrachtet. Um eine möglichst umfassende Sicht auf die Auswirkungen des chronischen Beckenschmerzsyndroms zu erhalten, wurden die Symptome erektile Dysfunktion, LUTS, Angst und Depression sowie die Faktoren Alter, Body-Mass-Index und sportliche Aktivität durch einen ausgewählten Satz von in der Diagnostik etablierten Fragebögen erfasst. Die Studie beruht auf Daten von 300 Patienten. Für die weitere Auswertung waren nur die Fragebögen von 206 Patienten geeignet. Die Häufigkeit der einzelnen Prostatitisklassen (NIH I bis IV) entsprechen in ihrer Häufigkeitsverteilung großer internationaler Studien. Das Gleiche gilt für die Alterszusammensetzung. Bei 139 Patienten lag nach den Kriterien der NIH ein chronisches Beckenschmerzsyndrom (CP/CPPS) vor. Der Mittelwert des NIH-CPSI Gesamtscores von 23,9 liegt im Bereich vorangegangener Studien. Die Ergebnisse für die NIH-CPSI Skala Schmerz liegen etwas über und die für die Skala Miktionssymptome etwas unter den Daten der zum Vergleich herangezogenen Studien. Somit wirkt sich das vermehrte Schmerzempfinden negativer auf die Lebensqualität der Patienten aus als die Miktionssymptomatik. Dieses deckt sich mit bestehenden Ergebnissen. Von den Patienten mit CP/CPPS haben 47,0 % gemessen mit dem IIEF eine erektile Dysfunktion. Bei über 71 % der Patienten war die erektile Dysfunktion als mittel bis schwer einzustufen. Trotz dieser Häufigkeit der erektilen Dysfunktion konnte keine Korrelation zu der Symptomatik der CP/CPPS nachgewiesen werden. Eine Untersuchung zur Korrelation des NIH-CPSI mit dem GPSS ergab ein positives Ergebnis. Damit erweist sich der GPSS als ein weiteres adäquates Instrument zur Erfassung prostatitischer Beschwerden im deutschen Sprachraum und kann ergänzend oder äquivalent als Diagnostikum eingesetzt werden. Die in der Studie festgestellte Korrelation des NIH-CPSI mit dem IPSS zeigt, dass die LUTS eng mit der CP/CPPS verknüpft ist. Der überwiegende Teil der Patienten gibt eine mittelschwere bis schwere Symptomatik an. Die Thesen älterer Untersuchungen, nach denen Patienten mit CP/CPPS vermehrt an Angst und Depression leiden, konnten anhand der Ergebnisse der vorliegenden Studie belegt werden. Bei über einem Drittel der Patienten konnten Symptome einer Angststörung und bei nahezu einem Drittel Symptome einer Depression nachgewiesen werden. Signifikante Korrelationen zwischen dem NIH-CPSI und dem HADS-D unterstreichen die Verknüpfung zwischen psychischen Faktoren und einer CP/CPPS-Symptomatik. Bei der Untersuchung von möglichen Komorbiditäten zur CP/CPPS wurden keine Zusammenhänge mit dem Alter der Patienten sowie der durch den Body-Mass-Index beschriebenen physischen Konstitution gefunden. Das gleiche Ergebnis gilt für den Zusammenhang zu einer allgemeinen sportlichen Aktivität. Weitergehende Aussagen über speziell die Prostata belastende Sportarten und Aktivitäten können anhand der eigenen Daten nicht getroffen werden. Der Vergleich von internationalen Studien mit den Daten der eigenen Arbeit belegt, dass die Herkunft sowie die Altersstruktur der Patienten keinen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Damit sind bei Nutzung valider Messinstrumente, auch bei der Untersuchung von Teilaspekten, Rückschlüsse auf die Gesamtpopulation der Patienten mit CP/CPPS möglich. Schlussfolgerung für den klinischen Alltag Wegen der hohen Prävalenz an mittlerer und schwerer erektiler Dysfunktion bei Patienten mit CP/CPPS sollte die zusätzliche Erfassung von Symptomen einer erektilen Dysfunktion inte-graler Bestandteil einer Prostatitisdiagnostik werden. Die Eignung des GPSS zur Erfassung prostatischer Beschwerden im deutschen Sprachraum wurde bestätigt. Die in der Arbeit nachgewiesene enge Vergesellschaftung der CP/CPPS mit mittelschwerer und schwerer LUTS macht deutlich, dass die Erfassung beider Symptomenkomplexe in der Diagnostik sinnvoll ist. Die Analysen der vorliegenden Daten zeigen eine hohe Neigung zu Angststörungen und Depression bei Patienten mit CP/CPPS. Daher sollte bei der Primärdiagnostik ein kurzes psychologisches Assessment in Form eines Fragebogens erfolgen. Gibt es Hinweise auf ein schwereres psychisches Leiden des Patienten, sollte eine weiterführende Diagnostik diskutiert werden. Nach den vorliegenden Daten müssen das Alter, ein Body-Mass-Index nahe dem Normbereich sowie die allgemeine sportliche Aktivität der Patienten in der Diagnostik nicht berücksichtigt werden.de_DE
dc.description.abstractEpidemiological data underline the importance of prostatitis symptoms in the urological daily routine. Studies on very different patient populations show a high prevalence of CP/CPPS and indicate possible correlations with other symptoms such as erectile dysfunction, LUTS, anxiety and depression. These data encouraged us to evaluate these symptoms in a well-defined group of CP/CPPS patients. The data were collected over a two year period from patients attending the special outpatient prostatitis consultation of the department for urology at the university hospital Giessen and Marburg, in Giessen. All patients were examined in the same standardized way according to the strict criteria of the National Institutes of Health. On the basis of these results, patients