Planimetrische Volumetrie in der Computertomographie mediastinaler Lymphome im Kindesalter

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2014

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Hintergrund: Die Computertomographie nimmt in der Kinderonkologie eine Schlüsselrolle bei Staging und Restaging ein, sie wird routinemäßig durchgeführt und hat einen direkten Einfluss auf Therapieentscheidungen. Messungen zur Bestimmung von Tumorgröße und Größenveränderungen sind von entscheidender Bedeutung zur Evaluation der Response. In den gängigen Kriterien zur Responsebeurteilung sind ein- oder zweidimensionale Messungen vorgesehen, es ist jedoch bereits bekannt, dass diese - in Abhängigkeit von Form und Größe des Tumors - oft sehr ungenau sind. Die planimetrische Volumetrie wurde in der Literatur bereits mehrfach als eine genaue und reproduzierbare Alternative dargestellt. Bezüglich des klinisch-therapeutischen Nutzens und prognostischen Wertes von genaueren Methoden zur dreidimensionalen Volumenbestimmung existieren widersprüchliche Meinungen. Ziele der vorliegenden Studie waren die Durchführung der planimetrischen Volumetrie anhand einer großen Datenmenge zu erproben und auf ihre Praktikabilität als Stagingverfahren zu prüfen sowie im Hinblick auf den Verlauf der Tumorvolumina und der Therapie zu untersuchen.Methoden: An insgesamt 202 Thorax-CT und 4 Thorax-MRT von 35 Lymphom-Patienten, welche zwischen Januar 1998 und Dezember 2009 in der Kinderklinik des Universitätsklinikums in Gießen vorstellig waren, wurde eine computergestützte planimetrische Volumetrie der mediastinalen Tumore durchgeführt: in jeder Einzelschicht im CT wurde der Umfang des Lymphoms bestimmt und anschließend das Gesamtvolumen berechnet. Anschließend wurden klinische Daten über die genaue Erkrankung, der Therapie und des Krankheitsverlaufs- und Outcome der Patienten erhoben. Es erfolgte eine Zuordnung der erhobenen Messwerte (Tumorvolumina) zum Therapieverlauf und die Ermittlung der Response anhand der exakten Messwerte.Ergebnisse: Die Patienten wurden nach Diagnosegruppen wie folgt eingeteilt: Hodgkin-Lymphom (n=16), lymphoblastisches Lymphom (n=8), weitere, reife Non-Hodgkin-Lymphome (n=11). 29 Patienten hatten einen Initialbefund. Es konnte eine signifikante Volumenreduktion zwischen dem Initialbefund und dem Befund zum Zeit-punkt der ersten Kontrolle gezeigt werden. Hingegen war kein signifikanter Unterschied im weiteren Verlauf zu verzeichnen. Ein signifikanter Unterschied zwischen der Tumor-kinetik der einzelnen Gruppen zeigte sich nicht. In einer Beobachtungszeit von mindes-tens 2 Jahren überlebten 27 Patienten, 5 Patienten verstarben, 3 waren lost to follow up. Die Mehrheit der Patienten erlangte im Verlauf mindestens eine partielle Remission initial und bei der letzten Untersuchung. Fazit: Die planimetrische Volumetrie ist eine nützliche Methode zur genauen Respon-sebeurteilung bei Patienten mit mediastinalen Lymphomen, insbesondere da diese Tumore häufig unregelmäßig geformt sind. Die Methode kann dabei helfen, die Responsekinetik zu objektivieren. Einschränkungen erfährt sie zwar durch den hohen personellen und zeitlichen Aufwand, sie ist jedoch relativ einfach und auch durch geschultes, nicht-ärztliches Personal durchzuführen. Zur Beurteilung des prognostischen Wertes der Tumorkinetik zu einem bestimmten Zeitpunkt waren in dem vorliegenden Patientenkollektiv nicht ausreichend Untersuchungen vorhanden. Zu diesem Zweck wird ein größeres Kollektiv mit einheitlichen Zeitabständen des durchgeführten Stagings benötigt.

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