Komplementär- und Alternativmedizin in der Geburtshilfe : eine Studie aus der Provinz Teheran

Datum

2013

Autor:innen

Betreuer/Gutachter

Weitere Beteiligte

Herausgeber

Zeitschriftentitel

ISSN der Zeitschrift

Bandtitel

Verlag

Zusammenfassung

Hintergrund: Diese wissenschaftliche Studie dient zur Abschätzung der Verwendung von komplementär- und alternativmedizinischen Methoden auf dem Feld der Geburtshilfe in der Provinz Teheran im Iran. Nach deskriptiver explorativer Darstellung der Ergebnisse, wurden mögliche Gründe für die verschiedenen Häufigkeitsverteilungen und Applikationsgründe untersucht. Im Rahmen dieser Befragungsstudien sind alle geburtshilflichen Einheiten in der Provinz Teheran im Zeitraum August 2008 bis März 2009 über die Anwendung von KAM befragt, statistisch mit SPSS ausgewertet und mit den Daten aus Deutschland verglichen worden.Ergebnisse: Die Ergebnisse der Befragungsstudie aus der Provinz Teheran zeigen, dass KAM-Methoden in 37,3% (62/166) der Krankenhäuser, welche an der Studie teilgenommen haben, zum Befragungszeitraum angeboten wurden. Akupressur, Massage und Phytotherapie stellten die am häufigsten eingesetzten Methoden dar. Als Begründung für die Wahl der Behandlungsform wurden überwiegend die angenommene Wirksamkeit sowie die Überzeugung der Hebammen angegeben. Die Verwendung von KAM wurde beeinflusst vom Angestelltenstatus der Geburtshelferinnen und korrelierte umgekehrt proportional mit der Anzahl der Entbindungen in den Krankenhäusern.Diskussion: In Deutschland wurde KAM im Zeitraum März bis Juni im Jahr 2007 in 40,3% aller Geburtshilfeabteilungen (381/946) angeboten. Akupunktur, Homöopathie und Aromatherapie konnten sich hierbei als die bevorzugt angebotenen KAM-Therapien auszeichnen. Bei der Auswahl dieser Verfahren ist, anders als in der Provinz Teheran, der Behandlungswunsch des Patienten vorrangig. Die Überzeugung von Hebammen wurde als zweithäufigster Grund für die Anwendung von KAM angegeben. Schlussfolgerungen: KAM zeichnet sich in der Provinz Teheran sowie in Deutschland als beliebter Behandlungspfad mit unterschiedlichen Häufigkeitsverteilungen aus. Die Hebammen spielen in beiden Ländern bei Entscheidungen über KAM eine bedeutende Rolle. Diese Resultate sprechen für eine verbesserte Ausbildung über KAM auf dem Feld der Geburtshilfe für Ärzte und insbesondere für Hebammen. Darüber hinaus bedarf es zur Verbesserung der Evidenz eine Intensivierung der Studien auf diesem Gebiet.


Background: This scientific study aimed to assess the use of complementary and alternative-medical (CAM) methods in the field of obstetrics in the province of Teheran, Iran. After a descriptive explorative research reasons for the different frequency distributions were recorded. Obstetric departments in the province of Teheran were interviewed during the period from August 2008 until March 2009, SPSS Software was used for statistical analysis and data were compared with those from Germany.Results: The results of the Iranian questionnaire showed that CAM methods were offered in 37.3 % (62/166) of hospitals, which gave a respond. Acupressure, massage and phytotherapy were found to be the most frequently used methods and reasons given for using CAM during childbirth were cited as its efficiency and were midwife led. The use of CAM was influenced by the employment status of the midwives and inversely correlated with the number of deliveries in the hospital.Discussion: In Germany CAM was available in 40.3% of all identified obstetric departments (381/946) during the survey period from March until June 2007. Acupuncture, homoeopathy and aromatic therapy were the most commonly used CAM methods. In contrast to the Iranian results, it was patient s demands, which were identified as the most common reason for application. In Germany and in the province of Teheran the belief of midwives was given as the second most frequent reason.Conclusions: CAM methods stand out in the province of Teheran and in Germany as a popular treatment path with different frequency distributions. In both countries midwives play an important role in decisions about the use of CAM. These results suggest that gynecologists and especially midwives would benefit from a better education in the use of CAM in the field of obstetrics. Further researches about CAM use in obstetrics are needed.

Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Erstpublikation in

Sammelband

URI der Erstpublikation

Forschungsdaten

Schriftenreihe

Erstpublikation in

Zitierform