were grouped according to the classification of prostatitis defined by the National Institutes of Health. Taking into account the aims of the study only patients with CP/CPPS (NIH III A and B) were enrolled in the study. To obtain a most complete view of the symptomatic impact of chronic pelvic pain syndrome, the clinical symptoms of erectile dysfunction, LUTS, anxiety and depression as well as the factors of age, Body-Mass-Index and physical activity were collected using a selected set of well-established questionnaires. For the study, data were collected from 300 patients; the data from 206 patients were suitable for further evaluation. The frequency distribution of classes of prostatitis (NIH I to IV) corresponds to larger international studies. The same applies to the distribution of age. According to the strict criteria of the National Institutes of Health 139 patients of the whole cohort were diagnosed as having CP/CPPS. The mean value of the total score of the NIH-CPSI with 23,9 is in the range of previous studies. Compared with other studies, results of the NIH-CPSI yielded slightly higher values for the score pain and slightly lower values for the score voiding-symptoms . It seems that the the increased sensitivity to pain relates to a general lower quality of life than the voiding symptoms. This is in accordance with results from others. 47 % of patients with CP/CPPS had an erectile dysfunction according to the results of the IIEF. In about 71 % of the patients, erectile dysfunction was classified as moderate to severe. Although there is a high frequency of erectile dysfunction, a direct correlation between the symptoms of CP/CPPS and erectile dysfunction could not be demonstrated. A correlation between NIH-CPSI and GPSS showed a positive result. This result confirms that the GPPS is a suitable instrument for detecting prostatitis symptoms in a German speaking population. It can be used as a diagnostic tool additionally or equivalent to the NIH-CPSI. A significant correlation between the results of the NIH-CPSI and the IPSS shows that LUTS highly corresponds with CP/CPPS. These results are in accordance with those of international studies. It must be pointed out, that most patients had moderate to severe LUTS. Therefore both symptoms of CP/CPPS and LUTS should always be adressed during history taking. The data of this study supports the thesis of earlier studies, showing that patients with CP/CPPS suffer from anxiety and depression. Symptoms of an anxiety-disorder were proven in over one third, of a depression in just under one third of these patients. Significant correlations between the results of NIH-CPSI and HADS-D underline the relationship of psychogenic disorders to CP/CPPS. In the investigation of other possible comorbidities of CP/CPPS no correlations neither to age nor to the Body-Mass-Index as a marker of physical condition were found. The same result holds for the relationship to general sport activities. A valid statement for a deleterious effect of special sport activities harmed for the prostate is not possible. The comparison of international studies with the data of this study demonstrates that the origin and the age of the subjects have no influence on the results. When using valid questionnaires, it is possible to draw conclusions for the overall population of patients with CP/CPPS even for specific aspects. Conclusion for clinical practice Due to the high prevalence of moderate and severe erectile dysfunction in patients with CP/CPPS, the additional evaluation of symptoms of erectile dysfunction should be an integral part of diagnostics in patients with prostatitis symptoms. The suitability of the GPSS for recognizing prostatic disorders in the German speaking population was confirmed. Furthermore there is a strong relationship between CP/CPPS and moderate as well as severe LUTS. This fact demonstrates that symptoms of CP/CPPS and LUTS should always be adressed during history taking. Analysis of this data demonstrates that many patients with CP/CPPS also suffer from anxiety and depression. Taking this into consideration it seems that a psychological assessment using a questionnaire should be performed during the first consultation. If there are signs for a severe psychic disorder further diagnostics should be discussed. According to this data age, Body-Mass-Index near the normal range and overall physical activity need not to be considered for the diagnostic evaluation.en
dc.language.isode_DEde_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subject.ddcddc:610de_DE
dc.titleUntersuchungen zur Assoziation von CP/CPPS-Symptomen bei Männern mit erektiler Dysfunktion, LUTS, Angst und Depression : eine testpsychologische Analysede_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2014-10-23
local.affiliationFB 11 - Medizinde_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE
local.opus.id11222
local.opus.instituteMedizinisches Zentrum für Chirurgie, Anästhesiologie und Urologie, Klinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologiede_DE
local.opus.fachgebietMedizinde_DE
local.source.freetextGiessen : Laufersweilerde_DE


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