Verlauf und Prognose von obstruktiven Harnwegserkrankungen, die im Kindesalter durch klinische Symptomatik auffällig werden

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2017

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Ziel: Wird eine angeborene Harntraktanomalie weder prä- noch postnatal im Ultraschallscreening entdeckt, sondern erst jenseits der Neugeborenenperiode durch klinische Symptomatik und radiologische Bildgebung diagnostiziert, ergibt sich eine besonders risikobehaftete Patientengruppe. In der vorliegenden Studie wurde diese in Bezug auf Verlauf und Prognose charakterisiert.Material und Methoden: In einer retrospektiv angelegten Studie wurden auf der Grundlage geeigneter Suchbegriffe 18.175 radiologische Befunde rekrutiert. Die Daten aus den Jahren 1997 bis 2009 wurden mithilfe einer Volltextrecherche erhoben, anonymisiert und statistisch ausgewertet. Anhand einer hochselektiven Patientenkohorte (n = 208) wurden Verlaufs- und Prognoseparameter charakterisiert und mit aktuellen S1-Leitlinien und Richtlinien verglichen.Ergebnisse: In der Risikogruppe wurde im Beobachtungszeitraum in 9 % der Fälle eine urologische Intervention durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit, interventionell behandelt zu werden, war in der Risikogruppe 4 mal so hoch wie in den anderen Gruppen der primären Einschlusskriterien. In der Gruppe der interventionell Behandelten wurden bereits in der ersten sonografischen Untersuchung höhere Messwerte erhoben als in der Gruppe der ausschließlich Kontrollsonografierten. Der unauffällige/regrediente Therapieendbefund bildete in den beiden Gruppen der ausschließlich kontrollsonografierten Patienten und der interventionell Behandelten jeweils den größten Anteil. Die Patienten beider Gruppen erreichten nach Auswertung der radiologischen Bildgebung mit annähernd gleicher Wahrscheinlichkeit einen unauffälligen oder regredienten Therapieendbefund.Schlussfolgerung: Kinder mit kongenitalen Harntransportstörungen jenseits der Neugeborenenperiode sollten gemäß den Leitlinien im Hinblick auf diese Erkrankung ausreichend untersucht und entsprechend behandelt werden, um Folgeschäden der Nieren zu verhindern. Bei klinischer Symptomatik im Kindesalter mit Indikation für ultrasonografische Bildgebung der Nieren und Harnwege sollte jeder Patient auf das Bestehen einer kongenitalen Harntraktanomalie hin untersucht werden.


Objective: The result of failure of pre-/postnatally diagnosing a congenital anomaly of the kidney and urinary tract is a patient group, subject to a high risk of secondary complications. The long term clinical course and outcome of congenital anomalies of kidney and urinary tract (CAKUT) first diagnosed in children with primarily clinical symptoms were to be described in this study.Methods: Children with clinical symptoms and unknown CAKUT diagnosed in the pediatric radiology department at UKGM, Gießen in the years between January 1st, 1997 and January 1st, 2009 were included in this retrospective study. Following results of a full text search based on given search items the anonymization, collection and processing of statistical data could be performed. Within this selected patient group (n = 208) parameters of disease progression and prognosis were characterized and also compared to current S1 guidelines and guiding priciples.Results: An urological intervention became necessary in 9 % of patients with an undiagnosed CAKUT. The risk of having to undergo a surgical intervention was 4 times higher than in the comparison group. Sonografic values were initially measured highest in those patients who were treated with surgical intervention. The number of patients with a positive treatment outcome was similar in both groups, those treated with surgery and those who underwent consecutive controlling radiological imaging procedures. The probability of a positive treatment outcome in both groups was similar.Conclusion: In order to prevent development of secondary diseases children with a congenital anomaly of the kidney and urinary tract should be carefully examined and treated based on current existing guidelines. Urinary tract infections in children are an indication for urinary tract imaging specifically paying attention to congenital anomalies.

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