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Enzymersatztherapie bei Patienten mit infantiler Verlaufsform des Morbus Pompe in Deutschland

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2014

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Der M. Pompe ist eine seltene, autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die durch einen Mangel an lysosomaler alpha-Glucosidase (GAA) verursacht wird. Bei der infantilen Verlaufsform der Erkrankung führt das so gut wie vollständige Fehlen einer Restenzymaktivität von Geburt an zur Ansammlung von Glykogen vor allem in der Herz- und Skelettmuskulatur. Die Kinder entwickeln bereits in den ersten Lebensmonaten eine schwere hypertrophe Kardiomyopathie, eine Muskelschwäche und eine Gedeihstörung. Unbehandelt kommt es zu einer raschen Zunahme der Symptome. Herzversagen und respiratorische Insuffizienz führen meist innerhalb des ersten Lebensjahres zum Tod. Zwar konnte gezeigt werden, dass durch eine Enzymersatztherapie (EET) das Überleben betroffener Kinder verlängert und die Prognose deutlich verbessert wird, doch liegen kaum Informationen über Mortalität und Morbidität von Patienten vor, die außerhalb klinischer Studien und über einen längeren Zeitraum mit einer EET behandelt wurden. Daher wurden im Rahmen dieser Dissertation retrospektiv die Daten aller 23 Patienten in Deutschland analysiert, die zwischen Januar 2003 und Dezember 2010 mit einer EET begonnen haben. 10Patienten (43%) verstarben trotz Behandlung und weitere 4 (17%) mussten künstlich beatmet werden. 7 Kinder (30.5%) machten keine Fortschritte in der motorischen Entwicklung, während 7 (30.5%) das freie Sitzen und 9 (39%) das freie Laufen erlernten. Neben den 7 Patienten, die keine Verbesserung der Motorik zeigten, kam es bei 4 von 7 (57%), die frei Sitzen konnten, und bei 3 von 9 (33%) die frei Laufen konnten, zu einer sekundären Verschlechterung. Diese Kinder verstarben oder wurden dauerhaft beatmungspflichtig. Die kardiale Hypertrophie war bei 14 von 15 Patienten (93%), von denen echokardiographische Daten im Verlauf vorlagen, rückläufig, während die Shortening Fraction in 3 Fällen (20%) deutlich reduziert blieb. Gastroösophagealer Reflux mit Notwendigkeit einer Fundoplicatio (n=5), Schluck- oder Gedeihstörung mit Anlage einer Magensonde (n=11), rezidivierende Pneumonien (n=14), Portsystem-Komplikationen (n=4), Narkosezwischenfälle (n=2), schwere allergische Reaktionen (n=6), Schwerhörigkeit mit Notwendigkeit einer Hörgeräteversorgung (n=3) und orthopädische Probleme (n=4) waren Symptome und Komplikationen, die häufiger auftraten. Diese Befunde zeigen, dass die infantile Verlaufsform des M. Pompe, auch wenn die ERT die Lebensqualität und -erwartung der Patienten verbessert, immer noch eine lebensbedrohliche Erkrankung mit hoher Morbidität und oft schlechter Prognose ist.

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