Wirkung der seriellen Ganzkörperkältetherapie auf den aktuellen Gesundheitszustand sowie pro- und antiinflammatorische Zytokine bei Patienten mit Fibromyalgie

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2016

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Hintergrund: Seit 1980 besteht die Möglichkeit zur Ganzkörperkältetherapie (GKKT), die heute sowohl in geschlossenen wie auch offenen Kammersystemen durchgeführt werden kann. Als Indikationen gelten v. a. rheumatische Erkrankungen. Die Fibromyalgie stellt eine chronische Schmerzerkrankung mit beachtlicher Heterogenität bzgl. ihrer Symptome, biomedizinischen Parameter sowie Therapieantworten dar. Gut 2% der Bevölkerung sind dadurch in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Die zur Verfügung stehenden Therapieoptionen müssen stets individuell in einem interdisziplinären Konzept ausgewählt werden. Hierbei konnte auch die GKKT vereinzelt erfolgreich eingesetzt werden. Die Auswirkungen dieser zu evaluieren sowie zu überprüfen, ob die in einer Pilotstudie bei rheumatischen Erkrankungen beobachteten Veränderungen von Zytokinen auf die Fibromyalgie übertragbar sind, war Ziel der vorliegenden Studie.Methoden: 23 Fibromyalgie-Patienten sowie 30 gesunde Kontrollen wurden innerhalb von zwei bis drei Wochen sechs Mal in einer offenen Kältekammer bei durchschnittlich -130°C behandelt. Zu drei Zeitpunkten während des Behandlungszyklus sowie drei Monate danach erfolgte eine Befragung der Schmerzen mittels visueller Analogskala (VAS) sowie eine Blutentnahme zur Untersuchung der Zytokine IL-1, -6, -10 und TNF-a. Diese erfolgte anschließend durch ein ELISA-Verfahren. Zusätzlich wurde anhand von Fragebögen (u.a. FIQ, LANSS) der Gesundheitszustand, neuropathische Schmerzen sowie die Akzeptanz des Verfahrens eruiert.Ergebnisse: Im Mittel verbesserte sich der Gesundheitszustand durch die Anwendungen, gemessen anhand VAS und FIQ, signifikant zum Ausgangswert (p<0,001). In den laborchemischen Analysen zeigten sich keine Veränderungen durch die Behandlung. Dabei war die Akzeptanz durchaus positiv, obwohl das Ausmaß der Effekte deutliche Unterschiede aufwies. Eine mittelfristige Schmerzlinderung wurde nicht beobachtet.Schlussfolgerungen: Bei einer Mehrzahl der Fibromyalgie-Patienten kann eine serielle GKKT zur Verbesserung ihres Gesundheitszustandes führen, während andere keinerlei Veränderungen erfahren. Dabei scheint ein offenes Kältekammersystem eine bessere Verträglichkeit zu bieten, als es von geschlossenen berichtet wird. Ihre weitere Verbreitung, um die Möglichkeit dieser Therapie auch im Alltag auszuweiten, wäre daher wünschenswert. Ein Ansatzpunkt zur Erklärung der Wirkweise der GKKT bei Fibromyalgie findet sich wohl nicht im Bereich der Zytokine.


Background: Since 1980 it is possible to partake in a whole-body cryotherapy (WBC), which nowadays is feasible in a closed as well as an open cryo-chamber system. Indications are primarily rheumatic diseases. Fibromyalgia is a chronic pain disorder displaying a considerable heterogeneity regarding its symptoms and biomedical parameters as well as responses to therapy. Approximately 2% of the population suffer from severe limitations in their quality of life due to this illness. Therapy options are to be carefully chosen and individually selected, taking into account interdisciplinary opportunities at hand. It is in this context the WBC was successfully applied in a small number of cases. The aim of this study was the evaluation of the aforementioned as well as examining, whether the changes of cytokines as seen in a pilot study concerning rheumatic diseases were transferable onto fibromyalgia.Method: 23 fibromyalgia-patients and a control group of 30 healthy individuals received six treatments within a time span of two to three weeks in an opened cryochamber with an average temperature of -130°C. Participants were questioned three times during the treatment cycle as well as after a three month break succeeding the completed therapy using a visual analogue scale (VAS) to monitor pain levels. Additionally, blood samples were examined in regard to cytokines IL-1, -6, -10 and TNF-a. An ELISA-technique was chosen for the latter. Furthermore, the health status, neuropathic pain and the therapy´s overall compatability were determined via questionnaires (i.a. FIQ, LANSS).Results: On average, patients´ health status significantly improved with treatment (p<0,001), this being determined using VAS and FIQ. Laboratory parameters did not change throughout the therapy. Nonetheless, the overall acceptance of the therapy was quite good, although the magnitude of effects varied very widely. A medium-term pain relief however could not be noted.Conclusion: For the majority of fibromyalgia-patients, serial WBC improves their health status, whereas others do no benefit from it. Hereby an open chamber system seems of higher tolerability as opposed to what has been reported on closed ones. Further expansion of this therapy is desirable in order to one day enable its application in everyday life. However, the answer to the question of how exactly WBC affects fibromyalgia cannot be found within the range of cytokines.

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