Mentale Induktion von Juckreiz bei Patienten mit Urtikaria und hautgesunden Kontrollen

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2015

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Theoretischer Hintergrund. Pruritus ist ein häufig auftretendes Symptom und entsteht in kutanen Strukturen und wird nach Weiterleitung im ZNS prozessiert. Urtikaria ist eine stark juckende Hauterkrankung, die durch die Bildung von Quaddeln und Angioödemen charakterisiert ist, die insbesondere durch eine Histaminliberation und eine sich daraus ergebende Vasodilatation hervorgerufen werden. Die Entstehung von Pruritus zeigt Zusammenhänge mit psychologischen Variablen und Erkrankungen. Bestimmte Persönlichkeitsfaktoren scheinen das Erleben von Pruritus zu beeinflussen; Stress fördert ein verstärktes Juckreizempfinden.Methodik. Dem für das Experiment rekrutierten Probandenkollektiv von n=72 wurden in einem Crossoverdesign drei Videosequenzen präsentiert. Zwischen den Videodarbietungen wurden Wash-out- Phasen installiert, während denen eine Fragebogenbatterie zur Erfassung psychologischer Variablen (NEO-FFI, HADS-D, SAM) und sozialer Daten (Sozialanamnesebogen, UAS) bearbeitet wurde. Während des Versuches wurden die Probanden gefilmt, um später durch zwei unabhängige, verblindete Rater das objektive Juckreizverhalten zu quantifizieren.Ergebnisse. In die Datenanalyse aufgenommen wurden n=54 Probanden (n=27 je Gruppe). Für die subjektive Juckreizintensität wurde ein signifikanter Videoeffekt für Patienten mit Urtikaria und für hautgesunde Kontrollen errechnet. Ein Gruppenunterschied zwischen Hautgesunden und Urtikariapatienten war nicht zu beobachten. Der Schweregrad der Urtikaria konnte als Prädiktorvariable für den subjektiven Juckreizanstieg identifiziert werden. Neurotizismus und Verträglichkeit zeigten signifikant positive Korrelationen mit dem Anstieg der Kratzdauer und der Schweregrad der Urtikaria mit der Kratzhäufigkeit für Patienten mit akuter Urtikaria und Symptomen am Untersuchungstag.Diskussion. Juckreiz ist mit Videos mental induzierbar und kann als kostengünstige Alternative zur Juckreizinduktion im Rahmen von Studien verwendet werden. Ebenso könnten therapeutische Konsequenzen aus dieser Erkenntnis gezogen werden. Das Kollektiv der Patienten mit Urtikaria zeigte kein abweichendes Verhalten bezüglich der mentalen Juckreizinduktion gegenüber Hautgesunden. Ein kritischer Punkt der Studie ist die zu kleine und selektive Stichprobe und der, gemäß UAS, geringe Schweregrad der Urtikaria im Patientenkollektiv.

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